Die glorreichen Sieben
Der 3er-BMW ist das wichtigste Modell der Marke. Jede neue Generation muss besser als die alte sein. Im Test: 320d mit Diesel und Allradantrieb.
Es gibt Autos, die prägen einen von Kindheit an. Bei mir war es der 3er von BMW. Ein gebrauchter E30 war es damals, zweite Generation. Ein 316i, 102 PS, Baujahr 1989, zweitürig, hellblau-metallic. 30 Jahre ist das her.
Jetzt steht der Neue vor mir. Bei Generation sieben sind wir mittlerweile angekommen. Erster Eindruck: Groß ist er geworden. Satte achteinhalb Zentimeter ist er länger als der Vorgänger, stolze 35 cm Unterschied sind es zum ersten Modell von 1975. Zum Vergleich: Der erste 5er-BMW von 1972 war sogar um zehn Zentimeter kürzer. Optisch sticht die BMW-typische, immer größer werdende "Niere" am Kühlergrill ins Auge.
Sieben Generationen 3er-BMW
Luftiger
Über den größeren Radstand werden sich vor allem die Insassen in der zweiten Reihe freuen, dort hat man nämlich spürbar mehr Platz als bisher. Auch der Kofferraum hat an Volumen zugelegt und ist geräumig wie nie. Der im Herbst erscheinende 3er-Touring könnte damit erstmals richtig familientauglich werden.
Überzeugend: Die Menüsteuerung mittels iDrive-Drehrad. Nur das optionale volldigitale, 12,3 Zoll große Instrumentendisplay ist mit Informationen überfrachtet und daher unübersichtlich. Ratsame Alternative: das gut lesbare, ebenfalls optionale Head-up-Display.
Ungewohnt sanft
Beim Fahren fallen (abgesehen vom bequemen Langstreckenkomfort der vielfach verstellbaren Sitze) bei der aktuellen Generation zwei Dinge auf: Der 3er ist fahraktiv wie eh und je (super-präzise Lenkung), erfreulicherweise aber nicht mehr so knochenhart wie bisher. Vor allem auf schlechten Straßen spürt man den geschmeidigeren Abrollkomfort dank neu entwickelter Dämpfer.
Der in unserem Testwagen verbaute und beliebte Zweiliter-Vierzylinder-Diesel mit 190 PS liefert einerseits kräftige Fahrleistungen, sorgt andererseits aber auch für sparsame Verbräuche: 5,4 Liter Diesel pro hundert Kilometer auf der auto touring-Normrunde sind mehr als okay. Was man vom Preis nicht unbedingt behaupten kann. 50.000 Euro oder mehr sind nämlich schneller weg, als man denkt.
Weiß-blaue G’schichten – die sechs Vorgänger des G20
Als BMW 1975 mit dem ersten 3er den Nachfolger der legendären 02er-Serie vorstellte, ahnte niemand, dass die neu geschaffene Mittelklasse-Baureihe zum wichtigsten Modell und Bestseller der Marke aufsteigt. Scrollen Sie durch sieben Generationen 3er-BMW.
Generation eins: E21 (1975 bis 1983)
Generation zwei: E30 (1982 bis 1994)
Generation drei: E36 (1990 bis 2000)
Generation vier: E46 (1997 bis 2006)
Generation fünf: E90 (2005 bis 2013)
Generation sechs: F30 (2011 bis 2019)