Christophorus Magazin

22.203 Rettungsflüge im vergangenen Jahr oder 61 Einsätze pro Tag – die Christophorus-Crews im Dauereinsatz VIELFLIEGER Christophorus März 2025 M A G A Z I N Z E I TSCHR I FT DE R ÖAMTC- F LUGR ETTUNG Österreichische Post AG – MZ 03Z035183 M – Christophorus Magazin, Baumgasse 129, 1030 Wien Emotion Tiroler sitzt nach Herzstillstand jetzt wieder fest im Sattel. Seite 4 Vision Neue Trainingsmöglichkeiten im virtuellen Raum. Seite 16

2 gemeinsam besser leben uniqa.at Werbung

3 INHALT Ungeplant Wie ein Zuschauer zum Patienten wurde und die schnelle Reaktion der Crew sein Leben rettete. 7. Emotion Sichere Pisten Seit vielen Jahren werden in Sölden Lawinen durch Sprengungen gezielt ausgelöst. 15. Innovation Vision AirRescueCollege Rasante Rennen Bevor die Crew gemeinsam abheben kann, durchläuft sie ein umfassendes Ausbildungsprogramm. Auch bei hochkarätigen Sportevents ist die ÖAMTC-Flugrettung eine verlässliche Partnerin für die Sicherheit. 16. 19. 12. Eine smarte App wird zur Lebensretterin in der Hosentasche. 16. Das AirRescueCollege integriert moderne Technologien in die Aus- und Weiterbildung. 4. Ein Besuch am Christophorus 1 stand nach erfolgreicher Reha auch auf Artur Eggers To-do-Liste. Fotos: ÖAMTC/Lang (1), Notruf Niederösterreich (1), ÖAMTC (1); Coverfoto: ÖAMTC/Postl Mit voller Kraft ins neue Jahr Mit über 22.000 Einsätzen war 2024 für die ÖAMTC-Flugrettung ein Rekordjahr. Tag für Tag haben unsere Crews ihr Bestes gegeben, um Menschen in Not schnell und zuverlässig zu helfen. Auf dieses starke Fundament wollen wir auch im neuen Jahr weiter aufbauen: 2025 hat für uns bereits erfolgreich begonnen – mit der Eröffnung unseres neuen Stützpunkts Christophorus 18 im Burgenland einerseits und dem Vorantreiben der Erweiterung unserer Nebeldurchstoßverfahren andererseits. Dies sind nur Beispiele wichtiger Schritte, um das Netzwerk der notfallmedizinischen Hilfe in Österreich weiter auszubauen und lebensrettende Hilfe noch schneller dorthin zu bringen, wo sie gebraucht wird – zu unseren Patient:innen. Hinter all dem stehen unsere engagierten Mitarbeiter:innen – seien es Pilot:innen, Notärzt:innen, Flugretter:innen, Techniker:innen oder Kolleg:innen im Backoffice. Ihr unermüdlicher Einsatz zeigt mir, dass wir 2025 und darüber hinaus in allen Bereichen weiterhin höchste Qualität bieten können und werden. Unser Ziel bleibt klar: das System Flugrettung kontinuierlich weiterzuentwickeln und eine erstklassige Notfallversorgung sicherzustellen – zu jeder Zeit und an jedem Ort in Österreich. Mit diesem Team bin ich diesbezüglich mehr als zuversichtlich. Information Umzug Leistungsbilanz 100 Kisten, drei Lkw und ein klarer Plan, so lautete das Erfolgsrezept für die Übersiedlung von Christophorus 18. Das Jahr 2024 markierte einen neuen Einsatzrekord für die ÖAMTC-Flugrettung. 9. 10. MARCO TREFANITZ Geschäftsführung ÖAMTC-Flugrettung

4 WIEDER FEST IM SATTEL Wenn die Rettungskette perfekt funktioniert, ist alles möglich. Das zeigt auch eine Geschichte aus Tirol, die trotz aller Dramatik dank perfekter Teamarbeit ein gutes Ende fand. EMOTION Christophorus Artur Egger trifft Lebensretter Wolfgang Voelckel in Innsbruck.

Am 29. September 2024 fanden in Österreich Nationalratswahlen statt. Am Vormittag gab Artur Egger aus Absam in Tirol wie viele andere Bürger:innen auch seine Stimme ab – dass ihn dieser Tag aus Gründen prägen sollte, die so gar nichts mit der hohen Politik zu tun hatten, ahnte er zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Die spätsommerlichen Temperaturen luden dazu ein, den Tag draußen zu verbringen, und so entschied er sich um die Mittagszeit für eine Radtour zur Rumer Alm. Knapp 15 Kilometer und einige Hundert Höhenmeter – eine vertraute Route, sportlich anspruchsvoll, aber eine Strecke, die er als erfahrener Radler in etwa zwei Stunden bewältigen konnte. Doch dieser Ausflug sollte anders enden, als er es geplant hatte. So weit, den herrlichen Ausblick von der Alm zu genießen, kam Artur Egger nicht. Denn bereits nach wenigen Kilometern, in der Nähe des Modellflugplatzes Thaur, muss – so beschreibt er es im Gespräch – „irgendetwas“ passiert sein. Was genau, weiß er nicht mehr, und auch den Großteil der weiteren Ereignisse an diesem Tag kennt er nur aus Erzählungen. Zeit also, die Perspektive zu wechseln und herauszufinden, was eigentlich geschehen war. Hubschraubereinsatz Christophorus 1 wurde gegen 11:20 Uhr alarmiert. Innerhalb kürzester Zeit erreichten Pilot Christoph Oberhumer, Flugretter Martin Stoffaneller und Notarzt Prof. Wolfgang Voelckel den Einsatzort. Dort fand die Crew einen Patienten im HerzKreislaufStillstand vor. Die Rettungskette war kurz vorher von einem Passanten in Gang gesetzt worden. Dem Einsatzteam war schnell klar, dass der Patient zwar sehr gut auf die Reanimation durch das kurz vorher eingetroffene RTWTeam ansprach. Die Herzaktion konnte jedoch trotz Ausschöpfen aller Behandlungsmaßnahmen nicht wiederherstellt werden. Bisher waren Patient:innen in dieser Situation verloren – Arthur Egger hatte an dieser Stelle jedoch Glück im Unglück: In Tirol wurde 2024 das Programm für extrakorporale Reanimation (eCPR) ins Leben gerufen. Dieses 5 EMOTION Christophorus › von Stefan Tschernutter Foto: ÖAMTC (1)

