Immer dann, wenn auto touring Elektroautos testet, bekommt die Redaktion Zuschriften wie: "Was fange ich mit einem Auto an, das nach 300 Kilometern stundenlang aufgeladen werden muss?" Oder: "Wenn ich in den Urlaub fahre, mag ich nicht alle 150 bis 200 Kilometer zum Aufladen stehenbleiben."
Von "alltagsfremden Reichweiten" wird gesprochen und gemutmaßt, der Club verschweige absichtlich, "dass die Ladezeiten und Reichweiten auf Reisen problematisch sind. Äußerst eigenartig."
Wir lernen: Das Wichtigste für Menschen, die der E-Mobilität skeptisch gegenüber stehen, ist die Reichweite. Vielleicht handelt es sich um Vielfahrer, die weit mehr als die statistisch ermittelten 35,6 Kilometer pro Tag oder 13.000 Kilometer pro Jahr fahren. Viele scheinen sich ein Fahrzeug zu wünschen, in dem man völlig ohne Planung spontan auf große Reisen gehen kann.
Das ist, ohne jetzt viel vorzugreifen, mit einem E-Auto (noch?) nicht so gut möglich.
Da kam uns in der Redaktion die Bitte des Tourismusverbands Mecklenburg-Vorpommern gerade recht: Weil es sich um eine grüne Urlaubsregion handle, sollten wir die Recherche-Reise für einen Bericht im nächsten Jahr nicht mit einem Benziner oder Diesel absolvieren, sondern mit einem E-Auto – "falls möglich". War möglich.
Bloß: Vor der Reise nach "Meck-Pomm" stand noch eine Fahrt nach Kroatien auf dem Programm – in die Kvarner Bucht nach Rijeka und Opatija. Unsere elektrische Reise führte also von Wien an die Adria und von dort über Wien an die Ostsee. Und natürlich zurück. Alles in allem sind das etwa 3.200 Kilometer.
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