Günstig, nicht billig

Ein kleines Auto muss vor allem eines sein: leistbar. So wie der neue Hyundai i10 und der überarbeitete Mitsubishi Space Star. Das allein reicht aber nicht. Wir zeigen, was die beiden noch draufhaben. 

Kleinstwagen haben es schwer. Sie bieten zwar viel von dem, was größere Klein- und Kompaktwagen können, doch in keiner anderen Fahrzeugklasse kal­kuliert der Kunde schärfer. Jedes Feature, das einen Kleinstwagen besser macht, kostet aber Geld.

Mitsubishi ködert preisbewusste Kunden mit einem Einstiegspreis von unter 10.000 Euro für den Space Star, Hyundai verlangt 11.490 Euro für den i10. Stärkere Motoren und eine bessere Ausstattung treiben den Preis aber schnell in die Höhe, der Preisunterschied zu größeren Autos schrumpft.   

Klein, aber fein: Hyundai i10

Dabei sind die City-Flitzer mit einer Außen­länge von deutlich unter vier Metern fit, fesch und modern wie nie. So wie die Neuauflagen des Hyundai i10 und des Mitsubishi Space Star. Ansprechende Optik, etliche technische Innovationen und eine Vielzahl an aktuellen Sicherheitsfeatures lassen die Kleinen definitiv erwachsen wirken.

Vor allem Hyundai hat sich beim neuen i10 mächtig ins Zeug geworfen. Im Unterschied zum Vorgänger ist der Kleine breiter und flacher als bisher und wirkt dadurch sportlicher, obwohl er nur 3,67 Meter lang ist. Speziell der tief sitzende Kühlergrill und die ansteigende Seitenlinie tun ihm gut.

Von dem um vier Zentimeter verlängerten Radstand profitieren nicht nur die Insassen spürbar, auch der Fahrkomfort war noch nie besser. Gleiches gilt für die direkte Lenkung und die herrlich kurzwegige, exakte Schaltung.

Weniger überzeugt hat uns dafür – vor allem beim Überholen – der relativ brustschwache 1,25-Liter-Vierzylinder-Benziner mit 84 PS. Auch der Spritkonsum von 6,2 l/ 100 km auf der auto touring-Verbrauchs­runde ist akzeptabel, mehr nicht.

Ganz schön groß, die Kleinen

Kräftig überarbeitet: Mitsubishi Space Star

Im Gegensatz zum Hyundai ist der Mitsubishi Space Star kein komplett neu konstruiertes Auto, sondern eher eine umfangreiche Weiterentwicklung des 2012 vorgestellten Modells. Erstaunlich: Obwohl der Space Star um fast 18 Zentimeter länger als der i10 ist, bietet er seinen Insassen keine besseren Platzverhältnisse.

Und wie im Hyundai ist die Schenkelauflage der Sitze in der zweiten ­Reihe eindeutig zu kurz. Spürbar kleiner und weniger gut nutzbar als im i10 ist das enger geschnittene Gepäckabteil des Mitsubishi.

Innen wirkt der Space Star im Vergleich zum i10 altmodischer, die Bedienung ist aber schnell durchschaut. Space-Star-Bonus: das serienmäßige Navigationssystem und die (wie im i10 auch) problemlose Smartphone-Anbindung.

Hyundai i10

Es fließt

Zart die Nase vorn hat der Space Star allerdings beim Antrieb. Sein kernig, aber niemals aufdringlich klingender Einliter-Dreizylinder-Benziner mit 80 PS ist richtig quirlig und liefert vor allem für die Stadt ausreichend kräftige Fahrleistungen. Wenig förderlich fürs Handling ist allerdings die schwammige Lenkung.

Das erfreulich komfortable Fahrwerk nimmt sogar vollbeladen schlechten Straßen den Schrecken. Auf den Verbrauch trifft das leider nicht zu, 6,9 l/100 km auf unserer Normverbrauchsrunde sind für einen Kleinstwagen zu hoch.

Mitsubishi Space Star

Fazit

Der Mitsubishi Space Star bietet attraktive Einstiegstarife – und ist allein deshalb schon eine Überlegung wert. Die Japaner zeigen außerdem, dass durch kontinuierliche Modellpflege auch ein grundsätzlich älteres Fahrzeug attraktiv bleiben kann. Das eindeutig modernere und unterm Strich deutlich hochwertigere Auto ist aber ganz klar der koreanische Hyundai i10. Packt man diverse Sicherheits- und Komfortfeatures dazu, bewegt man sich preislich aber schnell in Richtung der größeren Kleinwagen.