6 EMOTION Christophorus Konzept stellt sicher, dass Patient:innen, die wesentliche Kriterien für eine gute Prognose erfüllen, unter laufender Reanimation in die Klinik transportiert werden können. Dort steht das voralarmierte Schockraum-Team mit Herz-Lungen-Maschine (ECMO – extrakorporale Membranoxygenierung) für die weitere Versorgung bereit. Dabei ist eine möglichst kurze Zeitspanne zwischen Herz-Kreislauf-Stillstand und Beginn der ECMO-Therapie essenziell. So auch in diesem Fall: Nach nur 13 Minuten Fahrzeit unter Reanimation mittels Thoraxkompressionsgerät „Lucas“, das der konventionellen Herzdruckmassage überlegen ist, trafen Patient und Rettungsteam in der Klinik Innsbruck ein. In der Klinik Im Schockraum wurde Artur Egger von einem zehnköpfigen multidisziplinären Team übernommen und unmittelbar an die ECMO angeschlossen. Damit war die größte Gefahr gebannt und die Sauerstoffversorgung der lebenswichtigen Organsysteme sichergestellt. Im Herzkatheterlabor konnte Dr. Christoph Brenner dann die verstopfte Herzwand-Arterie durch Implantation zweier Koronarstents öffnen und damit die Durchblutung des Herzmuskels wiederherstellen. Dennoch dauerte es noch zwei Tage, bis sich das Herz so weit erholt hatte, dass die extrakorporale Kreislaufunterstützung beendet werden konnte. Nach zwei Wochen wurde Artur Egger von der Intensiv- auf die Normalstation verlegt, was nur aufgrund der schnellen und professionellen medizinischen Maßnahmen in so kurzer Zeit möglich war. Bereits drei Wochen nach dem Notfall durfte er die Klinik endgültig verlassen und mit der Rehabilitation beginnen, die nach weiteren drei Wochen abgeschlossen war. Dass dieser Fall so ausgegangen ist, hat vor allem zwei Gründe: Einerseits hat die gesamte Rettungskette perfekt funktioniert – vom Ersthelfer über das RTW-Team bis hin zum schnellen Eintreffen des Notarztes per Hubschrauber. Andererseits hätte all das unter Umständen wenig genützt, hätte sich diese Geschichte nicht in Tirol zugetragen: Die Klinik Innsbruck ist aktuell eines von wenigen Zentren in Österreich mit eCPR-Programm. Wir werden weiter über die spannende Entwicklung in diesem Bereich berichten. Alles wieder gut Heute ist Artur Egger – so erzählt er im Gespräch – wieder voll zurück in seinem Leben und in seinem anspruchsvollen Job. Auch sportlich ist wieder alles möglich, er ist aber noch etwas vorsichtiger unterwegs. Letzteres allerdings eher, weil das Vertrauen in den eigenen Körper noch nicht ganz da ist. Fest im Sattel sitzt er aber dennoch wieder, denn eines ist auch klar: Seine gute körperliche Verfassung hat ihren Teil dazu beigetragen, dass er diese dramatische und lebensbedrohliche Situation so gut überstanden hat. Seine Retter:innen hat Artur Egger kurz nach Ende der Reha besucht, um sich zu bedanken. Sie alle waren hocherfreut, ihren Patienten nach so kurzer Zeit wieder wohlauf und bei bester Gesundheit zu sehen. Ein schönes und wichtiges Beispiel dafür, wie gut auch schwierigste Fälle ausgehen können, wenn das Motto „Lebensrettung ist Teamarbeit“ gelebt wird. ▲ „Ich hatte von Anfang an das Gefühl, dass wir eine große Chance hatten, dieses Leben zu retten. “ WOLFGANG VOELCKEL Leitender Notarzt, ÖAMTC-Flugrettung „Der lebensrettende Eingriff im Herzkatheterlabor wäre ohne perfekte Rettungskette nicht möglich gewesen.“ CHRISTOPH BRENNER Stv. Klinikdirektor, Univ.-Klinik für Innere Medizin III Herzkatheterlabor der Universitätsklinik Innsbruck. Foto: Gerhard Berger (1), Archiv (1), Tirol-Kliniken (1), ÖAMTC/C18 (1) (1)

