An Grenzen gehen (2): im Wasser
Wann ist etwas extrem? Wenn es über das Normale hinausgeht. auto touring stellt in zwei Teilen insgesamt sechs Menschen vor, die das tun und sich selbst dabei am besten kennenlernen.
Die einen bezeichnen sie als verrückt, andere bewundern sie. Doch was sagen Extremsportler über sich selbst? Was motiviert sie? Sind sie nur auf den Kick aus oder gibt es andere, tiefere Beweggründe, an ihre Grenzen zu gehen?
Wir haben mit sechs Menschen gesprochen, die ihr Leben an Land und im Wasser extremen Spielarten der Mobilität widmen. Ihre Motive waren überraschend, aber nie verrückt.
Im zweiten Teil widmen wir uns drei Extremsportlern im und am Wasser: Schon früh haben Skipper Norbert Sedlacek und Apnoetaucher Christian Redl das kühle Nass für sich entdeckt, für beide ist es Inspirationsquelle und Lebenselixier zugleich. Der eine umsegelt darauf die Welt, der andere taucht ab: in die Tiefe, in Höhlen, unter Eis. TU-Studentin Ciara Burns hingegen suchte einen Weg über den Atlantik – und fand ihn auf einem Ruderboot.
Alle diese unterschiedlichen Menschen, mit denen auto touring sprach, haben eines gemeinsam: Sie packen die Dinge mit Leidenschaft und Hingabe an – bis zur Erschöpfung. Aber niemals leichtsinnig, sondern nur, um Herausforderungen anzunehmen und zu bestehen.
Tauchen Sie mit uns ein in eine Welt der Extreme, zu Land und zu Wasser – hier folgt Teil 2, Wasser.
Teil 1 über die Extremsportler auf dem Festland finden Sie hier.
Die Welt umsegeln
Skipper Norbert Sedlacek Koch auf rekordverdächtigem Törn
"Geht nicht, gibt’s nicht" lautet sein Motto. Am 15. August will Norbert Sedlacek Koch es noch einmal wissen und bricht von Les Sables d'Olonne in Frankreich zu seinem bisher größten Segelabenteuer auf. Mit seinem Projekt "Ant Arctic Lab" plant er die Welt als Einhandsegler (also allein), nonstop und ohne Hilfe von außen, auf einer noch nie gewagten Route zu umrunden.
"Wenn es klappt, hat ausgerechnet das Binnenland Österreich einen Segler, der etwas machte, was noch niemand geschafft hat", grinst Sedlacek Koch.
Über die notwendige Erfahrung verfügt der 1962 in Wien Geborene jedenfalls. Schon drei Mal umrundete er allein die Welt, darunter zweimal als Teilnehmer der Vendée Globe, einer Einhand-Nonstop-Regatta. Zusätzlich umsegelte er die Antarktis und überquerte den Atlantik – auch das allein.
Mit seinem bevorstehenden Törn möchte er auch einen neuen Segel-Weltrekord erkämpfen. Etwa sechs Monate lang wird er mit dem von seiner Firma "Innovation Yachts" gebauten Prototypen "Open60 AAL" unterwegs sein.
Die Idee zum neuen Boot entstand bereits 2009, damals erfuhr Sedlacek Koch von einem neuartigen Material aus Vulkanfaser und meinte: "Cool, machen wir ein Rennboot daraus!"
2011 folgte die Firmengründung von Innovation Yachts. Das neuartige Material wurde ausgiebig getestet und eine neue Herausforderung für den Einsatz gesucht: Auf bekannten Routen um die Welt zu segeln war längst nicht mehr genug, der 59-Jährige wollte noch eins draufsetzen. Beim Brainstorming schlug sein Mitarbeiter vor: "Du kannst ja die Vendée Globe über die Nordwest Passage fahren."
Ein mutiges Unterfangen, das bisher noch niemandem gelang. Die Planung begann, Sedlacek Koch überprüfte die Machbarkeit und checkte, wann die besten Wettersituationen herrschen. Lachend erzählt er von der ersten Reaktion seiner Frau Marion: "Sie hat gleich gesagt, sie glaubt, ich bin ein bissl deppert. Aber das passiert ja öfter in Beziehungen."
