Linksverkehr: So finden Sie sich gut zurecht

In Ländern mit Linksverkehr empfiehlt es sich, öffentlich anzureisen und sich vor Ort einen Mietwagen zu nehmen. Dies stellt sicher, dass das Fahrzeug für den im Urlaubsland geltenden Linksverkehr gebaut ist, was die Fahrt vor Ort wesentlich erleichtert. Dann ist der Mittelstreifen, an dem man sich als Fahrer gut orientieren kann, wie gewohnt auf der Fahrerseite. Zudem gibt es einige Punkte, die einem das Lenken im Linksverkehr erleichtern:

• Wählen Sie Ihr Mietauto danach aus, welches Fahrzeug Sie im Alltag gewohnt sind.
• Bei Mietautos mit Automatik müssen Sie sich nicht ans Schalten mit der linken Hand gewöhnen und können sich auf den Linksverkehr konzentrieren.
• Vor dem Losfahren empfiehlt es sich, sich zuerst zur Eingewöhnung ins neue Auto zu setzen, sich in Ruhe zu orientieren und sich mit dem Kfz vertraut zu machen. Danach sollte man einige Proberunden drehen - sei es auf dem Parkplatz der Mietwagenfirma oder um den Häuserblock -, um sich mit der ungewohnten Sitzposition im Auto und dem Schaltsystem sowie mit weiteren Besonderheiten des Fahrzeugs vertraut zu machen. Dabei lässt sich auch das Einparken auf der linken Seite gut üben.
• Werfen Sie einen Blick auf die Position des Tankdeckels, bevor Sie zum ersten Mal zur Tankstelle fahren. Oftmals befindet sich dieser auf der rechten Seite. Bei vielen japanischen Modellen befindet sich dieser jedoch links. Es gibt hier keine allgemein gültige Faustregel.
• Wer einen Mietwagen mit Lenkrad auf der rechten Seite bucht, muss sich daran gewöhnen, mit der linken Hand die Gangschaltung zu bedienen. Außerdem sind in vielen Fahrzeugen asiatischer Hersteller die Hebel für Scheibenwischer und Blinker spiegelverkehrt angeordnet: Links der Scheibenwischer, rechts der Blinker. Kuppelung, Brems- und Gas-Pedal sind aber in der gewohnten Anordnung wie bei Linkslenkern vorhanden. Es ist also nicht alles ungewohnt.
• Spur halten: Achten Sie darauf, nicht zu weit links zu fahren. Fahrer, die zu Hause rechts fahren gewohnt sind, neigen dazu.
• Rechts abbiegen: In Österreich überqueren Linksabbieger die Gegenfahrbahn, beim Linksverkehr gilt das für Rechtsabbieger. Daher ist auf der Rechtsabbiegerspur besondere Konzentration gefordert, um zu vermeiden, dass man beim Abbiegen gewohnheitsgemäß auf die rechte Spur einbiegt.
• Die Umstellung auf den ungewohnten Linksverkehr gelingt in der Regel am besten, wenn man sich am Vordermann orientiert. So ist es einfacher, in der richtigen Spur zu bleiben.

• Wer mit dem eigenen Fahrzeug in einem Land mit Linksverkehr unterwegs ist, sollte sich den Satz „Links fahren und rechts überholen“ einprägen.
• Vorab unbedingt den Rück- und Seitenspiegel sowie die Scheinwerfer auf Linksverkehr umstellen, denn diese sind in der Regel so eingestellt, dass sie den rechten Fahrbahnrand gut ausleuchten. Wer mit dieser Einstellung im Linksverkehr fährt, blendet dadurch entgegenkommende Fahrzeuge.
• Besonders beim Überholen mit einem für den Rechtsverkehr gebautem Fahrzeug ist besondere Vorsicht geboten, da beim Ausscheren aus der Spur die Sicht auf die Fahrspur des Gegenverkehrs länger blockiert ist.

Wer in einem Land mit Linksverkehr gegen das Linksfahrgebot verstößt, wird nicht nur von der Polizei zur Kasse gebeten. Bei einem selbstverschuldeten Unfall kann sich die Kaskoversicherung unter Umständen sogar weigern, für den Schaden aufzukommen. Umso wichtiger ist es, sich mit den Vorfahrtsregeln im Linksverkehr vertraut zu machen.

Vorfahrt: Eine Links-vor-rechts-Regel gibt es weder in England noch in vielen anderen Ländern mit Linksverkehr. In den meisten Fällen ist die Vorfahrt durch das Verkehrszeichen „Give way" oder „Stop“ eindeutig geregelt. Sollte dies einmal nicht der Fall sein, ist defensives Verhalten angebracht. Es empfiehlt sich auch, auf Handzeichen des anderen Autofahrenden zu achten.

Linksfahrgebot: Im Linksverkehr herrscht bei mehrspurigen Fahrbahnen die Vorgabe, nach Möglichkeit auf der linken Spur zu fahren. Folglich überholt man außerhalb geschlossener Ortschaften rechts. Die maßgebliche Orientierung im fließenden Verkehr ist der Mittelstreifen, um ein zu nahes Fahren am linken Rand zu verhindern.

Kreisverkehr: Der Kreisverkehr zählt zu den schwierigsten Hürden für den ungeübten Touristen im Linksverkehr. Im Kreisverkehr wird im Uhrzeigersinn gefahren, anders als hierzulande. Im Kreisverkehr haben Fahrzeuge Vorfahrt, d. h. Lenker, die sich im Kreisverkehr einfädeln wollen, müssen warten, bis die Fahrspur frei ist. Für das Abbiegen in einem mehrspurigen Kreisverkehr ordnet man sich bei der ersten Ausfahrt links ein, sonst wechselt man nach der Einfahrt in den Kreisverkehr auf die innere Spur.

In Österreich gab es in der Vergangenheit abwechselnd und zu mancher Zeit auch zeitgleich sowohl Links- als auch Rechtsverkehr. Erst seit 1938 wird in Österreich einheitlich rechts gefahren.

Der Internationale Führerschein ist ein Zusatzdokument, welches vor allem bei Fahrten außerhalb Europas zum nationalen Führerschein dringend empfohlen wird. Der internationale Führerschein ist aber kein eigenständiger Führerschein, der ohne den eigenen nationalen Führerschein bei Auslandsreisen ausreicht. Es handelt sich hierbei um eine Art Übersetzung des nationalen Führerscheins, der der Polizei oder dem Mietwagenunternehmen im Ausland die Überprüfung erleichtern soll, ob man berechtigt ist, das genutzte Fahrzeug zu lenken.

Das Dokument enthält mehrere Sprachen und ist beim ÖAMTC sofort erhältlich. Für seine Ausstellung ist der gültige Original-EWR-Führerschein nötig, ebenso wie ein Passfoto und ein Wohnsitz in Österreich. Ab Ausstellungsdatum ist der Internationale Führerschein ein Jahr gültig.

In welchen Ländern ein Internationaler Führerschein mitgeführt werden sollte, erfährt man in der ÖAMTC Länder-Info in der Kategorie „Vor der Reise - Kraftfahrzeugdokumente“.

Wien, Niederösterreich, Burgenland: An allen Stützpunkten.
Oberösterreich, Salzburg, Steiermark, Tirol, Vorarlberg, Kärnten: An allen Stützpunkten und in den Landesvereinszentralen.

Zur ÖAMTC-Stützpunktsuche

Nicht erhältlich ist der Internationale Führerschein an den ÖAMTC Grenzstationen!