Ein Notfall, der keiner sein sollte Wie ein Zuschauer zum Patienten wurde und die schnelle Reaktion der Flugrettungscrew sein Leben rettete. EMOTION von Ralph Schüller Es sollte ein beeindruckender Augenblick für einen Großvater und seinen Enkel werden. Als C18 zur Landung auf einem Feld ansetzte, stand der ältere Mann mit dem Jungen am Rand und beobachtete gespannt, wie der Notarzthubschrauber mit seinen rotierenden Rotorblättern sicher aufsetzte. Für den kleinen Jungen ein Abenteuer, für den Großvater ein faszinierendes Schauspiel. Was beide nicht wussten: Nur wenige Minuten später würde dieser Moment über Leben und Tod entscheiden. Dramatische Wende Eigentlich war Christophorus 18 ja zu einem anderen Einsatz alarmiert worden, doch dann geschah das Unerwartete: Der ältere Mann, der soeben noch mit seinem Enkel die Landung beobachtet hatte, brach plötzlich zusammen. Umstehende riefen sofort um Hilfe – und das Team, das gerade noch für einen anderen Patienten vor Ort war, war unvermittelt mit einem weiteren Notfall konfrontiert. Die Crew reagierte instinktiv. Binnen Sekunden war sie bei dem Mann. Die Diagnose war eindeutig: Kreislaufstillstand. Sofort begann das Team mit Wiederbelebungsmaßnahmen. Nach dem ersten Schock mit dem Defibrillator zeigte der Patient wieder Lebenszeichen und kam zu Bewusstsein. Während der weiteren medizinischen Versorgung trat jedoch erneut eine Herzrhythmusstörung auf, die eine weitere Behandlung erforderlich machte. Doch auch diesmal reagierte das Team schnell und effektiv – und der Mann stabilisierte sich. Guter Ausgang Nachdem der Patient versorgt war, wurde er mit Christophorus 18 ins Krankenhaus Eisenstadt geflogen. Währenddessen hatten andere Rettungskräfte den ursprünglichen Einsatz übernommen, sich um den eigentlichen Patienten gekümmert und ihn ebenfalls ins Kranken- haus gebracht. Am Ende dieses ereignisreichen Tages gab es dann für alle Beteiligten eine erfreuliche Nachricht: Beiden Patienten ging es gut. Ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie unverzichtbar die Arbeit der Flugrettung ist – manchmal auch genau dort, wo man es am wenigsten erwartet. ▲ Auch an den Ufern des Neusiedler Sees kommt es immer wieder zu Einsätzen.

8 INFORMATION Christophorus Hubschrauberlandung auf der Tauplitz in der Steiermark eindrucksvoll in Szene gesetzt. Einzigartige Fotos Amerikanische Fachjury überzeugt. Die Aufgabe des Fotografen Christian Postl ist es, die Faszination und die Intensität der ÖAMTC-Flugrettung in einzigartigen Bildern festzuhalten. Nun wurden gleich zwei seiner Bilder bei einem internationalen Wettbewerb ausgezeichnet. Eines der Fotos sicherte sich sogar den Hauptpreis. Die Jury lobte insbesondere die außergewöhnliche Komposition, das beeindruckende Lichtspiel und die kraftvolle Darstellung der Dynamik zwischen Mensch, Helikopter und Natur. Die prämierten Bilder wurden auch auf der VERTICON 2025 in Dallas, der weltgrößten Messe für Hubschrauber, ausgestellt. Diese großartige Anerkennung ist Beweis dafür, dass Bilder mehr als 1.000 Worte sagen. Georg Schrattenbacher, leitender Flugretter am C2, bedankt sich für die Spende. Der Pokal bleibt am C6-Stützpunkt. Titel verteidigt Spannung bei der 2. Gokart-Challenge. Mit dem Ziel, ihren Vorjahressieg zu verteidigen, ging die C6-Crew in das freundschaftliche Duell gegen die Flugpolizei Libelle Salzburg. Auch heuer lieferten sich die Teams ein packendes, hart umkämpftes, aber faires Rennen, in dem sich schließlich die C6-Crew erneut durchsetzte und sich den begehrten Pokal sicherte. Ein besonderer Dank beider Teams gilt der Rosentalschmiede in Neukirchen am Großvenediger und deren Besitzern Christian und Siegfried Karl für die eigens gestaltete Trophäe. Erholsamer Schlaf Einsatzpausen werden effizient zur Regeneration genutzt. Die C2-Crew profitiert ab sofort von besserem Schlafkomfort: Die Firma Elastica stellte speziell entwickelte Matratzen für die Ruheräume zur Verfügung. Denn ausreichender und erholsamer Schlaf ist essenziell für die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit der Einsatzkräfte – besonders während der Nachtdienste. Wissenschaftliche Studien belegen zudem, dass ausgeruhte Crews schneller und präziser agieren können, was in Notfällen lebensrettend sein kann.

