Eine Anhängerkupplung ist wichtig, die gibt es leider bei E-Autos noch selten.
Georg Nowak, Vorderbruck, zu seinen Anforderungen an E-Autos
Die Batterien halten doch nur fünf Jahre?
Die Hersteller geben bereits bis zu acht Jahre Garantie auf die Akkus. Es stimmt aber, dass die Reichweite mit zunehmendem Alter nachlässt. Dafür gibt es den SOH-Wert ("state of health"), der beschreibt die zur Verfügung stehende Kapazität der Batterie gegenüber dem Ausgangswert. Bei einem Wert von etwa 70 Prozent ist an einen Austausch zu denken. Dann kann man sie aber stationär weiternutzen, sie zum Beispiel noch zehn Jahre als Pufferspeicher verwenden. Das nennt man "Second Life", das zweite Leben eines Akkus. Erst dann erfolgt das Recycling. Die Firma Saubermacher in Österreich wartet schon auf die Altakkus, um die wertvollen Rohstoffe wie Lithium, Kobalt, Nickel, Mangan zurückzugewinnen.
Wenn ein Elektroauto in den See stürzt, sind dann die Fische tot?
Nein. Außer der Fisch berührt bestimmte Teile gleichzeitig…
Aber wir haben doch gar nicht genug Strom, wenn alle elektrisch fahren?
Wir haben derzeit rund 5,2 Millionen Pkw in Österreich. Eine Million davon sind Zweitwagen. Sollten diese mit einem Schlag E-Autos sein, würden wir rund drei Prozent mehr Strom benötigen. Werden alle Autos elektrisch angetrieben, würden wir circa 17 Prozent mehr Strom benötigen. Durch den Wegfall der "grauen Energie"(Herstellung der Kraftstoffe in der Raffinerie oder das Betreiben von Tankstellen und Pumpen) würden wir einiges an Strom sparen. Außerdem bliebe die Wertschöpfung im Inland, da wir durch den Ausbau der erneuerbaren Energieträger Strom im eigenen Land produzieren und nicht Öl aus dem Ausland kaufen müssten. Österreich zahlt derzeit neun Milliarden Euro für die Erdölimporte. Ein mittleres Windkraftrad kann rund 1.800 Elektrofahrzeuge mit Strom versorgen. Bei einer Leistung von etwa drei Megawatt erzeugt es rund 7,5 Millionen Kilowattstunden Strom. Damit können – bei einem hoch angenommenen Verbrauch von 20 Kilowattstunden für 100 Kilometer und einer Jahresfahrleistung von 20.000 km – eben 1.800 E-Autos mit Strom versorgt werden.
Wie lade ich daheim? Die Steckdose ist so weit weg, kann ich ein Verlängerungskabel nehmen?
Nein. Das schmort bei Dauerbelastung durch, wenn man länger Strom auf nur einer Phase zieht. Besser eine Wallbox für daheim anschaffen. Für die gibt es übrigens auch eine Förderung.
Das E-Auto ist schuld am Lithiumabbau in Chile. Es ist doch eine "Seltene Erde?"
Nein. Lithium ist ein Alkalimetall und kein Seltene-Erde-Metall. Die größten Lithiumvorkommen liegen zwischen Chile, Argentinien und Bolivien. Die Salzwüste in Bolivien gilt als größte Lagerstätte. Lithium benötigt man unter anderem in Batterien, um eine hohe Energiedichte zu erzielen – also auch für Laptops, Handys, Akkubohrer. Man findet es auch in Kühlmitteln, in Glas und Schmiermitteln. Das E-Auto kommt nun hinzu und hier liegen konkrete Chancen, es besser zu machen. Es gibt derzeit genügend Lithium für die nächsten 200 bis 250 Jahre, aber es könnte bei der steigenden Nachfrage nach Batterien ab 2025 laut Deutscher Rohstoffagentur zur Verdreifachung der Nachfrage kommen. Das wäre gut für das Weltklima, aber schlecht für das Ökosystem in Bolivien. Deshalb versucht man in der Batterieforschung, Lithium durch andere Leichtmetalle wie Kalium oder Natrium zu ersetzen.
Wenn ich im Winter im Stau stehe,ist dann der Akku gleich leer?
Nein, keine Sorge, Sie können trotzdem heizen, da Sie ja keine Energie zum Fahren benötigen. Und auch eine halbvolle Batterie reicht für sehr viele Stunden Heizleistung.
Wo lade ich in der Stadt? Ich habe eine Wohnung ohne Garage. Ich kann ja das Ladekabel nicht aus dem Fenster hängen.
Stimmt, ideal ist natürlich eine Wallbox in der eigenen Garage, vielleicht sogar noch mit einer Photovoltaik-Anlage am Dach. Aber Sie tanken ja auch den Verbrenner nicht daheim. Je nach Zielort können Sie Ihre Ladungen planen. Es gibt Ladestationen bei Supermärkten, in den Garagen der Einkaufszentren, bei Restaurants oder bei Sportplätzen. Einfach eine der vielen Lade-Apps etwa der Landesenergieversorger verwenden, auch auf speziellen Web-Seiten gibt es Informationen. Ebenso können Sie in vielen Elektrofahrzeug das Navigationssystem Ladestationen auflisten lassen. Generell hat sich die Ladesituation mit der neuesten Generation der E-Autos geändert: Bei Reichweiten von 350 bis 400 Kilometer muss man – im Gegensatz zufrüher – nicht mehr täglich aufladen.
Was macht der ÖAMTC, wenn die E-Autos fast keine Pannen mehr haben?
Wir bieten ja nicht nur Pannenhilfe, sondern viele technische Dienstleistungen auch fürE-Autos an. Etwa Pickerlüberprüfungen und vor allem Ankaufstests: Wie gut ist der Zustand der Akkus? Wurde immer schnellgeladen? Das beeinträchtigt auf die Dauer die Lebensdauer der Akkus. Oder: Speziell geschulte Mitarbeiter führen beim E-Auto Isolationsprüfungen durch.
Ebenso bietet der Club leistbare Finanzierungsmodelle wie unser "Restwertleasing Plus"an. Damit kann man E-Autos leasen und zu einem garantierten Restwert wieder retournieren. Wir sind ein Mobilitätsclub und haben viele innovative Bereiche wie etwa unsere ÖAMTC easy way eScooter.
Kommentare