Rechtzeitig zum 50-jährigen Firmenjubiläum beschenken die Edelschrauber von AMG sich und die Welt mit einem Auto, das auf den Stammtischen locker als veritabler Gesellschaftsspalter durchgeht: die schnellste E-Klasse aller Zeiten nämlich.
Überzeugte Baumliebhaber auf der einen Seite sehen in dem Ungetüm ein Taxi auf Steroiden, dessen Niederkunft unsere angeschlagene Natur vollends in eine endzeitliche Dystopie verwandeln wird. Die Benzinbrüder von der Gegenfraktion wiederum laufen aufgeregt mit wedelnden Armen umher und lesen aus dem überkandidelten Benz die letztgültige Definition des automobilen Geilheits-Plafonds heraus.
Nun, bevor wir uns dem Ding aus abgebrühter auto touring-Perspektive widmen, lassen Sie mich ein Geheimnis verraten: Beide Parteien haben unrecht. Die einen, weil die Handvoll Exemplare, die unsere Straßen heimsuchen werden, im Vergleich zu den abermillionen Diesel-Gölfen ringsum in Sachen Umweltbelastung schlicht vernachlässigbar sind. Die anderen, weil satte zwei Tonnen Metall, Plastik, Glas und Leder trotz unbändiger Power nach wie vor eine fahrdynamische Grenze haben: die Physik.
Vorweg vielleicht gleich die Autoquartett-Zahlen zur Einordnung des Wahnsinns:
* 4-Liter-V8-Biturbo-Benziner
* 612 PS
* 850 Newtonmeter Drehmoment
* 0-100 km/h in 3,4 Sekunden
* Verbrauch: naja
* 250 km/h Spitze (300 km/h mit AMG Drivers Package))
* AMG-Speedshift-9-Gang-Sportgetriebe
* Allradantrieb
* Preis: ab 152.730 Euro
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