Länge läuft
Größer und bequemer, aber teurer: Der neue VW Passat ist so gut wie nie.
In Zeiten, in denen gefühlt jedes neue Auto ein SUV ist, bildet der rund 4,9 Meter lange Mittelklasse-Kombi eine erfrischende Alternative. Das Design ist unaufgeregt, die sportliche "R-Line"-Version macht vor allem die Front extrem wuchtig und lässt den Familien-Freund noch markanter dastehen. Und weil wir schon über die Optik reden: Der Neue ist stattliche 15 Zentimeter länger als der Vorgänger – das sieht man deutlich.
Mit mehr als 34 Millionen weltweit verkauften Exemplaren gehört der Passat auch aktuell zusammen mit dem Tiguan und Polo zu den drei meistverkauften Volkswagen. Exakt 50 Jahre nach Marktstart steht nun die mittlerweile neunte Generation in den Startlöchern. Geben wird es ihn nur noch als Variant, sprich Kombi. Heftig: Im Vergleich zur ersten Passat-Generation ist das aktuelle Modell satte 72 Zentimeter länger.
Unmittelbare Mitbewerber des Passat Variant sind naturgemäß sein Technikbruder Škoda Superb, aber auch die etwa gleich langen Kombis Mazda 6 oder Volvo V90. Selbst die beiden deutlich teureren Oberklasse-Lader wie die Mercedes-Benz E-Klasse oder der neue 5er von BMW sind nur unwesentlich größer.
Einfach & luftig
Im großzügig dimensionierten Innenraum haben selbst fünf Insassen genügend Platz. Auch im Fond lebt es sich kommod. Eng wird es so gut wie nie. Gleiches gilt für den großen und variablen Kofferraum (690 bis 1.920 Liter).
Die serienmäßigen Sportsitze inklusive verstellbarer Oberschenkelauflage sind bequem und langstreckentauglich, die Position zum Lenkrad ist ideal einstellbar.
Flott durchschaut ist auch die Bedienung, vor allem am großen Touchscreen. Serienmäßig in allen Passat-Modellen ist ein Bildschirm mit 12,9 Zoll an Bord, gegen Aufpreis gibt es ein großes 15-Zoll-Display. Endlich beleuchtete Touchslider (zur Einstellung von Temperatur und Lautstärke) sowie richtige Lenkradtasten sorgen für die passende Ergonomie.
VW Passat Variant
Sparsam & agil
Der tadellos gedämmte Zweiliter-Diesel mit 150 PS ist selbst vollbeladen niemals überfordert. Sein größter Trumpf ist allerdings der auffallend niedrige Kraftstoffkonsum. Auf der auto touring-Normrunde begnügte sich der 1,6 Tonnen schwere Kombi mit mickrigen 5,1 Liter Diesel pro hundert Kilometer. Mehr als respektabel, wie wir meinen. Grandios: die enorme Reichweite von mehr als 1.000 Kilometern.
Zudem punktet der Wolfsburger mit erfreulich hohem Fahrkomfort (dem langen Radstand sei Dank) und einem – trotz seiner üppigen Abmessungen – agilen Handling. Das serienmäßige Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe sortiert die Gänge unmerklich.
VW Passat Variant
Teurer Spaß
Günstig ist der Passat aktuell nicht mehr, immerhin aber gut ausgestattet (inklusive LED-Matrix-Scheinwerfer). Der Einstiegspreis für den Diesel liegt bei € 52.990,–.
Den Passat Variant wird es mit sechs unterschiedlichen Motorvarianten geben: mit einem neuen Mild-Hybridbenziner (eTSI) mit 150 PS, zwei neuen Plug-in-Hybridantrieben (eHybrid) mit einer Systemleistung von 204 beziehungsweise 272 PS und drei Turbodieselmotoren (TDI) mit 122, 150 und 193 PS. Letzterer wird ausschließlich mit Allradantrieb angeboten. Alle Antriebe sind serienmäßig an ein Doppelkupplungsgetriebe (DSG) gekoppelt.
Komplett neu entwickelt wurden die Plug-in-Hybridantriebe. Dank der Umstellung auf einen 1,5-Liter-Turbobenziner und eine neue 19,7-kWh-Batterie (netto / Vorgänger: 10,6 kWh) geht Volkswagen in seinen Prognosen davon aus, dass mit dem Passat Variant eHybrid elektrische Reichweiten rund 100 km möglich sein werden.
Neben dem 150 PS starken Diesel gibt es aktuell noch den 150 PS starken Benziner, dessen Preise starten bei 48.490 Euro. Als Mild-Hybridantrieb ist der Benziner an eine 48V-Lithium-Ionen-Batterie und einen 48V-Riemen-Startergenerator gekoppelt. Die Plug-in-Hybrid-Varianten sowie die beiden Diesel folgen.