Günstiger Stromlieferant

Citroën beweist mit dem Kleinwagen C3, dass Elektromobilität auch günstig sein kann. Ein erstes Kennenlernen mit dem kleinen Stromer.

Es ist ein Dilemma. Kleinwagen sind cool, praktisch, alltagstauglich und günstig. Obwohl sie nach wie vor gefragt sind, streichen immer mehr Hersteller aufgrund höherer Produktionskosten und geringerer Margen die Kleinsten aus ihren Angebots-Portfolios. Die Folge: Neuwagen werden nicht nur ständig größer, sie werden vor allem eins: immer teurer. Das Angebot an Modellen bis oder knapp über 20.000 Euro wird kleiner und kleiner. Auch die Elektromobilität hätte günstige Einstiegsmodelle bitter nötig.

Einen ersten Schritt in die richtige Richtung zeigt uns Citroën. Denn mit der vierten Generation des nur vier Meter langen C3 beweisen die Franzosen jetzt, dass nicht nur die Chinesen günstige Elektroautos bauen können. Wir sind den vollelektrischen Kleinwagen erstmals gefahren.

Das Video zum neuen Citroën C3/ë-C3

Gegen den Strom

Der C3 ist das beliebteste Modell der Franzosen, seit seiner Markteinführung 2002 wurden mehr als 5,6 Millionen Exemplare verkauft. Damit macht er 29 Prozent des europäischen Verkaufsvolumens der Marke aus. In der mittlerweile vierten Generation wird er ab sofort auch als reines Elektroauto mit dem etwas sperrigen Namen ë-C3 angeboten.

Das Design des C3 nimmt deutliche Anleihen am Citroën Oli Concept, das 2022 vorgestellt wurde. Das markante Design der Front- und Heckleuchten fällt vor allem durch eine dreistufige Lichtsignatur mit einer vertikalen und zwei horizontalen Linsen auf. Der Kleinwagen basiert übrigens auf der globalen "CMP Smart Car"-Plattform von Stellantis, die eine günstige Produktion möglich macht.

Gemessen am Kleinwagen-Format des C3 ist das Raumangebot erstaunlich üppig. Selbst auf der Rückbank kommen sich zumindest zwei Insassen dank ausreichend Knie- und Kopffreiheit niemals in die Quere, der Einstieg funktioniert ohne große Verrenkungen. Und auch der Kofferraum erfüllt tägliche Transportaufgaben mühelos, das Kofferraumvolumen von 310 Litern (plus zehn Liter gegenüber dem Vorgänger) sollte für die meisten Einkaufstouren ausreichen.

Maximal minimalistisch

Auch auf den vorderen Plätzen kommen sich zwei Personen niemals zu nahe. Die komplett neu gestalteten Citroën-Advanced-Comfort-Sitze, in der besseren der beiden Ausstattungslinien serienmäßig, sorgen für besonderen Komfort und Halt. Auf den Vordersitzen wurde zudem die Kopffreiheit um 30 Millimeter erhöht. Der neue C3 ist innen in fast jeder Dimension geräumiger als sein Vorgänger, obwohl er nur 19 Millimeter länger und 6 Millimeter breiter ist. Auch das Ein- und Aussteigen ist dank einer Bodenfreiheit im SUV-Stil vollkommen problemlos. Lediglich im vollelektrischen C3 müssen aufgrund der im Boden verbauten Akkus die Beine stärker angewinkelt werden.

Erfrischend anders ist auch das Cockpit des C3. Es bietet dem allgemeinen digitalen Trend folgend keinen klassischen Instrumententräger mehr. Gut gemacht ist die spezielle Form der Instrumente. Ein Head-up-Display projiziert die Fahrzeuginformationen dabei nicht auf die Frontscheibe, sondern in einen schwarz glänzenden Bereich zwischen dem oberen Rand des Armaturenbretts und dem unteren Rand der Windschutzscheibe. Sämtlich relevante Informationen werden dabei übersichtlich dargestellt, selbst bei direkter Sonneneinstrahlung bleibt alles leserlich.

In der höherwertigeren "Max"-Version thront übrigens ein 10,25-Zoll-Touchscreen samt Navi am Cockpit. Die Basisversion des C3 bietet dagegen nur einen Smartphone-Halter. Über das Telefon und eine werksseitige App können allerdings Radio, Navigation und Co. bedient werden.

Citroën C3/ë-C3

Der Preis ist heiß

Unterm Blechkleid des vollelektrischen ë-C3 hat Citroën einen 44 kWh großen Akku, der auf Lithium-Eisenphosphat statt der klassischen Lithium-Ionen-Technik setzt, verbaut. Das soll für Reichweiten von knapp über 320 Kilometern sorgen, was für das angedachte Einsatzgebiet rund um die diversen Speckgürtel völlig ausreichend ist. Ein 113 PS starker Elektromotor treibt dabei die Vorderräder an. Das Ergebnis sind absolut ausreichend kräftige Fahrleistungen. Wie viel der kleine Stromer unterm Strich verbraucht, wird der erste Test im auto touring zeigen.

Serienmäßig hat der ë-C3 übrigens einen mageren einphasigen 7,4 kW Onboard-Charger an Bord, ein dreiphasiger Lader mit 11 kW kostet rund 400 Euro extra. Die 100-kW-Gleichstrom-Schnellladefunktion ermöglicht das Aufladen von 20 auf 80 Prozent der Kapazität in rund 26 Minuten. Beim Fahren überzeugt uns der C3 mit einem überaus agilen Handling, verstärkt durch das kleine und griffgünstige Lenkrad und die tadellose Sitzposition. Zusätzlich zur vollelektrischen Variante gibt es auch einen 100 PS starken Benziner, später soll noch eine Hybridvariante folgen, geschaltet wird dabei per Hand über sechs Gänge.

Stichwort Preis: Der Verbrenner-C3 startet bei 16.490,– Euro. Die Basisversion "YOU" bietet u.a. elektrische Außenspiegel, Citroën-Advanced-Comfort-Federung, elektrische Fensterheber vorne, Einparkhilfe hinten, LED-Scheinwerfer, Geschwindigkeitsregler und -begrenzer, Klimaanlage, MyCitroën-Play-Smartphone-Station, Bluetooth-Freisprecheinrichtung, aktiven Notbremsassistent und Spurhalteassistent, Verkehrszeichenerkennung oder Aufmerksamkeitsassistent.

Der vollelektrische ë-C3 steht mit attraktiven 24.900 Euro in der Preisliste. Zieht man davon sämtliche Förderungen in Höhe von 5.400 Euro ab, erhält man ein vollwertiges Elektroauto unter 20.000 Euro. 2025 soll sogar eine Variante mit kleinerer Batterie und einer Reichweite von rund 200 Kilometern für rund 15.000 Euro (alle Förderungen bereits abgezogen) an den Start gehen.