5 Fakten zum Dacia Bigster, 5 Fragen an den Dacia-CEO

Der Bigster – eine Konfektionsgröße über dem Duster – ist Dacias Premiere in der beliebten Klasse der Kompakt-SUV. Rund 23 Prozent der verkauften Autos in Europa kommen aus diesem Segment, ihre Vertreter sind Top-Seller wie VW Tiguan, Hyundai Tucson und BMW X1. Mit einer Länge von 4,57 Metern ist der Dacia Bigster eher weiter oben im Segment angesiedelt. Sein Kofferraumvolumen beträgt 667 Liter.

Übrigens soll der Bigster erst der Anfang der Dacia-Offensive im C-Segment sein. Welche Modelle die Marke in Zukunft bringen wird, wollte uns Dacia-Chef Denis Le Vot (siehe Interview weiter unten) aber nicht beantworten.

Für den neuen Dacia Bigster entwickelt Dacia zwei seiner Antriebe weiter, insgesamt werden hierzulande drei Motorisierungen angeboten. Bereits aus dem Dacia Duster bekannt: der TCe 130 4x4, ein 1,2-Liter-Dreizylinder-Turbomotor mit Sechs-Gang-Schaltgetriebe und Mild-Hybridsystem. Semi-neu ist der TCe 140: Dabei handelt es sich ebenfalls um den 1,2-Liter-Benziner, nur ohne Allradantrieb und mit zehn Pferdestärken extra. Stark überarbeitet hat Dacia die Spitzenmotorisierung: Der Hybrid 155 basiert auf den aus Duster und Jogger bekannten Hybrid 140-System, allerdings hat der Vierzylinder jetzt 1,8 Liter Hubraum (plus 0,2 Liter), wodurch die Gesamtleistung des Vollhybriden um 15 PS auf 155 PS wächst.

Da sitze ich bei der Vorstellung eines neuen Dacia und bekomme plötzlich etwas von dickeren Verglasungen und geräuschdämmenden Windschutzscheiben erzählt. Höre, dass optional auch ein elektrisch verstellbarer Fahrersitz (zumindest in Höhe und Neigung) und eine elektrische Heckklappe an Bord sind. Ein 1,2 Meter langes Panorama-Schiebedach? Klar doch! Und Moment einmal: Sind das da echt Gasfedern, die die Motorhaube von selbst oben halten? Wer bist du und was hast du mit Dacia gemacht?

Sorry, Nachrichtenwert-Theorie, aber heute kommt das Wichtigste zum Schluss. Also: Quanta costa? Einen fixen Österreich-Preis gibt es zwar noch nicht, allerdings wird er bei unter 30.000 Euro starten. Bestellt werden kann der neue Bigster ab Ende des Jahres, ausgeliefert wird er ab Frühjahr 2025.

Ab 2025 werden neue CO₂-Flottengrenzwerte eingeführt. Wer sie nicht erreicht, muss Strafen zahlen. Wie ist die Lage bei Dacia und was halten Sie von den Vorgaben?

Es wird sicherlich tough und ist eine große Challenge. Wir denken, es geht nicht mehr um das Angebot, denn das wäre da, die Autobauer haben ihre Jobs gemacht. Renault bietet eine Menge elektrischer Fahrzeuge an, Dacia bietet den Spring an. Wenn die Nachfrage nicht das Angebot matcht, kann das 2025 zu Problemen führen. Ob wir Strafen zahlen müssen, wissen wir aber noch nicht.

Dacia fährt 2025 die Rallye Dakar. Was sind die Gründe für dieses Abenteuer und was erhofft man sich?

Dass wir gewinnen (lacht). Aber im Ernst: Die Engagements von Dacia waren sehr unterschiedlich und regional gesplittet. Hier Basketball, dort Fußball – alles Mögliche eben. Dann haben wir unsere Markenwerte definiert: robust und outdoor, essential und cool. Diese vier Worte sind einfach Dakar. Deshalb haben wir gesagt: Beenden wir die ganzen kleinen Engagements, starten wir eine Sache – aber die dafür richtig. Also haben wir die besten Fahrer genommen und das Auto in mehr als einem Jahr entwickelt. Übrigens: Wir fahren die Rallye Dakar mit synthetischem Kraftstoff.

Welche Autos sind die größten Konkurrenten für den Bigster?

Alle von ihnen. Autos werden immer teurer und in den letzten sechs bis sieben Jahren stiegen die Preise schneller als die Vermögen der Menschen. Somit wird das Auto zum Luxusprodukt für viele Menschen. Hier springen wir ein: Du brauchst ein Fahrzeug mit 4,6 Meter Länge? Du willst einen großen Kofferraum? Du möchtest eine elektrische Heckklappe? Du möchtest natürlich eine Zwei-Zonen-Klimaautomatik? All das bieten wir an.

Haben Sie keine Sorge, dass der Bigster sich negativ auf die Renault Austral- beziehungsweise Duster-Verkaufszahlen auswirken wird?

Die Proportionen sind sehr unterschiedlich zum Duster. Und der Markt für C-SUV ist einfach sehr groß. Außerdem: Die zwei Autos, die sich am nächsten sind, sind vermutlich Renault Clio und Dacia Sandero. Doch als wir Sandero-Kunden gefragt haben, welche Autos sie außerdem in Betracht gezogen haben, war der Clio nur an sechster Stelle. Dacia ist Dacia, unsere Wege kreuzen sich nicht.

Was ist Ihr Lieblings-Feature beim neuen Bigster?

Wahrscheinlich das Panorama-Schiebedach. Dacia ist eine Marke, die Platz verkauft. Wir bieten große Autos für gute Preise. Und der Bigster ist so big, dass er das Dach echt verdient hat.