Es stimmt schon. Höher sitzen empfinden viele, vor allem ältere Kunden, als übersichtlicher. Außerdem steigt man bequemer ein und aus. Das gilt auch für den Mazda CX-3. Dass er deswegen ein Auto für Senioren wäre, ist allerdings kompletter Quatsch. Denn das kompakte SUV hat auf den gefahrenen rund 41.000 Kilometern viele junge Piloten begeistert. Und das nicht nur wegen seiner auffälligen Farbe, dem Soul-Rot-Metallic.
Dauertest-Abschluss: Bewegungs-Talent
Ein Jahr, vier Jahreszeiten: Der Mazda CX-3 hat uns bewegt. Nicht nur durch Schnee und Regen, rauf oder runter, auch auf Touren quer durch Europa hatte der Japaner (fast) alles im Griff.
Ein Jahr mit dem Mazda CX-3
Das hat uns gefallen
Einhelliges lob erntet der CX-3 daher von Jung bis Alt für sein wunderbar agiles, fast schon kurvengieriges Handling. Auch das knackige, kurz geführte Sechsgang-Schaltgetriebe im Stile des Roadsters MX-5 sorgte für lächelnde Gesichter. Lediglich der erste Gang bockte beim Einlegen hin und wieder.
Spürbar geschmeidiger agiert dafür der adaptive Tempomat. Der passt den Abstand und die Geschwindigkeit moderat an das vorausfahrende Auto an. "Quetscht" sich ein anderes Fahrzeug beim Spurwechsel vor dem CX-3 rein, bremst dieser ab. Wird's allerdings richtig eng, ertönt ein Warnton und es erscheint im Display das Wort "Bremsen". Das System unterstützt jetzt nicht mehr. Um eine Kollision zu vermeiden, muss man also selbst bremsen.
Ebenfalls zuverlässig funktionierten während der gesamten Testzeit der City-Notbrems- und der Querverkehrs-Assistent, der beim rückwärts Ausparken herankommende Fahrzeuge erkennt und den Fahrer mittels Bremsruck warnt. Ebenso sinnvoll wie sicher: der perfekt agierende Totwinkelassistent.
Richtig gut funktioniert im CX-3 die Bluetooth-Freisprecheinrichtung. Nicht nur, dass sich Smartphones blitzschnell mit dem Infotainment-System koppeln lassen, sogar die Kontaktauswahl via Sprach- oder Tasten-Eingabe ist denkbar einfach.
Lob kassiert auch die Klimaanlage, die selbst bei tiefen Temperaturen erfreulich schnell anspricht und einfach einstellbar ist. Einziger Wermutstropfen: Die Temperatur kann nicht getrennt für Fahrer und Beifahrer justiert werden.
Das war weniger fein
Auf dem Papier hat der Vierzylinder im Mazda stolze 150 PS zu bieten. Allerdings glaubt dem Japaner fast niemand die Leistung, vor allem auf Bergstraßen oder beim Überholen wäre mehr Punch wünschenswert. Immerhin ist der Zweiliter-Benziner auch bei höheren Drehzahlen erfreulich leise.
Ein oftmals gehörter Kritikpunkt ist die schlechte Sicht nach schräg hinten. Die schmale Heckscheibe und die massive C-Säule sind durchaus fesch anzuschauen, führen allerdings dazu, dass man beim Rückwärtsfahren so gut wie nichts sieht. Die serienmäßige Rückfahrkamera hilft zwar, die Linse am Heck verdreckt bei schmutziger Fahrbahn aber ebenfalls schnell.
Rasch an seine Kapazitätsgrenzen stößt auch der Kofferraum. Der eignet sich bei aufgestellten Rücksitzen bestenfalls für die Utensilien von zwei Personen. Zum Vergleich: Das Abteil eines VW Golf ist knapp 100 Liter größer. Eng geht’s auch in der zweiten Sitzreihe zu, vor allem Großgewachsene sind dort nicht zu beneiden.
Geteilter Meinung sind die Tester auch über das Head-up-Display. Den einen reicht die Größe, anderen ist es schlichtweg zu klein und darüber hinaus schlecht ablesbar. Ästhetisch kann es jedenfalls nicht überzeugen.
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