So läuft der Hase
Auch mit fünfzig bleibt der VW Golf ein Topseller. Was ist sein Erfolgsgeheimnis?
Die Konkurrenz versuchte es immer und immer wieder. Und scheiterte. Mehr als 40 Jahre lang. Erst sein Konzern- und Technikbruder Škoda Octavia konnte den Liebling der Österreicher, den VW Golf, vor rund eineinhalb Jahren als meistverkauftes Auto vom Thron stoßen.
Probleme mit der Software, wenig schmeichelhafte Innenraum-Materialien und ungewohnte Schwächen in der Bedienung ließen die Kundschaft zweifeln. Grund zum Feiern gibt es aktuell dennoch: Der Golf wird fünfzig, außerdem wurde er im ersten Halbjahr 2024 wieder die Nummer eins in Österreich.
VW Golf
Frischer Außen- und Innenanstrich
Um diese Position zu behalten, wurde die mittlerweile achte Golf-Generation aufgefrischt. Äußerlich fallen die Retuschen dezent aus. Schmälere Front-Scheinwerfer, weiterentwickelte LED-Matrixscheinwerfer, LED-Rückleuchten mit auffälligerer Leuchtoptik und ein Markenlogo an der Front, das gegen Aufpreis auch beleuchtet werden kann.
Weitaus wichtiger sind die Pflegemaßnahmen im Inneren. Statt des schmalen und speziell beim Fahren schlecht bedienbaren und durchgehenden Monitors sitzt jetzt ein – je nach Ausstattung – 10,3 oder 12,9 Zoll großer Touchscreen mittig am Armaturenträger. Auch die Bedienung wurde vereinfacht. Sie ist jetzt intuitiver. Lästige Assistenten sind außerdem ruck, zuck deaktivierbar. Die oft kritisierten Touchslider sind nun endlich beleuchtet.
Ein anderes Ärgernis scheint man ebenfalls in den Griff bekommen zu haben: die instabile Software, die immer wieder für "eingefrorene" Bildschirme sorgte, funktioniert jetzt tadellos.
Video: Der überarbeitete VW Golf
Allround-Talent
Nichts zu bemängeln gab’s schon bisher beim Fahren. Das macht der Golf nach wie vor souverän. Vor allem das agile Handling, der Abrollkomfort und das sichere Fahrverhalten machen ihn in der Stadt wie auf mehrstündigen Autobahnetappen zum kompetenten Begleiter. Ausreichend kräftig (beim Überholen wären ein paar PS mehr hilfreich) und sparsam ist der 115 PS starke Vierzylinder-Benziner mit Zylinder-Abschaltung.
In der "Rabbit"-Variante überzeugt der Golf nach wie vor mit seinem traditionell guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Zusätzlich dazu gibt es das Sondermodell auch mit 150 PS starkem Benziner ab 28.390 Euro sowie als Mild-Hybrid und Diesel (ebenfalls mit 115 oder 150 PS), jeweils ab 30.190 Euro.
VW Golf
Golf Tschi-Ti-Ei
Wer im VW Golf GTI noch selber schalten will, muss schnell sein. Die letzten 50 Stück als "Limited Edition" mit manuellem Sechsganggetriebe werden gerade verkauft (ab 39.990 Euro). Im Zuge des aktuellen Facelifts gibt es den Kult-Golf nämlich nur noch mit dem 265 PS starken Zweiliter-Vierzylinder-Benziner in Kombination mit dem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe DSG um 47.690 Euro.
Kompakte Golf-Jäger
Bis auf die Klasse der SUV ist kein anderes Fahrzeugsegment so dicht besiedelt wie das der Kompakten. Die Modelle mit einer Außenlänge von rund 4,3 Metern überzeugen seit Jahrzehnten mit enormer Alltagstauglichkeit. Einige Hersteller haben auch familientaugliche Kombivarianten im Sortiment.