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Juli 2016

Individualisten aufgepasst!

Der automobile Alltag ist nicht gerade kreativ – manche meinen sogar, richtig langweilig. Doch es gibt Alternativen. Man muss lediglich die Zulassungsstatistik von unten lesen.   

Vernünftige Autos gibt es ohne Ende. Beispiele gefällig? Golf, Octavia, Passat oder Astra: Ob in der Stadt oder am Land oder irgendwo dazwischen im Speckgürtel: Die üblichen Verdächtigen dominieren stets das Straßenbild. Und das nicht nur in Österreich. 

Aber gibt es auch ein Autos abseits des fahrbaren Mainstreams? Was fahren Individualisten, die sich von der Masse des automobilen Einheitsbreis abheben wollen? Sicher, es gibt klassische Oldtimer, fetzige Sportwagen oder luxuriöse Alleskönner. Doch jede dieser Alternativen bringt massive Einschränkungen mit sich. Ein Oldtimer ist nur in den seltensten Fällen alltagstauglich, und außerdem ist er oft defekt. Ein Sportwagen ist unpraktisch und meistens nur für zwei Personen geeignet. Und ein Luxusauto ist schlichtweg zu teuer.

Individualisten haben es daher schwer. Aber es gibt Alternativen. Eine davon ist die japanische Nobelmarke Infiniti, eine andere die exklusiven DS-Modelle von Citroën. 

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DS: Citroëns Premium-Marke

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Erfolgsgeschichte Die zweite Modellgeneration startete 1967 mit leicht modifizierter Karosserie. Verändert hatten sich mit dem Relaunch Länge und Breite – sowohl für die Limousinen als auch für die Break genannten Kombimodelle. Ein besonderes Merkmal der Baureihe sind die unterschiedlichen Spurweiten vorne und hinten. Bis 1975 wurden insgesamt stolze 1,46 Millionen Fahrzeuge produziert. Das Auto wirkte in unzähligen Spielfilmen mit – Stichwort Louis de Funès. Im Oktober 2005 trafen sich anlässlich des 50. DS-Geburtstags Besitzer aus ganz Europa mit rund 1600 ihrer Göttinnen in Paris.
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Neuzeit Der DS 3 startete 2010 und war das erste Fahrzeug, das im Rahmen der DS-Linie eingeführt und produziert wurde. Es basiert auf dem Konzernbruder Citroën C3, ist im Gegensatz zu diesem aber nur als Dreitürer erhältlich. Die aktuelle Überarbeitung zeigt eine neue Frontpartie (mit LED-Scheinwerfern) und bietet noch mehr Personalisierungsmöglichkeiten (78 Farbvariationen für Karosserie und Dach). Als Motoren stehen vier Benziner (82 bis 165 PS) sowie zwei Diesel mit 99 und 120 PS zur Wahl. Preislich geht’s ab 15.990 Euro los.
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Eleganter bräunen Neben dem Dreitürer gibt es auch eine Faltdach-Version des DS 3. Unter Beibehaltung der seitlichen Dachholme verfügt die Cabriolimousine über ein großes Stoffverdeck, das in drei Positionen geöffnet werden kann: halb geöffnet, horizontale Öffnung über die Dachlänge und vollständige Öffnung bis zur Heckablage. Der Mechanismus erlaubt die Öffnung des Verdecks bis zu einer Geschwindigkeit von 120 km/h. Der Vorgang dauert lediglich 16 Sekunden für das vollständige Öffnen. Das Motorenangebot ist das gleiche wie im DS 3, die Preise starten bei 18.390 Euro.
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Premium-Kompakter Wie seine Markenbrüder hat auch der DS 4 eine neue Frontpartie inklusive DS-Markenlogo im sechseckigen Kühlergrill. Um den Citroën DS 4 optisch noch mehr auf Premium zu trimmen, haben die Designer den Kühlergrill und die Seitenscheiben mit Chrom umrandet. Bei den Scheinwerfern setzt die Edelmarke aus dem PSA-Konzern auf eine Kombination aus LED- und Xenon-Technik. Im DS 4 können Dach und Wagenfarbe optional in unterschiedlichen Tönen gestaltet werden: Acht Außenfarben und vier Dachfarben stehen für 30 Möglichkeiten, sich von der Masse abzuheben. Drei Benziner (130 bis 211 PS) sowie vier Diesel (99 bis 180 PS) stehen zur Wahl. Preise: ab 24.190 Euro.
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© Werk / Werk
Fesch im Gatsch Der DS 4 Crossback spielt den Muskelprotz. Das Möchtegern-SUV baut auf derselben Citroën-C4-Architektur auf wie der Limousinen-Bruder DS 4, ist aber um 30 Millimeter höher. Weitere Unterschiede: rustikalere Optik, höhere Sitzposition, seitliche Beplankung an den Radläufen, höheres Fahrwerk, schwarze Felgen und eine Dachreling. Zur Auswahl stehen ein Benziner und zwei Diesel (120 bis 180 PS), ab 25.490 Euro geht’s los.
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Ausgefallener Luxus Mit dem DS 5 stellen die Franzosen im Februar 2015 das erste Modell, das nicht mehr den Doppelwinkel von Citroën, sondern ausschließlich das DS-Logo trägt. Eine hydropneumatische Federung wie seinerzeit in der DS der Fünfziger würde dem DS-Flaggschiff der Neuzeit zwar gut zu Gesicht stehen, wird aber aufgrund der sportlichen Auslegung nicht mehr angeboten. Zwei Benziner mit 165 oder 200 PS sowie drei Diesel (120 bis 180 PS) und eine Hybrid-Variante werden angeboten, die Preise starten bei 31.300 Euro.

