Mögen die Spiele beginnen
Mit dem vollelektrischen Dolphin will BYD die Elektromobilität endlich leistbar machen. Hat der kompakte Chinese das Zeug dazu?
Jetzt mischt der chinesische Elektroauto-Hersteller BYD auch in der Kompaktklasse mit einem ernstzunehmenden Modell mit. Das Design des Dolphin ist unaufgeregt, alles andere als futuristisch – und damit durchaus massentauglich. Die Entwickler von BYD experimentieren weder außen noch innen.
Unmittelbare Konkurrenten des Chinesen im Golfklasse-Formats sind VW ID.3, Cupra Born, MG 4, Renault Megane E-Tech, Opel Astra Electric oder Smart #1.
BYD (heißt übersetzt "Build your dreams") ist längst zu einem Giganten herangewachsen. Zählt man die Plug-in-Hybride mit, baut kein anderer Hersteller auf der Welt so viele Elektroautos wie der Konzern aus Shenzhen.
BYD Dolphin
Vieles richtig gemacht
Bequeme, gut ausgeformte Sitze, ideal einstellbare Sitzposition auch für Großgewachsene. Das Platzangebot ist durchschnittlich geräumig, hinten überzeugt aber die großzügige Beinfreiheit. Modern gestyltes Cockpit mit hochwertigen Materialien und solider Verarbeitung.
Das Angebot an Ablage-Möglichkeiten ist gut. Android Auto und Apple Carplay sind zwar serienmäßig an Bord, können aber nur via Kabel verwendet werden.
Haptische Tasten am Lenkrad und in der Mittelkonsole machen die Bedienung einfach, das Handling des großen Touchscreen (lässt sich senkrecht oder horizontal ausrichten) ist aber mühsam, viele Funktionen verstecken sich in Untermenüs.
BYD Dolphin
Attraktiv
Der 4,3 Meter lange Dolphin ist ausgesprochen agil, das Fahrwerk federt erfreulich sanft. Der E-Motor ist ausreichend kräftig. Gelungen: sicheres Fahrverhalten, präzise Lenkung. Traktionsprobleme bei Abrufen der vollen Leistung. Vernünftiger Stromverbrauch von unter 20 kWh/100 km auf der auto touring-Normrunde.
Lobenswert: BYD verbaut seine selbstentwickelten Eisenphosphat-Akkus ohne Kobalt und Nickel und sorgt dadurch für eine längere Haltbarkeit. Der Nachteil ist allerdings die geringere Ladeleistung, im Falle des Dolphin sind es beim Schnellladen maximal 88 kW.
In der getesteten Version „Design“ komplett ausgestattet, aber nicht günstig. Die mittlere Ausstattung „Comfort“ ist 2.000 Euro billiger. Mit kleinem Akku (44,9 kWh) ab 25.980 Euro erhältlich, wenn alle Förderungen ausgeschöpft werden.
Welches Potenzial haben chinesische Hersteller allgemein und was unterschiedet Autos aus China von jenen aus Europa? Das beantwortet in der 55. Folge des ÖAMTC-Podcasts "Was uns bewegt" Hansjörg Mayr, Vorstandsmitglied der Wolfgang Denzel Auto AG, die drei Marken aus China importiert, unter anderem auch BYD.
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