VW Buzz_VW Multivan_ER_026_CMS.jpg Erich Reismann
© Erich Reismann
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Juni 2023

Bus oder Buzz

VW T7 Multivan und VW ID. Buzz verbindet einiges – und manches trennt sie. Der Antrieb zum Beispiel. Eines aber bleibt: das "Bulli"-Feeling.

Die Unterschiede sind schnell aufgezählt. Der VW Multivan, Bau­reihe T7, fällt optisch kaum auf, ist nach wie vor mit klassischen Verbrennungsmotoren zu haben und bietet eine Vielzahl an Konfigurationsmöglichkeiten.

Der komplett neue ID.Buzz setzt dagegen auf ein markantes Design, das an den Ur-"Bulli" aus den 50er-Jahren erinnern soll. Ihn gibt es ausschließlich mit rein elektrischem Antrieb.

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VW T7 Multivan & VW ID.Buzz

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1 Ähnliche Ansichten, unterschiedliche Technik, große Klappen: Diesel und Vorderradantrieb im T7 (links), Hinterradantrieb im vollelektrischen ID.Buzz. © Erich Reismann

2 Der aktuelle VW Multivan ist kleiner als sein Vorgänger. Aber immer noch wunderbar geräumig. Weil es sich um die siebente Generation handelt, lautet die inter­ne Bezeichnung schlicht und einfach T7. © Erich Reismann

3 VW hat es ganz gut hinbekommen, die sympathische Optik eines T1- oder T2-Bulli in die Moderne zu übersetzen. © Erich Reismann

Zimmer, Küche, Kabinett

Das stärkste Argument für beide Modelle ist auch nach mehr als sieben Jahrzehnten VW-Bus-Historie: das Platzangebot. Denn Raum für eine vier- oder fünfköpfige Familie samt Kindersitzen und Urlaubsgepäck bieten nur wenige Autos.

Fahrräder, Ski, Hundebox und sonstige sperrige Utensilien passen wunderbar problemlos hinein, Stauraum für Rucksäcke, Taschen und dergleichen bleibt trotzdem noch.

Groß in Fahrt

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Nun denn: Bus oder Buzz?

Beginnen wir die Vorstellung mit dem klassischen VW-Bus, dem Multivan. Der T7 basiert auf der MQB-Konzern-Plattform, auf der auch der VW Golf aufbaut, und wird in zwei Längen (rund fünf und 5,2 Meter) angeboten. Schiebetüren auf beiden Seiten des Autos gehören bereits zur Serienausstattung, ebenso das Schienensystem im ­Boden, das vielfältige Sitzplatz-Positionen ermöglicht. In der Aufpreisliste finden sich übrigens nur Einzelsitze, deren Ein-, Aus- bzw. Umbau klappt sehr leicht.

Moderner, spürbar Pkw-hafter als bisher geht’s im Innenraum zu. Wie in anderen Modellen des Konzerns ist die Bedienbarkeit über berührungsempfindliche Touchflächen nicht besonders gut, besser gelöst hat man dafür die Menüführung.

Für ein Auto seines Formates ist das Handling vergleichsweise agil. Der 150 PS starke und passabel gedämmte Zweiliter-Diesel verfügt über genügend Kraft, gemeinsam mit dem gut harmonierenden 7-Gang-DSG (vulgo Automatik) lässt es sich wunderbar cruisen. Der Verbrauch von rund sieben Liter Diesel pro hundert Kilometer auf unserer Verbrauchsrunde ist angesichts von Größe und Gewicht akzeptabel.

Weiter geht's…

Und der ID.Buzz? Der gefällt mit seiner sympathischen Optik. Wie im T7 sind auch bei ihm zwei seitliche (elektrische) Schiebetüren serienmäßig, der Innenraum ist allerdings weniger variabel als im größeren Multivan. Immerhin ist die zweigeteilte Rückbank um 15 Zentimeter verschiebbar, je nachdem, ob mehr Platz im geräumigen Kofferraum oder für die Knie gebraucht wird. Gewöhnungsbedürftig: die Bedienung in der ID.-Welt.

Wer übrigens sieben Sitzplätze braucht, muss sich bis 2024 gedulden. Erst dann startet nämlich die Auslieferung der 4,96 Meter langen Langversion mit Platz für bis zu sieben Insassen und noch mehr Gepäckraum.

Der 204 PS starke E-Motor an der Hinterachse hat genügend Schmalz, das Handling ist um den Tick agiler als im T7. Nahezu gleichauf sind die beiden beim jeweils geschmeidigen und komfortablen Federungskomfort.

Mit dem 77 kWh großen Akku (170 kW Schnellladung) kamen wir im Test bei nur drei Grad Außentemperatur rund 300 Kilometer weit. Inklusive der Ladeverluste betrug der Verbrauch dabei 30,3 kWh pro hundert Kilometer. Bei sommerlichem Wetter sollte sich die Reichweite aber um einiges verlängern und der Stromverbrauch deutlich geringer ausfallen.

Preis & Wert

Unser Fazit: Es ist nicht zu übersehen, dass beide Modelle wunderbar praktisch, ausgesprochen familientauglich und für die anfallenden Aufgaben im täglichen Betrieb bestens gerüstet sind.

Aufgrund seiner etwas größeren Abmessungen ist der T7 Multivan jedoch vielseitiger und zudem spürbar geräumiger als der rund 26 Zentimeter kürzere ID.Buzz. Der größte Vorteil des Multivan T7 mit klassischem Antrieb: Der sparsame Dieselmotor macht ihn deutlich langstreckentauglicher.

Der ausschließlich vollelektrische ID.Buzz ist mit seinem retro-modernen Design wesentlich auffälliger, allerdings nicht so variabel und hat aufgrund seiner geringeren elektrischen Reichweite vor allem auf der Langstrecke entscheidende Nachteile gegenüber dem Dieselantrieb im Multivan.

Günstig ist naturgemäß keiner der beiden Familien-Freunde, knapp 60.000 Euro sollte man für jeden der beiden zumindest einplanen. Nachholbedarf gibt’s definitiv bei der Garantie: Bei beiden hält diese nämlich nur magere zwei Jahre.

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