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© Heinz Henninger
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Januar 2020

Höchst sehenswert

Ein Geheimtipp für alle, die nicht auf SUV oder Kombis abfahren. Der Toyota Camry setzt ein Rufzeichen bei Platz, Komfort, Ausstattung und Verbrauch. Wir werden ihn zwölf Monate lang testen.

Man mag es kaum glauben, aber der Toyota Camry ist eines der wichtigsten Modelle der Japaner. Kein Wunder, schließlich wurden seit 1982 weltweit nicht weniger als 19 Millionen Exemplare verkauft. Vor allem in Nordamerika, wo der Camry aus dem Straßenbild nicht wegzudenken ist.

Anders ist die Situation in Mittel­europa. Hier haben Stufenheck-Limousinen seit den Neunzigerjahren deutlich an Bedeutung verloren. Praktische Kombis und die seit Jahren trendigen SUV haben den klassischen Limousinen klar den Rang abgelaufen.

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Neuer Versuch. Nach rund 15 Jahren Abstinenz auf dem österreichischen Markt startet der Camry jetzt neu – und zwar ausschließlich mit Hybridantrieb. Er übernimmt dabei die bewährte Technik aus Lexus ES und Toyota RAV4. Im Gegensatz zum kompakten SUV wird es den Camry allerdings nur mit Vorderradantrieb geben. Das stört aber nicht, denn die Limousine hat keine Probleme, ihre Leistung von 218 PS auf die Straße zu bringen.

Das Zusammenspiel zwischen Vierzylinder-Benziner und Elektromotor ist fast immer harmonisch, laut wird's im Inneren der knapp 4,9 Meter langen Limousine so gut wie nie. Und hybrid-technisch laut auch nur dann, wenn das gesamte Potenzial des Systems gefordert wird.

Gelassen bleiben Camry-Piloten auch an der Zapfsäule. Der Verbrauch von 6,2 l Superbenzin/100 km auf der auto touring-Normrunde ist richtig gut.

Gelungen ist auch das spürbar sanft abgestimmte Fahrwerk. Lediglich auf schlechten Straßen neigt die Hinterachse des Camry zum leichten Poltern. Alles in allem verleitet die Limousine aber sowieso zum gemütlichen Dahingleiten.

Entschleunigende Hybrid-Limousine mit reichlich Platz, viel Komfort und kompletter Serienausstattung.

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Für den interessierten Fahrer: den Energiefluss immer im Blick.
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Über den Fahrmodus-Schalter stehen die Fahrprogramme Eco, Normal und Sport zur Verfügung. Sie können auch eingesetzt werden, wenn sich das Auto im unabhängig davon aktivierbaren EV-Modus befindet.
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Die Anzeigen der Armaturen und das sieben Zoll große Multi-Informations-Display dazwischen sind gut lesbar.

Entspannt leben lässt es sich auch im großzügig geschnittenen Innenraum. In beiden Reihen haben die Insassen reichlich Platz, vor allem die Kniefreiheit im Fond nimmt auch längeren Etappen jeglichen Schrecken. Die Vordersitze sind großzügig dimensioniert, weich gepolstert und erfreulich langstreckentauglich.

Das Cockpit ist praktisch, optisch aber nicht sonderlich spannend. Tasten und Drehregler sind übersichtlich angeordnet, ausreichend groß und gut ablesbar. Lediglich die Grafik des Touchscreens in der Mitte ist nicht mehr am Puls der Zeit und wirkt antiquiert. Einige Tester vermissen die Smartphone-Einbindung mittels Android Auto oder Apple Carplay. Diese soll im Laufe des Jahres per Software-Update nachgereicht werden.

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Alle anderen Features sind in der getesteten "Lounge"-Ausstattung dafür schon jetzt an Bord: Navigation, LED-Scheinwerfer, Einparkhilfe, Alufelgen, Klimaautomatik, Lederpolsterung, Sitzheizung, Keyless-Go und eine Vielzahl an Komfort- und Sicherheits-Assistenten. Optional gibt's einzig und allein ­diverse Metallic-Farben um 600 Euro.

Für 42.390 Euro also ein absolut faires Angebot samt attraktivem Preis-Leistungs-Verhältnis. Zum Vergleich: Ein größen- und leistungsmäßig vergleichbarer BMW 520i startet mit viel weniger Serienausstattung bei 55.000 Euro.

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