Der Visionär ließ sich davon nicht abhalten und konnte schlussendlich auch seine Frau von der Idee überzeugen. Als Yachtkonstrukteurin weiß sie, worauf es ankommt. Schließlich bauten sie eine Open60 (spezielle Einrumpf-Segelyacht-Klasse) mit zusätzlichen Features, die neben Vulkanfaser auch aus Balsaholz und recyclebaren Epoxy-Matrixsystemen (Anmk.: Epoxidharz ist ein Kunstharz) besteht, um der Hitze am Äquator ebenso zu widerstehen wie antarktischer Kälte. Ein riskantes Unterfangen, denn bis dato galten Kunststoff-Yachten als absolutes No Go im Eis. Einzig Stahl- und Aluminium-Yachten wurden bisher als geeignet angesehen. Doch Sedlacek Koch und sein Team gaben nicht auf und das Projekt "Ant Arctic Lab" entstand.
Ich bin ein Visionär, ich will immer sehen, was hinter dem Horizont ist.
Norbert Sedlacek Koch, Einhandsegler
Bis zur Verwirklichung seiner Skipper-Träume nahm er allerdings einige Umwege. Alles begann im Alter von 20 Jahren mit der ersten Segelfahrt und einem umgekippten Boot auf der kroatischen Insel Korcula. Damals entdeckte der gelernte Straßenbahnfahrer seine Leidenschaft zum Meer, zunächst zum Tauchen, später zum Segeln.
Mit dem Bootsbau begann er als Autodidakt und brachte sich daheim die Kunststoffarbeiten an seinem Boot bei. Mit diesem 8,4 m kleinen Segelboot umsegelte er von 1996 bis 1998 als erster österreichischer Einhand-Skipper die Welt.
Aber er wollte mehr. Um seine Fähigkeiten im Bootsbau zu verbessern, zog er für drei Jahre in die Normandie und arbeitete sieben Tage die Woche in einer Aluminium-Werft, wo er alles neu zu lernen hatte: "Als ich dort ankam, musste ich gleich mein komplettes Wissen über Bord werfen", gibt er lachend zu.
Doch seine Leidenschaft hatte auch Schattenseiten. Am Weg zu seinen abenteuerlichen Weltumsegelungen gingen zwei seiner Ehen in die Brüche. Nur sein Sohn teilt die Liebe zur See und zum Segeln.
Sedlacek Koch verfolgte seine Träume weiter: "Ich bin ein ein Visionär, ich will immer sehen, was hinter dem Horizont ist. Die erste Einhand-Weltumsegelung hat 1996 bis '98 funktioniert. Dann segelte ich in den tiefen Süden, bis in die Antarktis, was angeblich das Gefährlichste ist. Ich wollte Eisberge sehen und danach Rennen fahren… So hat sich alles entwickelt und ich sammelte viele Erfahrungen. Und irgendwann landet man an dem Punkt, an dem man es noch mal wissen will, bevor man gebrechlich wird."
Trotz überstandener Krebserkrankung setzt sich der 59-Jährige nun wieder extremen Herausforderungen für Geist und Körper aus. Aus Erfahrung weiß er, dass gute Planung und Fitness essenziell sind, es aber ohne mentale Stärke nicht gelingen kann: "Es ist eine Illusion zu denken, man fährt 60.000 km durch die Gegend und alles läuft wie am Schnürchen. Man muss sich immer wieder aus seinen Gedanken rausziehen und selbst coachen."
Irgendwann landet man an dem Punkt, an dem man es noch mal wissen will, bevor man gebrechlich wird.
Norbert Sedlacek Koch, Skipper
Körperpflege und Selbstmanagement sind wesentlich, denn würde er sich gehen lassen, käme es zu großen Problemen und schmerzhaften Entzündungen. Als Beispiel nennt er den regelmäßigen Schuhwechsel, um Pilzerkrankungen vorzubeugen.