9 INFORMATION Christophorus Ein Stützpunkt zieht um 100 Kisten, drei Lkw und ein klarer Plan, so lautete das Erfolgsrezept für den reibungslosen Umzug von Christophorus 18. Als am frühen Morgen des 21. Januar 2025 die ersten Transportkisten verladen wurden, lag eine Mischung aus Wehmut und Vorfreude in der Luft. Der interimistische Stützpunkt von Christophorus 18 (C18) inWiener Neustadt hatte seine Zwecke erfüllt und es wurde Zeit, ein neues Kapitel aufzuschlagen. Der anstehende Umzug nach Frauenkirchen sollte dem Team alles abverlangen – doch mit minutiöser Planung und beeindruckender Teamarbeit meisterten sie die ungewöhnliche Herausforderung. Eine der größten Herausforderungen war mit Sicherheit, die Einsatzbereitschaft in Wiener Neustadt bis zur letzten Minute aufrechtzuerhalten und gleichzeitig einen reibungslosen Umzug zu gewährleisten. Das ProjektmanagementTeam und das Stützpunkt-Gremium hatten bereits im Vorfeld ein durchdachtes Konzept erarbeitet, das jeden einzelnen Schritt präzise vorgab. Von der Detailplanung über die Personalorganisation bis hin zur Kommunikation innerhalb des Teams wurde nichts dem Zufall überlassen. Logistik am Limit Die eigentliche Umsetzung war dann eine logistische Meisterleistung. Drei Lkw eines externen Umzugsunternehmens transportierten das gesamte Equipment: Stützpunktausstattung, medizinische Verbrauchsmaterialien, Apothekengüter sowie Verpflegung wurden unter strengen Lagerungs-, Kühl- und Hygienevorschriften in 100 Kisten verstaut. Bis zum Mittag war alles verladen. Unverzüglich machte sich die Umzugskarawane auf den Weg ins Burgenland. Bereits um 14 Uhr konnte mit der Entladung am neuen Standort in Frauenkirchen begonnen werden. „Das war Teamwork auf höchstem Niveau. Unser größter Dank gilt allen, die mit unermüdlichem Engagement diesen Kraftakt gemeistert haben“, heißt es seitens der Stützpunktleitung. Bereits am 22. Januar startete dann C18 seinen ersten Dienst in Frauenkirchen – und das mit verlängerter Dienstzeit. Parallel dazu fanden noch intensive Einschulungen statt, um die Crew mit der neuen Infrastruktur vertraut zu machen. Mit einem abschließenden Trainingstag am 24. Januar wurde dann der Neustart in Frauenkirchen perfekt abgerundet. Die erfolgreiche Übersiedlung zeigt: Mit einer starken Crew, exakter Planung und viel Herzblut ist kein Weg zu weit. ▲ Das neue Zuhause im burgenländischen Frauenkirchen. von Ralph Schüller Fotos: ÖAMTC/C18 (1), ÖAMTC/C2 (1), ÖAMTC/C6 (1), ÖAMTC/Postl (1)

10 INFORMATION Christophorus 36 außerhalb Österreichs REKORDJAHR 2024 734 741 Christophorus Einsätze 22.203 Bienenstiche Nachteinsätze Taubergungen 919 Einsätze

11 INFORMATION Christophorus Die meisten Einsätze gab es um 1.141 Einsätze Die meisten Einsätze gab es am 10. 8. 2024 10. Aug. 113 Einsätze 2.241 622.287 alt waren die:der jüngste und die:der älteste Patient:in Flugminuten insgesamt geflogen Die meisten Einsätze gab es in Liezen Interhospitaltransporte 10:50 0 und 103 Jahre

12 INNOVATION Christophorus Der 18. Februar 2025 sollte für einen tschechischer Wintersportler eigentlich ein unvergesslicher Skitag in den Tiroler Alpen werden. Doch nach einem verhängnisvollen Sturz lag er verletzt im Schnee und konnte sich kaum noch rühren. Die Kälte setzte ihm zu, und die Sprachbarriere erschwerte eine Kommunikation mit der Rettungsleitstelle. Doch dank der tschechischen Notruf-App konnte binnen weniger Minuten seine exakte Position eruiert werden und die Bergrettung sowie ein ÖAMTC-Notarzthubschrauber konnten gezielt zu ihm gelotst werden. Nur wenige Tage später ereignete sich im niederösterreichischen Mistelbach ebenfalls ein Notfall. Eine Frau war in ihrem Haus gestürzt und war nicht mehr in der Lage, selbst zu telefonieren. Doch die Notruf-App übermittelte automatisch ihre hinterlegten Gesundheitsdaten und den Notfallort. Das ermöglichte eine präzise und rasche Erstversorgung durch den Rettungsdienst. Diese beiden Fälle zeigen eindrucksvoll, wie wichtig moderne Technologien in der Notfallrettung mittlerweile geworden sind. Doch was genau steckt hinter der App? Schnelle Hilfe auf Knopfdruck Die App bietet eine innovative Möglichkeit, in einer Notsituation unkompliziert und schnell Hilfe anzufordern. Gerade auf unbekanntem Terrain – sei es beim Wandern, Segeln oder auf LEBENSRETTERIN IN DER HOSENTASCHE Eine smarte App und zwei Notfälle zeigen, wie moderne Technik die Rettung revolutioniert. Die digitale Notruf-App ist direkt mit der Leitstelle verbunden. von Stefan Spielbichler