DS Automobiles

Gegründet wurde die Marke DS Automobiles am 1. Juni 2014 und ist somit neben Peugeot und Citroën die dritte Marke im französischen PSA-Konzern. Der Name DS ist eine Hommage an den als Ikone der Automobilgeschichte geltenden Citroën DS. Die neue Marke soll den avantgardistischen Geist des legendären Fahrzeugs fortleben lassen, das 1955 auf dem Pariser Automobilsalon präsentierte wurde und bis heute als Meilenstein gilt. "Die heutigen DS-Modelle stehen für außergewöhnliches Design, innovative Technologie, Komfort und Fahrspaß", sagt Yves Bonnefont, Generaldirektor der Marke DS Automobiles.

Im Mittelpunkt der Produktlinie steht vor allem die individuelle Gestaltung. Beispielsweise kann die Farbe von Dach, Karosserie und Außenspiegeln unterschiedlich frei gewählt werden, zudem gibt es viele Auswahlmöglichkeiten beim Design von Lenkrad oder Felgen. So ist jedes DS-Modell aufgrund seiner personalisierbaren Gestaltung praktisch ein Unikat. Aktuell umfasst die DS-Palette drei Modelle: DS3, DS4 sowie den DS5.

Wer fährt also ein solches Auto, wen will man ansprechen? DS-Modelle sind vor allem für jene Kunden interessant, die sich von der Masse abheben wollen. Die Fahrzeuge werden nahezu ausschließlich von Privatkunden gekauft, aber auch Einzelunternehmer wie Rechtsanwälte oder Architekten zählen zu den Kunden. Interessant: Etliche Käufer sollen übrigens von VW kommen, weil sie mit ihrer Marke nicht mehr zufrieden sind und etwas außergewöhnliches suchen. VW wird das verschmerzen können, denn von Jänner bis Mai wechselten nur 255 neue DS-Modelle den Besitzer. Das Durchschnittsalter der DS-Kunden liegt übrigens – so wie bei Citroën – bei rund 55 Jahren.