Gefahren werden auf der Reise seine steten Begleiter sein, sehr klar nimmt er dazu Stellung: "Gesunde Angst ist hilfreich. Man darf nicht überheblich sein, das wäre das Schlimmste. Es ist nicht wie in einem Hollywoodfilm. Man muss sich wirklich überlegen, welche Handlung, welche Bewegung man als nächstes setzt. Wesentlich ist es, möglichst kontrolliert und überlegt zu handeln und Panik in jedem Fall zu vermeiden." Um nicht über Bord zu gehen, ist er an Deck stets mit einer Leine gesichert – ein Fall ins Wasser würde seinen Tod bedeuten.
Wenn er sich demnächst erneut monatelang den Elementen aussetzen wird, befinden sich ein Autopilot, der von Hydroenergie und Solar-Strom betrieben wird, ein Wassermacher und zusätzliche 160 Liter Notwasser an Bord. Nicht zu vergessen Essen für mindestens acht Monate.
Neben Vorgekochtem, wie Nudeln und Reis, stehen auch vegetarische Fertigmenüs, allerhand Cerealien und ein bisschen Süßes am Speiseplan. Rund 4.000 Kalorien pro Tag sollte er zu sich nehmen. Insgesamt 73 Boxen, gefüllt mit Kleidung, Essen, Material und allem Notwendigen, werden auf der 18,28 Meter langen Yacht verstaut.
Zudem wird Sedlacek Koch von einem Plüschhündchen und einer Minions-Figur begleitet – keine Glücksbringer, aber Weggefährten, um bei guter Laune zu bleiben. Schließlich sind Motivation und positive Gedanken wichtig, um daraus neue Kraft zu schöpfen.
Ständige Wachsamkeit, maximal 20 Minuten Schlaf am Stück und striktes Selbstmanagement werden seine Reise prägen, bis er im nächsten Jahr wieder an Land erwartet wird. Wir wünschen Mast- und Schotbruch!
www.ant-arctic-lab.com
Weitere Infos und Updates zur Reise finden Sie laufend auf ÖAMTC TV.
Die Luft anhalten
Christian Redl ist professioneller Apnoetaucher
Wasser ist sein Element, er liebt die Stille und die Schwerelosigkeit, da ist er "Fisch unter Fischen". Insgesamt elf Weltrekorde gehen auf sein Konto, der zwölfte soll folgen, bald.
Das ist gefährlich, wieso macht er das? Eine Frage, die Christian Redl oft hört. Aber für den passionierten "Luftanhalter" ist es keine Frage der Gefahr, denn er bezeichnet Apnoetauchen als "sichersten Sport der Welt" und ergänzt: "Ich setze mich mit dem Thema intensiv auseinander und habe keine Angst vor dem Wasser, aber viel Respekt."
Redl plant alles bis ins Detail und wägt das Risiko genau ab: "Ich weiß was passieren kann und erst, wenn ich das Gefühl habe, dass alles sicher ist, mache ich meine Tauchgänge." Unterstützt wird er dabei von seinem Team aus Sicherheitstauchern und einem Arzt.
Ich bin kein Adrenalinjunkie. Ich bezeichne mich lieber als Risikomanager.
Christian Redl, Apnoetaucher
Alles begann im Alter von sechs Jahren, als ihm sein Onkel die erste Tauchausrüstung schenkte. Mit ihm schnorchelte er im Neufelder See – die Leidenschaft war geweckt. Mit zehn Jahren bekam er die erste Taucherflasche und verbrachte den Sommer unter Wasser im Pool daheim.
Mit 17 Jahren sah Redl im Kino "The Big Blue – Im Rausch der Tiefe" und ihm wurde klar: 'Ich will professioneller Luftanhalter werden'. Auch ein Abstecher ins Bankwesen als Investmentbanker, inspiriert durch den Film "Wall Street", hielt ihn nicht vom Tauchen ab.
Irgendwann war beides nebeneinander nicht mehr machbar. Kurz vor einem Burnout traf er eine Entscheidung, die ihm nicht schwerfiel. Ihm war klar: Tauchen ist seine Leidenschaft, sein Antrieb, sein Lebenselixier.
Sein erster Weltrekord entstand durch Zufall: "Ich konnte nur im Winter trainieren und sah im Guinnessbuch, dass es einen Rekord im Streckentauchen unter Eis gibt. Da dachte ich: Das klingt nicht so dramatisch, den brech ich." Das war 2003, es gelang. Die Erfahrung gibt ihm Kraft.