13 Fotos: Notruf Niederösterreich (2) INNOVATION Christophorus Reisen – ist die exakte Standortübermittlung ein entscheidender Vorteil. Sobald der Alarmbutton gedrückt wird, übermittelt die App automatisch die genaue GPS-Position, den Namen sowie hinterlegte Gesundheitsdaten an die zuständige Leitstelle. Gleichzeitig wird ein priorisierter Sprachanruf ausgelöst. Falls keine Sprachverbindung hergestellt werden kann, wird automatisch von einem Notfall ausgegangen und umgehend Hilfe alarmiert. Die Funktion „Ich kann nicht sprechen“ ermöglicht zudem in Situationen, in denen Sprechen nicht möglich ist – etwa bei einer akuten Erkrankung oder einer Bedrohungslage – mittels einfacher Symbole eine Kommunikation mit der Rettungsleitstelle. Speziell für Outdooraktivitäten entwickelt Ein besonderes Feature ist die „Bergrettung“-Funktion, die speziell für Bergsteiger:innen oder Skitourengeher:innen entwickelt wurde. Ein etwaiger Notruf wird dann direkt an die zuständige Bergrettungsleitstelle übermittelt. Ein weiteres wichtiges Feature: Nutzer:innen können kurzfristig wichtige Informationen hinterlegen, etwa die geplante Wander- oder Kletterroute sowie Bekleidung und Ausrüstung. Diese Daten werden allerdings nach der Tour wieder gelöscht, sodass keine sensiblen Informationen unnötig gespeichert bleiben. › Die Übermittlung von GPS- Koordinaten spart wertvolle Zeit. Neue Funktionen Mit der Tracker-Funktion können Nutzer:innen ihre Route in Echtzeit überwachen lassen. Sie legen fest, wie lange das Tracking aktiv sein soll (zwischen einer und zwölf Stunden), und können eine Kontaktperson benennen. Diese erhält eine SMS mit einem Link, der die letzten drei Standorte der:des Nutzer:in anzeigt. Erkennt die Kontaktperson eine Notlage, kann sofort Hilfe angefordert werden. Auch die Leitstelle hat Zugriff auf diese Daten und kann im Ernstfall schneller eingreifen. Mit dem Tourenbuch können Outdooraktivitäten vorab geplant werden. Dabei werden Start- und Zielpunkte, voraussichtliche Dauer sowie Begleitpersonen erfasst. Wird die Tour nicht innerhalb der angegebenen Zeit beendet und auch nach mehreren Erinnerungen nicht bestätigt, werden erst die NOTRUF-APP hier herunterladen

14 INNOVATION Christophorus Tourenmitglieder, dann Kontaktpersonen und schließlich die Rettungsleitstelle informiert. Diese hat damit eine wertvolle Grundlage, um gezielt nach Vermissten zu suchen. Ein weiteres Plus: Die Bergrettung kann proaktiv Warnmeldungen ausgeben, falls sich die Bedingungen in einer Region verschlechtern. Zudem enthält das Tourenbuch eine Live-Verknüpfung zum Lawinenwarndienst aller teilnehmenden Länder. So können Nutzer:innen sich vorab über potenzielle Gefahren informieren und gegebenenfalls ihre Routen anpassen. Internationale Abdeckung Die App ist derzeit in Österreich, Tschechien, Ungarn, Finnland und den alpinen Regionen der Slowakei voll funktionsfähig. In Zukunft sollen auch Bayern, Südtirol und Rumänien integriert werden. Außerhalb dieser Länder zeigt die App zumindest den aktuellen Standort an und ermöglicht einen Notruf an die jeweils zuständige Leitstelle. Eine App, die Leben retten kann Ob in den Bergen, auf See oder zu Hause – die Notruf-App setzt neue Maßstäbe in der Notfallkommunikation. Ihre einfache Bedienung, gepaart mit innovativen Funktionen, macht sie zu einer unverzichtbaren Begleiterin für Outdoorsportler:innen und für jede:n, die:der auf Reisen oder zu Hause schnell Hilfe benötigt. Mit Millionen von Nutzer:innen in den Partnerländern ist die App mittlerweile ein wichtiger Bestandteil moderner Rettungssysteme – und somit eine echte Lebensretter:in in der Hosentasche. ▲ Starke Partnerin macht zusätzliche Funktionen möglich. „Dank der Unterstützung der Niederösterreichischen Versicherung gibt es jetzt innovative Funktionen wie den Tracker und das Tourenbuch, die noch mehr zur Sicherheit beitragen.“ JOSEF SCHMOLL GF Notruf Niederösterreich Wiedersehen im Ziel Geretteter bedankt sich persönlich. Beim Vertical Up 2024 auf der Streif bewiesen die Crews von C4 und C6 nicht nur sportlichen Ehrgeiz, sondern retteten auch einem kollabierten Zuschauer das Leben. Nun, ein Jahr später, überraschte der Gerettete die Teams genau an jenem Ort, um sich zu bedanken. Neben dem emotionalen Wiedersehen war das Event aber auch sportlich wieder ein Erfolg: Schnellster C4-Teilnehmer war Flugretter Hannes Höflinger, für den C6 überquerten Flugretter Christian Leitner und Notarzt Jakob Pann gemeinsam die Ziellinie. Zu Besuch in der Schweiz Innovationsaustausch für sichere Anflüge. Anfang des Jahres besuchte eine Abordnung der ÖAMTC-Flugrettung die Schweizer Rettungsflugwacht Rega, um sich über das PinS-System (Point in Space) auszutauschen. Dieses satellitengestützte Anflugverfahren ermöglicht auch bei schlechten Witterungsverhältnissen, mittels Autopilot präzise und sicher zu definierten Anflugpunkten zu fliegen. Im Gegensatz zur Schweiz, wo dieses System bereits seit Jahren erfolgreich genutzt wird, gibt es in Österreich bislang nur vereinzelte Lösungen – doch das soll sich ändern. Getreu ihrer Vision „Retten an jedem Ort, zu jeder Zeit und bei jedem Wetter“ will die ÖAMTC-Flugrettung das Land mit einem Netz aus PinS-Korridoren überziehen. Der Gerettete flankiert von den beiden Christophorus-Crews. Die Rega-Helikopter können auch bei schlechter Sicht fliegen.