Infiniti: Nissans Nobelmarke

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Multikulti Der kompakte Q30 läuft im englischen Sunderland vom Band, basiert auf der A-Klasse von Mercedes und wird von einem Renault-Motor angetrieben. Der Japaner fällt auf jeden Fall auf. Wahlweise gibt es drei Benziner (122 bis 211 PS) sowie zwei Diesel mit 109 und 170 PS, preislich geht’s bei 26.100 Euro los.
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Auf allen Vieren Die Crossover-Variante des kompakten Q30 heißt QX30 und ist in erster Linie an der höher gelegten Karosserie und den plastik-beplankten Radläufen zu erkennen. Unter der Haube des robust wirkenden Autos kommt ausschließlich der bekannte Diesel mit 170 PS in Verbindung mit dem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe und Allradantrieb zum Einsatz. Der Preis: ab 40.788 Euro, je nach Ausstattung.
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Gegen den Strom Das fesche Mittelklasse-Modell ist eine echte Alternative für Verweigerer deutscher Premium-Produkte wie Audi A4, BMW 3er oder Mercedes C-Klasse. Für adäquaten Vortrieb stehen im Q50 zwei Benziner, ein 211 PS starker Vierzylinder sowie ein aufgeladener Dreiliter-V6 mit stolzen 405 PS und ein Hybrid-Benziner mit einer Systemleistung von 364 PS zur Wahl. Dieselseitig kommt der bekannte 2,1-Liter-Vierzylinder mit 211 PS zum Einsatz. Die Preise legen bei 38.291 Euro los.
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Sportlich individuell Aggressiv und dennoch elegant rollt im zweiten Halbjahr 2016 der neue Infiniti Q60 zu den österreichischen Händlern. Das schicke Coupé basiert auf der verkürzten Plattform des Q50, bringt aber dank dem Einsatz von zusätzlichen Leichtbauteilen weniger Gewicht auf die Waage. Zwei Triebwerke stehen zur Wahl, zum einen der aufgeladene Dreiliter-V6 mit 405 PS, für "sparsamere" Piloten der 211 PS starke Vierzylinder-Diesel. Die Preise stehen noch nicht fest.
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Barock-Engel Die Konkurrenz für den Q70 ist schier übermächtig. Die Limousine tritt gegen niemand geringeren als die deutsche Business Class – Audi A6, BMW 5er oder Mercedes E-Klasse – an. Entsprechend selten wird man den Q70 auf den Straßen antreffen. Individualisten haben dennoch die Wahl zwischen dem 320 PS starken Benziner, der Diesel-Variante mit 170 PS und einem Benzin-Hybrid mit 364 PS Systemleistung. Los geht’s bei 46.090 Euro. 
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Reichlich Blech Der QX70 ist zweifellos eine mächtige Erscheinung und ähnelt mit seiner wuchtigen Optik durchaus dem Porsche Cayenne. Das SUV ist ausgesprochen üppig ausgestattet und bietet guten Fahrkomfort, aber nur einen kleinen Kofferraum. Für Vortrieb sorgen wahlweise ein Diesel mit 238 PS oder zwei Benziner mit 320 PS sowie ein mächtiger Fünfliter-V8 mit 390 PS. Der Einstieg in die große SUV-Welt beginnt bei 52.950 Euro.
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Sport im SUV Da die Studien bei Infiniti stets relativ seriennah sind, dürfte der im Frühjahr auf der Motorshow in Peking vorgestellte QX Sport Inspiration ein ernsthafter Ausblick auf den 2017 kommenden QX50 sein, der unterhalb des QX70 an den Start gehen wird. Durch die enge Zusammenarbeit mit Mercedes ist damit zu rechnen, dass sich die Motoren des QX 50 an denen des Mercedes GLC orientieren. Die ausgestellten Radhäuser des knapp 4,7 Meter langen Japaners unterstreichen den Anspruch, die SUV-Mittelklasse zumindest optisch aufzumischen.

Infiniti

Offiziell ins Leben gerufen wurde die Marke Infiniti im November 1989 in den USA und Kanada. Infiniti ist die Luxusmarke des japanischen Autoherstellers Nissan, vergleichbar mit Lexus, dem noblen Ableger von Toyota. Seit 2008 geht es auch in Europa flott voran, ab da erfolgte die stufenweise Einführung in 21 Märkten. Die europäische Zentrale der Marke befindet sich übrigens im schweizerischen Ort Rolle.

Dass es die Marke ernst meint, beweisen die zahlreichen neu eingeführten Modelle in den letzten Jahren. Leicht wird es allerdings nicht, wie der Markt in Österreich zeigt. Lediglich 26 Fahrzeuge konnte man bis Ende Mai des heurigen Jahres verkaufen um sechs weniger als etwa Bentley. Ein Grund ist ohne Zweifel, dass es österreichweit aktuell nur einen Händler am Rande von Wien gibt. 2015 verzeichnete Infiniti übrigens das stärkste Jahr seiner Geschichte mit weltweit rund 215.000 verkauften Modellen, überwiegend in Fernost und Nordamerika.

Die Macher von Infiniti sehen die Marke als direkte Konkurrenz zu den etablierten Premium-Marken Audi, BMW und Mercedes. Ein ehrgeiziges Ziel, keine Frage. Die aktuelle Käuferschicht kommt auch tatsächlich zum Großteil von anderen deutschen Premium-Marken. Als Hauptargumente für den Kauf eines Infiniti-Modells werden das unverwechselbare Design, der Premium-Aspekt, die Fahrzeugqualität, die Ausstattungsumfänge, die Markenexklusivität aber auch die modernen Fahrzeugtechnologien genannt. Das Kaufverhalten ist modellabhängig, der Q50 wird vorwiegend von Firmenkunden, der QX70 von Privatkunden erworben. Das Durchschnittsalter der Infiniti-Kunden liegt übrigens bei Mitte 40.

Bild 1: © Citroën   Bild 2: © Citroën

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