Autosalon Genf 2019
Jetzt kommen wir der Elektromobilität einen entscheidenden Schritt näher, weil: So viele serienreife Modelle wie heuer gab es noch nie. Das Ende der Verbrenner naht deswegen aber nicht schneller.
Müssten wir den heurigen Automobilsalon in Genf mit nur drei Schlagwörtern hinreichend und sinnvoll charakterisieren, wir täten es mit jenen: Elektroantrieb, SUV, Kleinwagen – und, schwups, schon wäre alles gesagt, freilich ohne ins Detail zu gehen.
Aber das machen wir ja jetzt. In gewohnter Manier und auf zweierlei Arten, mit einem Bewegtbild-Fünfminüter einerseits sowie einem Standbild-Feuerwerk andererseits. Unsere wiederholt anerkennenden Schulterklopfer hierfür gehen an den Video-David und den Foto-Markus, die sich stets aufs Neue dem Messe-Trubel mit ihren Kameras entgegenstemmen und so für faszinierende Aufnahmen sorgen.
Was wir heuer vor die Linse geholt haben? Farbenfrohe französische Kleinigkeiten von Citroën, Peugeot und Renault, doppeldeutig Grünes aus dem Volkswagen-Konzern, optisch herausragende (und zwar buchstäblich) asiatische Studienobjekte von Kia, Mitsubishi und Nissan, den (subjektiv wahrgenommenen) Publikums-Liebling von Honda, zweierlei Drall-Rundliches aus dem Hause Fiat sowie einen Sportler aus der Schweiz mit dem prestigeträchtigem Namen Piëch. Ferner ein Mix-Dings von Mazda plus eine schwedische Elektro-Limousine namens Polestar 2. Oh, und ein skurril anmutendes E-Bike von Škoda haben wir ebenso entdeckt.
Doch genug der Worte, Film ab!
Sechs Highlights aus Genf im Bewegtbild-Fünfminüter
Autos, die schon bald kommen
Hier geht es nicht um Studien, sondern um Autos, die teilweise noch heuer, spätestens aber bis 2021 den Weg in die Schauräume und auf die Straßen finden. Es sind dies Kleinwagen und kompakte SUV, teils mit klassischem Verbrenner, teils mit E-Antrieb unter der Haube. Und: Unsere Selektion an automobilen Stars der unmittelbaren Zukunft ist mehrheitlich europäischer Prägung. Voilà.
Neben kleinen und leistbaren Modellen mit Bestseller-Potenzial steht bei vielen Herstellern ganz klar die Elektromobilität im Fokus.
Christian Stich, Redakteur
Seat el-Born
Peugeot 208
Wir nehmen an und stellen vor: der zukünftige Bestseller im Hause Peugeot, der 208. Starker Auftritt, starke Eindrücke, kein erkennbares Missgeschick. Wir gratulieren (und freuen uns gleichzeitig über die Gelb-Schwarz-Farbkombi, die ja jener des ÖAMTC nicht unähnlich ist).
Renault Clio
Eigentlich hätte er der Star des Pariser Automobilsalons im vergangenen Herbst sein können – hätte, denn er war nicht da. In Genf nun hat ihm der ebenfalls neue Peugeot 208 eiskalt die Show gestohlen.
Was gibt's über die mittlerweile fünfte Clio-Generation zu sagen? Nun, die augenscheinlichste Änderung hat definitiv an der Front stattgefunden und wir meinen, der neue Look steht ihm gut. Der Clio sieht dem größeren Mégane zwar zum Verwechseln ähnlich, dabei hat er in punkto Größe gar nicht zugelegt. Im Gegenteil. Der Neue ist sogar ein Spur kürzer (rund 1,5 Zentimeter) als der Vorgänger, in Summe also 4,05 Meter lang.
Technisch betrachtet steht er auf einer komplett neuen Plattform (intern CFM-8 genannt), die erstmals sämtlich moderne Anforderung möglich macht – vom autonomen Fahren (und den dafür erforderlichen Assistenzsystemen) bis hin zum Hybridantrieb.
Markstart ist im Mai, drei Benzin- (75, 95 und 130 PS) und zwei Dieselmotoren (85 und 115 PS) stehen zur Wahl, der Einstiegspreis liegt bei 9.990 Euro.
Polestar 2
Honda ePrototyp
Nach der überraschenden Concept-Car-Präsentation auf der IAA 2017 samt tosender Beglückwünschung allerorts zeigt Honda hier in Genf nun die beinahe serienreife Version des kleinen Elektroautos. Persönlich freuen wir uns, dass diese Version vom Erstentwurf gar nicht so weit abweicht. Ehrlich gesagt schaudern wir aber bereits ein wenig vor dem Moment der ersten ernsthaften Preisauskunft – günstig wird das nicht. Dafür fesch und technisch pfiffig.
Mazda CX-30
Škoda Kamiq
Alfa Romeo Tonale
Autos, die vielleicht kommen
Und weil es bei Fahrzeug-Studien meist mehr zu sehen als technisch zu erfahren gibt, wechseln wir nun in das XL-Bildformat. Wir hoffen, Sie finden Gefallen daran.
Wie in allen Jahren, ist der Genfer Salon auch eine Showbühne für schöne Supersportler und exaltierte Studien. Realisierungsgrad? Unterschiedlich. Manchmal entstehen aus den Studien Kleinserien, manchmal wird hier auch nur das Markendesign der kommenden Jahre abgetestet.
Alexander Fischer, Redakteur
Studien, Teil 1 – kunstvolle Kunststoff-Konglomerate
Studie, Teil 2 – Gleißendes und Glänzendes
And finally: das Fahrrad
Frage: Was hat ein Fahrrad auf dem Automobilsalon zu suchen? Die Antwort geben wir per Stichwort: Mikro-Mobilität, also die Zurücklegung relativ kurzer Distanzen mit eher kleinen, meist elektrischen Fahrzeugen. Škoda ist übrigens bei weitem nicht der einzige Hersteller, der sich dem Thema Mikro-Mobilität widmet und eigene E-Bikes zwischen den zahlreichen Autos präsentiert.