15 INNOVATION Christophorus Themenmix im Winter. Die ÖAMTC-Flugrettung geht online 2000 war es so weit: In der DezemberAusgabe des Christophorus-Magazins präsentierte die ÖAMTC-Flugrettung ihren eigenen Internetauftritt. Zum ersten Mal konnten Interessierte online alles über Standorte und aktuelle Einsätze der Christophorus-Flotte erfahren. Eine echte Innovation in einer Zeit, in der das Internet gerade erst begann, unseren Alltag zu verändern. Heute, 25 Jahre später, ist die digitale Präsenz der Flugrettung selbstverständlicher denn je. Level six Englisch ist die internationale Sprache der Luftfahrt und somit wesentlicher Bestandteil des Pilot:innendaseins. Da Verständigungsprobleme im Funkverkehr zu gefährlichen Situationen führen können, hat die internationale Luftfahrtbehörde (ICAO) ein Mindestmaß an Sprachkenntnissen vorgeschrieben. Pilot:innen müssen sich daher regelmäßig Sprachprüfungen unterziehen – auch bei der ÖAMTC-Flugrettung. Die Skala reicht von Level 1 (keine Kenntnisse) bis Level 6 (Muttersprachenniveau). Die Mindestanforderung liegt bei Level 4, das für drei Jahre gilt. Entscheidend ist jedoch auch, die Sprachkompetenz regelmäßig zu trainieren. Anno dazumal Wissenswert Fotos: ÖAMTC/Alpin 2 (1), Notruf Niederösterreich (2), ÖAMTC/C6 (1), REGA Mediendienst (1) Von Dezember bis Mai steht am Alpin-2-Stützpunkt in Sölden eine H125 B3e bereit, um Lawinen gezielt zu sprengen und so die Sicherheit für Wintersportler:innen zu gewährleisten. Je nach Schneelage werden pro Winter zwischen 1.500 und 3.000 Sprengladungen aus der Luft gezündet, um gefährliche Schneemassen frühzeitig zu entschär- fen. Die Einsätze erfolgen in enger Abstimmung mit der Lawinenkommission Sölden, die in kürzester Zeit auf die Sprengmaschine zugreifen kann. Drohen größere Schneemengen, wird eine zusätzliche Crew in Bereitschaft versetzt, um schnelle Maßnahmen zu ermöglichen. Beim Einsatz bereitet ein speziell ausgebildeter Sprengmeister die Ladungen in der Kabine des Hubschraubers vor. Die Pilot:innen fliegen die vordefinierten Gefahrenzonen an, während ein:e mitfliegende:r Mitarbeiter:in der Lawinensprengkomission die exakte Abwurfposition bestimmt. Sobald das Zielgebiet erreicht ist, wird die Sprengladung von Hand aus der Kabine abgeworfen. Die Zündung erfolgt zeitverzögert durch ein elektronisches System, sodass die Ladung in der Schneedecke zur Detonation kommt. Die entstehende Druckwelle löst instabile Schneemassen gezielt aus, bevor sie unkontrolliert abrutschen können. Neben den Sprengungen werden auch Einsatzkräfte per Tauflug zu den Sprengmasten transportiert, um diese zu warten und nachzufüllen. Die langjährige Erfahrung, das präzise Zusammenspiel aller Beteiligten und das fundierte Wissen um die lokalen Gegebenheiten sorgen dafür, dass die Lawinensprengung effizient, gezielt und sicher durchgeführt werden kann. ▲ Sichere Pisten Seit vielen Jahren stellt die ÖAMTC-Flugrettung auf Wunsch der Bergbahnen Sölden eine spezielle Sprengmaschine bereit, um Lawinen gezielt zu entschärfen. Über die Wintermonate ist ein Hubschrauber der Elikos in Sölden stationiert.