"Ich hasse kaltes Wasser! Ich bin bekennender Warmduscher."
Christian Redl, Apnoetaucher
Weitere Weltrekorde folgten: sieben unter Eis, drei in Höhlen und der höchste Tauchgang der Welt in Nepal. Doch nach den ersten Rekorden begann Redl umzudenken: "Für mich war nicht mehr nur der Weltrekord wichtig, sondern was ich dabei erlebe und was ich weitergeben kann… Aber natürlich auch der Spaßfaktor", erklärt er.
Wieviel Spaß macht also Eistauchen? Lachend gesteht er: "Ich hasse kaltes Wasser! Ich bin bekennender Warmduscher." Für jemanden, dessen Spitzname "Iceman" lautet, eine überraschende Aussage. Spaß und Freude an seinem Tun sind dem 45-Jährigen wichtig. Denn er gehört zu jenen Menschen, die ihren Traum leben. Davon spricht er auch in seinen Vorträgen, mit denen er die Menschen inspirieren möchte.
Ist er extrem? "Mein Umfeld meint ja", grinst er und ergänzt: "Im positiven Sinne geistesgestört, sagen die Kursteilnehmer meiner Vorträge."
Ein Kompliment? Irgendwie schon. Er selbst bezeichnet sich lieber als Risikomanager.
Der 45-Jährige trainiert circa zwei Mal pro Woche, vor einem Rekordversuch mehr. Dabei ist vor allem Kondition und Mentaltraining wichtig. Mit Überzeugung meint er: "Ich behaupte, dass Freitauchen der mentalste Sport auf der Welt ist."
Und ohne mentale Vorbereitung geht es nicht. Als Einstimmung vor Rekordversuchen hört er gerne Musik. Aber Klassik oder beruhigende Klänge stehen nicht auf der Playlist. Redl mag Action, im Leben und im Film. Er gesteht, sehr von Actionfilmen beeinflusst zu sein, liebt es den Heldenfiguren zuzusehen und achtet darauf, wie sie agieren: "Da kann man sehr viel lernen und ich nehme viel für mich mit."
Deswegen hört Redl vor einem Tauchgang Filmmusik, um sich mental in die Rolle des Actionhelden zu versetzen und die notwendige Motivation zu erhalten. Weitere Inspiration findet er in Expeditionsbüchern, um in die Denkweise von Entdeckern einzutauchen.
Ich werde das bis zu meinem letzten Atemzug machen. Nicht auf dem Niveau, das ist klar, aber der Spaßfaktor ist so groß, dass ich mit 70 Jahren noch schnorcheln werde.
Christian Redl, Apnoetaucher
Für den Niederösterreicher ist es normal, sich aus seiner Komfortzone zu bewegen. Er will und kennt es nicht anders. Nur so kann er sich weiterentwickeln, meint er.
Redl mag die Herausforderung und geht gerne an seine Grenzen – manchmal auch darüber hinaus: Nicht jeder Weltrekordversuch funktionierte. Bei seinem letzten Versuch im Februar 2020 wollte er im Weissensee 71 Meter unter Eis tauchen und wurde bewusstlos. Bei der Erinnerung daran wird er nachdenklich – nicht weil er scheiterte, sondern weil auch dort der Klimawandel zu erkennen ist: "Der Weissensee friert nicht mehr so zu wie früher, ich musste fünf Jahre warten, bis ich es versuchen konnte."
Sobald es die Bedingungen zulassen, plant er diesen Rekordversuch zu wiederholen. Der Klimawandel und die Verschmutzung der Meere beschäftigen ihn, weshalb er seine Rekorde und die daraus resultierende Publicity nutzt, um darauf aufmerksam zu machen.
Seit 15 Jahren widmet sich Redl dem Freitauchen, bricht Weltrekorde, hält Vorträge und setzt sich für sein Herzensprojekt ein: die sieben Ozeane zu retten. Es ist ihm wichtig, etwas zurückzugeben: den Menschen, dem Meer, der Welt… und natürlich Spaß zu haben.
www.christianredl.com
www.shark-academy.com
www.savethe7oceans.net
In die Karibik rudern
Ciara Burns bezwang den Atlantik
Ein Boot, 12 Personen, eine Herausforderung: den Atlantik rudernd überqueren. In 42 Tagen gelang die Challenge, mit dabei war TU-Studentin Ciara Burns aus Pressbaum, die sich einen Traum erfüllte.
