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© Max Barcelli
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Mai 2024

Heute schon geladen?

Alles, was Sie schon immer über das Aufladen von E-Autos wissen wollten. Oder zumindest sollten.

Eine saubere Sache ist das Laden von E-Autos schon. Kein Benzin-Geruch an den Händen, keine Flecken vom Diesel-Öl. Einfach anstecken. Und dann warten oder einfach etwas anderes Produktives machen. Trotzdem hilft es, einige Besonderheiten beim E-Auto-Laden zu kennen und somit berücksichtigen zu können.

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Ladeanschlüsse kennen

Fürs Verständnis: Der Akku ist ein Gleichstrom-System. Zum Laden gibt es zwei Anschlüsse: den sogenannten Typ-2-Anschluss für Wechselstrom sowie einen CCS-Anschluss für das sehr schnelle Laden mit Gleichstrom.

eAutokauf.jpg Erich Reismann © Erich Reismann
Der große CCS-Stecker für das Schnellladen. Er nutzt auch den Typ-2-Anschluss, am Fahrzeug der obere Teil des Steckers.

Eine Wallbox nutzen

Ein E-Auto lässt sich zu Hause zwar auch an einer normalen Haushaltssteckdose aufladen, die Leistung ist aber gering (2,3 kW bei 10 Ampere) und die Steckdose/Leitung ist nicht auf die stundenlange Dauerbelastung ausgelegt. Daher empfiehlt es sich, eine Wallbox am dreiphasigen Starkstrom-Anschluss montieren zu lassen. Damit kann man dann am Typ-2-Anschluss mit bis zu 11 kW laden. Diese Anschlüsse gibt es auch bei Ladesäulen im öffentlichen Raum. Einen E-Auto-Akku mit 50 Kilowattstunden Kapazität kann man damit in etwa 4,5 Stunden vollladen.

Pohnstorf_040_CMS.jpg Kurt Zeillinger © Kurt Zeillinger
Bei einer Wallbox für das Laden mit Wechselstrom ist in aller Regel das Ladekabel nicht an der Ladesäule mit dabei, man muss ein eigenes Typ-2-Kabel im Auto mitführen.

Welcher "Onboard-Lader" ist vorhanden?

Da die Wallbox Wechselstrom liefert, die Hochvolt-Batterie aber Gleichstrom braucht, ist im Auto ein Onboard-Lader verbaut, der den Strom umwandelt. Normal gibt es im Auto ­einen dreiphasigen Onboard-Lader, damit können alle drei Phasen der Wallbox genutzt werden (ergibt 11 kW). Teilweise (vor ­allem bei Plug-in-Hybrid-Autos) ist aus Kostengründen aber nur ein einphasiger Onboard-Lader verbaut. Damit sinkt die Ladeleistung auf maximal 3,7 kW. Entsprechend länger dauert der Ladevorgang.

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Der obere Teil ist der Typ-2-Anschluss. Und zwischen dem Stecker (hier fließt Wechselstrom) und dem E-Auto-Akku (der ist ein Gleichstrom-System) wandelt der Onboard-Lader den Strom um.

Die Sache mit der "Grundlast"

Nicht unerheblich: Beim Laden hat ein E-Auto einen gewissen Grundverbrauch für den Betrieb der Elektronik, des Batterie-Management-Systems etc. Der liegt bei rund 0,5 kW, die nicht im Akku landen. Dieser Grundverbrauch schlägt bei ­einer niedrigen Ladeleistung natürlich prozentuell höher zu Buche, wenn man (aus welchem Grund immer) die Ladeleistung im Auto oder an der Wallbox reduziert hat. Am effektivsten ist somit die volle Ladeleistung der Wallbox/des Autos.

Die Sache mit den 80 Prozent

Auf lange Sicht ist es der Haltbarkeit des Akkus nicht förderlich, ihn auf 100 % zu laden und das Auto dann länger stehen zu lassen. Daher gibt es fast immer die Möglichkeit, im Fahrzeug die Ladung etwa auf 80 % zu begrenzen. Das reicht für die täglichen Fahrten ins Büro oder zum Einkaufen.

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Am Beispiel des Cupra Born: Im Auto lässt sich die Ladegrenze einstellen. Hier ist "Sofortladen bis 100%" eingestellt, mit dem Schieberegler lässt sich das einstellen.

Möglichst leerer Akku beim Schnelllade-Start

Die höchste Ladeleistung erreicht ein E-Auto bei fast leerem Akku. Gegen 100 % hin sinkt sie stark ab. Auf Langstrecke ­den Akku möglichst leer fahren und Ladung bei ca. 80 % beenden.

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Fängt man auf der Langstrecke mit dem Schnellladen schon bei einem Akku-Stand von 30 oder 40 Prozent an, nutzt man die technischen Möglichkeiten des Autos nicht aus. Und ab etwa 80 Prozent fällt die Ladeleistung spürbar ab.

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