16 VISION Christophorus Man nehme eine:n ausgebildete:n Notärzt:in, eine:n erfahrene:n Pilot:in, eine:n engagierte:n Notfallsanitäter:in und setze sie gemeinsam in einen Notarzthubschrauber. Das allein macht die drei allerdings noch nicht zu einem erfolgreichen Flugrettungsteam. Es fehlen noch maßgebliche Zutaten. Denn im Notarzthubschrauber muss auf engstem Raum jeder Handgriff sitzen, die Kommunikation einwandfrei verlaufen und das Team perfekt aufeinander abgestimmt sein. Einer der tragenden Leitsätze der ÖAMTC Flugrettung lautet: „Lebensrettung ist Teamarbeit.“ Nicht nur eine Marketingkampagne. „Professionelle Flugrettung zu betreiben ist ein hochkomplexes Unterfangen. Viele Einzelkomponenten müssen in den richtigen Einklang gebracht werden“, betont Klaus Schwarzenberger, Geschäftsführer der ÖAMTCFlugrettung. Zur Sicherung der Qualität bei der Rettung von Menschenleben sind Personalauswahl sowie Aus- und Weiterbildung in der ÖAMTC-Flugrettung wesentliche Säulen. Technische Aspekte wie ein hoch entwickelter Notarzthubschrauber oder modernste Medizintechnik können nur zweckvoll zum Einsatz kommen, wenn das Team gemeinsamHöchstleistungen erbringt. Am Ende des Tages ist der Schlüsselfaktor für einen erfolgreichen Flugrettungseinsatz die dreiköpfige Crew. NEXT GENERATION LEARNING Bevor die Crew gemeinsam zu einem Rettungseinsatz abheben kann, durchläuft sie das umfassende Ausbildungsprogramm des AirRescueCollege – der Trainingsabteilung der ÖAMTC-Flugrettung. von Antonia Lang › Ganzheitlicher Ansatz Die erforderlichen Kompetenzen der einzelnen Besatzungsmitglieder sind recht komplex und werden beim AirRescueCollege ganzheitlich betrachtet. Jedes der drei Berufsfelder bringt eigenes Wissen, spezifische Fertigkeiten, persönliche Einstellungen und individuelle Erfahrungen als spezielle Expertise in den hochsensiblen Prozess mit ein. „Die hochprofessionelle Dienstleistung Flugrettung kann nur dann erbracht werden, wenn alle grundlegenden Zutaten erfolgreich zusammengesetzt sind“, spricht Schwarzenberger aus Erfahrung, da er selbst in der Funktion des Flugretters als aktives Crewmitglied tätig ist. Aus diesem Grund müssen sich Anwärter:innen aller drei Professionen vor einer Aufnahme in das Flugrettungsteam einem umfangreichen Assessment-Center unterziehen. Die professionellen Trainer:innen stammen aus den eigenen Reihen der ÖAMTC-Flugrettung und sorgen für individuelle Aufgaben, reale Szenarien, intensive Situationen sowie geistig und körperlich fordernde Tests. In diesen werden die benötigten Anforderungen ausführlich überprüft – von der körperlichen Leistungsfähigkeit über die erforderliche Grundexpertise bis hin zu den notwendigen sozialen Kompetenzen. „Bei einem Flugrettungseinsatz zählt nicht nur Fachwissen, auch das nötige Fingerspitzengefühl im Umgang mit der:dem Patient:in kann entscheidend sein. Verunfallte befinden sich in einer persönlichen und gesundheitlichen Ausnahmesituation. Dazu kommt oft eine körperliche Belastung, welche bei einem Notarzthubschraubereinsatz auf die Crew einwirkt“, erklärt Notarzt Reinhard Doppler, Teamleiter im medizinischen Ausbildungsteam. Erst mit einem positiven Votum aus diesem Aufnahmeverfahren können die Crewmitglieder eine professionsspezifische Ausbildung im AirRescueCollege starten, welche sich aus mehreren Modulen zusammensetzt. Permanente Weiterbildung Das AirRescueCollege setzt auf einen permanenten Zyklus der Weiterbildung, welcher einerseits Wiederholungen beinhaltet, andererseits aber auch flexibel die individuellen Leistungsniveaus als Input aufnimmt. „Integrierte Bestandteile sind regelmäßige Überprüfungen der Crewmitglieder, welche zum einen die Erreichung der Lernziele, zum anderen die „Für professionelle Flugrettung sind ständiges Lernen und Training essenziell.“ KLAUS SCHWARZENBERGER, COO ÖAMTC-Flugrettung

17 VISION Christophorus Stufenweises Heranführen an komplexe Einsatzsituationen mittels VR-Brille. Fotos: ÖAMTC/Postl (1), ÖAMTC/Lang (1)

18 VISION Christophorus Sicherstellung von Mindeststandards gewährleisten, inklusive Gesundheitschecks“, berichtet Thomas Schwaiger, der als Flugretter auch im Ausbildungsteam des AirRescueCollege tätig ist. Das AirRescueCollege schafft dabei Rahmenbedingungen für eine Lernkultur, welche das Streben nach einer permanenten Weiterentwicklung und Verbesserung der Crewmitglieder unterstützt. So stellt etwa die kritische Reflexion und gemeinsame Analyse des eigenen Tuns – im Zuge von Trainings und ganz speziell nach Absolvierung von Übungsszenarien (inklusive Auswertung von Videoaufzeichnungen) – eine wichtige Säule dar. Im Debriefing, einer speziellen Form der Nachbesprechung, werden ganz offen unterschiedliche Herangehensweisen, verschiedenste Meinungen und auch identifizierte Verbesserungspotenziale angesprochen. Es wird offene Kritik geäußert – ohne Schuldzuweisungen, jedoch mit dem Fokus der Weiterentwicklung. Technologie im Lernprozess Um den Lernprozess breit aufzustellen, finden moderne technologische Ansätze Eingang in die Weiterbildung. So werden Inhaltsvermittlung und vor allem die methodische Aufbereitung vielfältig gestaltet. Eine unternehmensintern aufbereitete Lernplattform ist dabei die tragende Säule. „Wir, das Trainer:innenteam, sind bestrebt, nicht nur alte Zugänge wie Lehrbücher durch Copy and Paste in ein neues Medium zu transferieren, sondern Lernprozesse neu zu gestalten und frische methodische Ansätze zu wählen“, betont Schwaiger. Die Crew arbeitet spezifische Kurse über die Lernplattform ab. Zusätzlich ist die erarbeitete Lernbibliothek immer verfügbar und abrufbereit. Niederschwelligen Zugang ermöglichen diverse Kanäle wie Computer und mobile Devices. In diesen digitalen Lernumgebungen sind vor allem auch die darin schlummernden neuen Möglichkeiten nicht außer Acht zu lassen. „Vor allem durch den Einsatz von Lernvideos und weiterer interaktiver Elemente ist es möglich, diesen digitalen Lernprozess wesentlich partizipativer zu gestalten und dadurch den modernen Lernanforderungen gerecht zu werden. Am Ende des Tages geht es darum, was die Lernenden über die Lernzielüberprüfung hinaus behalten und schlussendlich in der komplexen Praxis umsetzen können“, zeigt Bernd Lang, Training Director des AirRescueCollege, auf. Virtual Reality als Lernraum Weitere Entwicklungsschritte, welche gerade am Beginn der Einführung sind, spielen sich vor allem im virtuellen Raum ab. Durch den Einsatz von Virtual-Reality-Brillen können immersive Lernerlebnisse geschaffen werden. „Aktuell werden erste Erfahrungen bei der Einweisung in spezielle Verfahren (SOPs) gesammelt, um Crewmitglieder aus der Perspektive ihrer Profession durch Situationen zu führen. Anschaulich werden dazu Demo-Einsätze mit einer 360-Grad-Kamera aufgenommen, in weiterer Folge technologisch so aufbereitet, dass sie für Crewmitglieder mit einer Virtual-Reality-Brille hautnah wiedererlebt werden können. Und zwar aus der Perspektive ihrer Rolle“, erklärt Lang. Konkreten Einsatz findet diese Methode aktuell bei der Einführung neuer Flugrettungsärzt:innen. Bevor diese live im Gelände an einem Tau hängen, wird mittels virtueller Brille die Situation durchgespielt. So werden Anwärter:innen stufenweise an diese komplexe Aufgabe herangeführt. Lang dazu: „Erforderliche Lernaspekte können damit stufenweise besser verarbeitet werden und somit kann sicherer an die erste praktische Umsetzung herangegangen werden. Damit sie bereits vor dem ersten Notruf einen ‚virtuellen‘ Einsatz erlebt haben und damit eine gewisse Grundstabilität und angeeignetes Wissen in den Notfall per Notarzthubschrauber mitbringen.“ ▲ Lernvideos sind mittlerweile ein wesentlicher Bestandteil des Schulungskonzepts – genauso wie ein ausführliches Debriefing.

