Der Zweizylinder-Stromgenerator an Bord des Tesla-Versuchsträgers soll in Zukunft nur mit der Obrist-eigenen Innovation "aFuel" betrieben werden (das "a" steht übrigens für "aqua"; lat. "Wasser"). Damit fährt das Auto dann nicht nur CO2-neutral, sondern im besten Fall sogar CO2-negativ.
Schon jetzt – mit konventionellem Benzin – schafft der Prototyp laut Stefan Igerz Abgasvorschriften, "die momentan noch weit in der Zukunft liegen". Würde das "aFuel"-Methanol zum Einsatz kommen, würde der "HyperHybrid" nicht einmal mehr Feinstaub ausstoßen, sondern nur noch (zuvor neutralisiertes) CO2.
Und so entsteht der Wunder-Kraftstoff: Aus Sonnenenergie wird Wasserstoff gewonnen, dieser mit dem CO2 der Luft gebunden und dann zu Methanol verarbeitet. Der bei der Produktion anfallende Kohlenstoff wird als Graphit gespeichert. Klingt für Laien komplex, ist für Chemiker aber komplett logisch.
Vereinfacht erklärt: Im Endeffekt würde dieses Verfahren zur Methanol-Erzeugung der Atmosphäre auf Dauer sogar mehr CO2 entziehen als für die Produktion notwendig. Berechnungen von Obrist ergeben, dass der mit "aFuel" betriebene "HyperHybrid" pro gefahrenem Kilometer 24 Gramm CO2 in der Atmosphäre abbaut.
Die Crux an der Sache ist, wo dieses "grüne" Methanol herkommen soll. Die Obrist-Antwort: aus dem Sonnengürtel der Erde – Wüstengebiete rund um den Äquator, die schon jetzt wegen der Hitze großteils unbewohnbar sind. Dort im großen Stil aufgebaute Photovoltaik-Anlagen könnten konkurrenzlos billigen Strom (unter 1 Cent/kWh) für die Erzeugung des Wunder-Kraftstoffs liefern.
Der Vorteil: Derart produziertes Methanol wäre nicht nur günstig und grün, sondern ließe sich – entsprechende Mengen vorausgesetzt – auch konventionell per bereits vorhandenen Pipelines, Schiffen und Tanklastern global verteilen. Und zwar bis zur hintersten Tankstelle im hintersten Winkel der Welt.
Der Nachteil: In diese riesig dimensionierten Anlagen müsste erst jemand investieren und sie bauen.
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