Aus Träumen gebaut

BYD, sprich: Bi-Wai-Di. Eine chinesische Marke mit großen Ambitionen. Was kann der Atto 3?

BYD ("Build Your Dreams") ist einer der größten Elektroauto-Hersteller der Welt – und der einzige, der als Batteriehersteller begonnen hat und damit ­alle vier Schlüsselkomponenten eines E-Autos selbst herstellt, nämlich Batterie, E-Motor, Steuergerät und Halbleiter.

Jetzt geht BYD auch in Europa an den Start. Schon jetzt im Angebot: das elektrische Siebensitzer-SUV Tang, die elegante Luxus-Limousine Han (beide starten bei rund 71.000 Euro) sowie das kompakte Crossover-SUV Atto 3. Im Herbst folgen schließlich noch der Tesla Model 3-Konkurrent Seal und der Kleinwagen Dolphin.

BYD ist übrigens einer der weltweit führenden Hersteller von Elektroantrieben, bis Ende 2022 haben die Chinesen weltweit insgesamt mehr als 3,3 Millionen Fahrzeuge verkauft.

BYD Atto 3

So schaut's aus

Verantwortlich für das Design der BYD-Modelle ist übrigens Wolfgang Egger, ehemaliger Chefdesigner von Audi und Alfa Romeo. Er hat für Audi den Sportwagen R8 entwickelt, das SUV Q7 und das erste Audi e-tron-Konzept. Bei Alfa Romeo war er unter anderem für das Design des 8C Competizione verantwortlich.

Den Anfang bei BYD in Österreich macht der kompakte, knapp 4,5 Meter lange Atto 3, dessen glattes Design unaufgeregt, aber durchaus massentauglich daherkommt. Einzelne Elemente wie die silberne C-Säule erinnern an den VW ID.3, Front und Heck zeigen Ähnlichkeiten zum Mercedes-Benz EQA oder Smart #1.

Video: BYD Atto 3

Innere Werte

Optisch weitaus flotter präsentiert sich der Innenraum. Markante Lüftungsdüsen, ein ergonomischer Türöffner, rote Gummibänder in den Türen, die das Türfach bilden und beim Zupfen unterschiedliche Töne abgeben, sowie ein Fahrstufen-Wählhebel wie im Flugzeug wirken verspielt, aber keineswegs unpraktisch.

Die Verarbeitung ist weitgehend solide und passgenau, die verwendeten Materialien machen einen erfreulich hochwertigen Eindruck. Das Platzangebot ist auf allen Plätzen ausreichend geräumig, selbst Großgewachsene haben in der zweiten Reihe Luft nach oben.

Schnell durchschaut hat man auch die Bedienung des Atto 3. Die Menüführung am großen Touchscreen ist vor allem bei den essentiellen Funktionen selbsterklärend.

BYD Atto 3

In Bewegung

Der 150 kW (204 PS) starke E-Motor hat genügend Punch. Mit dem rund 60 kWh großen Akku schafften wir auf unserer Testrunde bei einer Temperatur von –1 Grad Celsius knapp 300 Kilometer, der Verbrauch lag bei exakt 25,1 kWh pro 100 Kilometer.

Die zum Einsatz kommende Blade-Batterie sorgt übrigens für eine höhere Effizienz in Bezug auf Leistung, Reichweite sowie Lebensdauer und ist auch unempfindlicher gegen äußere Verletzungen.

Gut gelungen: das komfortable Fahrwerk sowie das ausgesprochen fahrsichere Eigenlenkverhalten. Die Performance-Lenkung kann da nicht ganz mithalten, sie ist nämlich nicht sonderlich direkt.

Günstige Autos aus China sind Geschichte. Der Atto 3 ist mit einem Preis von mehr als 40.000 Euro so teuer wie die Mitbewerber VW ID.3, Cupra Born oder Kia Niro EV. Punkten kann der BYD Atto 3 dafür mit seiner reichhaltigen Serienausstattung im Topmodell "Design".

Touchscreen