Als die 26-Jährige als Teenager das Buch "Little Lady, One Man, Big Ocean" über ein Atlantik-Abenteuer liest, geht es ihr nicht mehr aus dem Kopf. Zehn Jahre später will sie es wissen.
Nachdem die Studentin einige Jahre Rugby gespielt hat und sogar im Nationalteam einen Platz hatte, streikt irgendwann das Knie. Eine neue Herausforderung muss her.
Ich wollte sehen, wo meine mentalen und körperlichen Grenzen sind.
Ciara Burns, TU-Studentin
Während dieser Zeit driften ihre Gedanken wieder zu dem Buch und dem Atlantik. Ihr wird klar, dass sie das Wow-Gefühl, das ihr das Buch damals gab, tatsächlich erleben möchte. Die Idee gedeiht, Ciara beginnt zu planen und zu recherchieren.
Zunächst rudert sie bei einem Wettbewerb von Ibiza nach Barcelona. Und es taugt ihr, sie will mehr. Ihr Traum wird greifbar nah, als die ehemalige Rugbyspielerin einen Platz auf der "Roxy" von Rannoch Adventure ergattert. Nun steht der Atlantik-Überquerung nichts mehr im Weg.
Die 26-Jährige ist fit und sportlich, aber wie trainierte sie für so eine Reise? "Für mich ist die Challenge zu 90 Prozent eine mentale. Ich glaube, man muss körperlich gar nicht so fit sein, wie man vielleicht denkt." Um mehr über die Extrembelastung und die Reaktion des Körpers zu erfahren, war Burns für ein TU-Projekt unter Leitung von Eugenijus Kaniusas vom Forschungsbereich "Biomedical Electronics" verkabelt. Gemessen wurde ihre Herzfrequenz, zudem dokumentierte sie täglich ihr subjektives Wohlbefinden.
Für die Studentin war die größte Vorbereitung und vielleicht Herausforderung das Packen: "Es war mir sehr wichtig, dass ich mich, was das Equipment anbelangt, sehr gut vorbereite. Ich wollte mich nicht mitten am Atlantik darüber ärgern, dass ich das nicht gut geplant habe. Dank dieser Vorbereitung habe ich mich auch mental mit etwaigen Situationen, die auftreten könnten, auseinandergesetzt."
Die Situation vor der Challenge war Covid-bedingt nicht einfach. Ein Großteil der Vorbereitungen und das Training konnten nur online begleitet werden. Nur das Briefing in Nautik und Erste Hilfe erhielten die Teilnehmer/-innen eine Woche vor Beginn persönlich.
Am 22. März 2021 ging's los. Elf Engländer/-innen und eine junge Österreicherin setzten sich ins knapp 12 Meter lange Boot. Die Reise führt die Crew über den Atlantik von Teneriffa nach Antigua. Mit an Bord viel Fertigessen, Süßigkeiten und Kaffee, der war wichtig. Sogar so sehr, dass das restliche Essen lieber kalt gegessen wurde, um genug Energie aufzusparen, den Kaffee heiß genießen zu können.
Gerudert wurde im Drei-Stunden-Takt. Dazwischen schlafen, waschen, essen und rasten. Der Schlafmangel forderte seinen Tribut. Vor allem die erste Woche war hart, manche Teilnehmer/-innen hatten Halluzinationen. Burns erschien ein Rolls Royce, in den sie fast eingestiegen wäre, bevor sie erwachte: "Ich war aber nie in Gefahr, wir waren alle angeleint", meint sie entspannt.
Danach passte sich der Körper an die Ausnahmesituation an. Mit mentaler Stärke und ohne Angst, dafür Respekt vor dem Ozean schaffte Ciara als erste Österreicherin diese Herausforderung.
Aber reicht ihr das? Da lacht sie und gibt zu, dass sie weiteren Abenteuern nicht abgeneigt ist – und erzählt munter von weiteren Träumen, wie einer Radtour durch Afrika oder einem Ultramarathon durch die Sahara…