— Als Mentalmagier müsst ihr ja mental sehr stabil sein. Wie stärkt ihr euch vor den Auftritten?
Thommy Ten:Je besser wir zwei miteinander verbunden sind, desto besser funktionieren die Kunststücke – und ist auch das Gesamtbild der Show. Wir versuchen uns ausreichend Zeit dafür zu nehmen. Es gibt natürlich stressige Tage, an denen man einfach funktionieren muss.
Amélie van Tass:Für mich beginnt die Vorbereitung in der Garderobe: Make-up und Styling. Wir gehen vor der Show aber auch mit unserem Hund spazieren – das ist für uns wichtig. Er erdet uns, bringt uns auf andere Gedanken. Und er ist witzig (lacht).
Thommy Ten:Unser Hund ist immer dabei – ein Malteser-Pudel-Mischling. Er heißt "Mr. Koni Hundini" nach seinem Vorbild Houdini, dem großen Entfesselungskünstler Anfang des 20. Jahrhunderts. Wir nehmen ihn auch nach Übersee mit. Auf jeder Reise, die länger als eine Woche dauert. Wir haben für ihn alle Extra-Genehmigungen, die es gibt (lacht).
Amélie van Tass:Während des Make-ups hören wir Musik. Immer unterschiedlich: Musik, die uns motiviert, Energie gibt oder beruhigt. Ich habe kein spezielles Ritual – wir grooven uns ein (lacht). Ich schau meistens kurz bei der Bühne raus und spüre: Ist das Publikum müde oder wach? Wie reden sie miteinander – viel oder wenig? Ist es laut? Welcher Tag ist heute? Samstag oder Sonntag? Waren die Leute schon am Vortag aus oder wollen sie nach unserer Show noch ausgehen? Sind viele Kinder bei der Show? Ich versuche all das zu fühlen. Sobald wir auf die Bühne gehen, sind wir voller Energie und dann schauen wir, wo unser Publikum steht und wie wir es mitnehmen können.
— Ihr habt ja teilweise bis zu drei Auftritte pro Tag!
Unsere Zuschauer fühlen sich während der Show wieder wie Kinder: Sie sind fasziniert von unseren Tricks.
Amélie van Tass, Mentalmagier
Thommy Ten:Am Broadway in New York war es verrückt. Ich erinnere mich an die Woche vor Weihnachten – genau nach unserem Durchbruch mit der Show "America's Got Talent": Millionen von Touristen in New York. Wir sind zwei Wochen durchgehend aufgetreten – pro Woche waren es 21 (!) Shows! Wir hatten keinen freien Tag. Zu Weihnachten und zu Silvester sind wir um 11 Uhr, 15 Uhr und 19 Uhr aufgetreten. Man stellt sich darauf ein. Steht auf, geht zur Show, geht heim, beginnt zu kochen – liefert eine tolle Show und isst danach und geht wieder zur Abendshow (lacht). Es funktioniert und es ist gar nicht so stressig, wie man glaubt. Wir müssen uns aber den Tag gut einteilen: Wann ist Zeit, um mit dem Hund spazieren zu gehen, wann kann ich trainieren gehen und so.
Kommentare