Foto: Bergrettung Salzburg (1), ÖAMTC/Lang (1), ÖAMTC/Kika (1) 19 VISION Das Österreichische Umweltzeichen für Druckerzeugnisse, UZ 24, UW 686 Ferdinand Berger & Söhne GmbH. Impressum Herausgeber Christophorus Flugrettungsverein, Baumgasse 129, 1030 Wien ZVR: 727468201 Tel.: (01) 71199-37051 E-Mail: flugrettung@oeamtc.at Geschäftsführung Marco Trefanitz, Klaus Schwarzenberger, Oliver Schmerold Medieninhaber/Verleger ÖAMTC Verbandsbetriebe GmbH, Baumgasse 129, 1030 Wien Chefredaktion Ralph Schüller, Baumgasse 129, 1030 Wien Redaktion Antonia Lang, Stefan Spielbichler, Stefan Tschernutter – unter Mithilfe aller Mitarbeiter:innen des Christophorus-Teams Artdirection Andreas Hnat Layout Birgit Rusa Lektorat Angelika Hierzenberger-Gokesch Produktion Andreas Kaleta, Peter Scharnagl Druck F. Berger und Söhne Ges.m. b. H., Wiener Straße 80, 3580 Horn Offenlegung gemäß Paragraf 25 Mediengesetz: www.oeamtc.at/offenlegung Unterstützt von Christophorus M A G A Z I N Wenn sich die besten Skifahrer:innen der Welt mit Höchstgeschwindigkeit die vereisten Hänge hinunterstürzen, geht es nicht nur um sportliche Erfolge, sondern in erster Linie auch um die Sicherheit der Athlet:innen. Denn wo sich die Weltelite misst, ist das Unfallrisiko allgegenwärtig. Daher steht die ÖAMTC-Flugrettung bei den spektakulären Rennen in Kitzbühel, Sölden oder Zauchensee immer bereit, um im Ernstfall rasch zu reagieren. Auch bei der alpinen Ski-WM in Saalbach waren durch einen eigens abgestellten Hubschrauber schnelle Hilfe und bestmögliche medizinische Versorgung stets gewährleistet. Darüber hinaus standen die regulären Christophorus-Helikopter weiterhin für Notfälle in der Region zur Verfügung. In enger Abstimmung mit dem Österreichischen Skiverband (ÖSV) und den Veranstaltern sorgten die Crews an Renn- und Trainingstagen für höchste Sicherheitsstandards. „Jede Minute zählt – insbesondere bei schweren Stürzen im alpinen Rennsport. Durch unsere langjährige Erfahrung und unsere bestens geschulten Teams können wir eine medizinische Erstversorgung direkt an der Unfallstelle binnen kürzester Zeit sicherstellen“, erklärt Marco Trefanitz, Geschäftsführer der ÖAMTC-Flugrettung. Organisatoren setzen auf Sicherheit Den Veranstaltern ist bewusst, dass der Schutz der Rennläufer:innen oberste Priorität hat. Deshalb setzen sie auf erfahrene Partner:innen, die mit modernster Technik und optimal abgestimmten Abläufen für maximale Sicherheit sorgen. Dafür proben diese bereits im Vorfeld gemeinsam verschiedene Szenarien. Wie man zum Beispiel an Kitzbühel sehen konnte, zahlt sich die enge Zusammenarbeit der Einsatzkräfte aus – dank eingespielter Teams konnten Verletzte schnell und professionell versorgt werden. Die erfolgreiche Zusammenarbeit beweist jedes Jahr, wie wichtig ein abgestimmtes Sicherheitskonzept für Großveranstaltungen ist. Wenn im nächsten Winter die besten Skifahrer:innen der Welt wieder um Hundertstelsekunden kämpfen, wird die ÖAMTC-Flugrettung erneut bereitstehen – für maximale Sicherheit in Extremsituationen. ▲ Rasante Rennen, schnelle Hilfe Auch bei hochkarätigen Sportevents ist die ÖAMTC-Flugrettung eine verlässliche Partnerin für die Sicherheit aller Beteiligten. Einsatztraining der ÖAMTC-Crew auf der WM-Strecke in Saalbach.

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