Spannend beim Design, sexy im Auftritt? Dafür standen sie nie. "Seilbahngondel" oder "Pampers-Bomber"nannten sie viele despektierlich wegen ihrer kastenförmigen Optik. Doch wenn es um Praktikabilität ging, führte so gut wie kein Weg an ihnen vorbei: an den klassischen Minivans.
Der Renault Espace leitete Mitte der 1980er den Erfolg der europäischen Vans ein. Ein anderer, nicht minder praktischer Wegbereiter war der Chrysler Voyager aus den USA, der von 1992 an zehn Jahre lang in Graz gefertigt wurde.
Vor allem Familien liebten die komfortablen wie variablen Vans. Warum? Weil nahezu alles, was man für den Urlaub brauchte, hineinpasste. Und das ohne viel schlichten, quetschen oder stapeln zu müssen. Dazu Platz für bis zu sieben Insassen, angesagt waren dabei verschieb-, klapp- oder ausbaubare Einzelsessel.
Andere Hersteller sprangen schnell auf diesen Erfolgszug auf. Die Franzosen mit den baugleichen Eurovans Peugeot 806/807, Citroën Evasion/C8 sowie die Italiener mit dem Fiat Ulysse und damals sogar noch Lancia mit Zeta und Phedra. Oder die beiden Topseller aus dem VW-Konzern, die Zwillingsbrüder VW Sharan und Seat Alhambra. Auch der Ford Galaxy wurde Mitte der Neunziger ein Bestseller.
Eine Klasse darunter, nämlich bei den Kompakten, erlebte in Folge ebenfalls eine Reihe von Modellen ihre Glanzzeit. Die Liste an Kompaktvans war lang. Große Erfolge feierten VW Touran, Opel Zafira, Ford C-Max, Renault Scénic, Seat Altea. Aber auch Modelle wie Mazda 5, Citroën C5 Picasso, Toyota Corolla Verso oder Kia Carens fanden ihre Käufer. Selbst der schrullige Fiat Multipla (in Italien nannten sie ihn "stählerne Kröte") mit seinen drei Sitzen in der ersten Reihe hatte viele Anhänger. Und Premium-Marken wie BMW und Mercedes-Benz setzten ebenfalls auf praktische Modelle, etwa auf den 2er Gran Tourer oder die B-Klasse.
Kommentare