Neue CO2-Pläne der EU-Kommission

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen kommt den Autoherstellern nach dem zweiten Treffen des "Strategischen Dialogs zur Zukunft der europäischen Automobilindustrie" entgegen.

Ein Aufatmen geht durch die europäische Automobilindustrie: Am 3. März, unmittelbar nach dem zweiten Treffen des "Strategischen Dialogs zur Zukunft der europäischen Automobilindustrie", kündigte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen Änderungen an den strengen EU-Richtlinien für die Branche an. Vor allem die strengen, jährlich sinkenden CO2-Flotten-Emissionsziele waren zuletzt in aller Munde und stellten die Hersteller vor massive Probleme. Konkret gab von der Leyen drei Punkte an, bei denen nachgebessert werden soll.

So will die EU der Automobilindustrie entgegenkommen


Die Automobilhersteller sollen in Zukunft drei Jahre Zeit haben, um die jeweils neuen, verschärften CO2-Grenzwerte in die Praxis umzusetzen. Dieser Vorschlag soll schon am Mittwoch den 5. im EU-Parlament eingebracht werden.
Batteriehersteller in der EU sollen direkt unterstützt werden. Außerdem will von der Leyen im Laufe der Zeit Vorgaben einführen, die einen europäischen Wertschöpfungsanteil bei E-Auto-Akkus fixieren sollen.
Ein Industriebündnis im Bereich der automobilen Innovation soll die Zusammenarbeit großer europäischer Unternehmen erleichtern. Die EU will darüber hinaus Vorschriften zu Tests und Bereitstellung neuer Technologien verbessern und großangelegte Pilotprojekte rund um das autonome Fahren fördern.


Das soll es aber noch nicht gewesen sein, so von der Leyen: "Lassen Sie mich auch betonen, dass der Dialog mit der Automobilindustrie damit nicht zu Ende ist. Wir bleiben in Kontakt, und die Arbeit mit den jeweiligen Kommissionsmitgliedern wird fortgesetzt. Außerdem haben wir vereinbart, dass wir auf der Ebene der Geschäftsführer bzw. Direktoren vor der Sommerpause erneut zusammenkommen werden."

Freudige Reaktion der Branche

Die Hersteller zeigen sich erfreut ob der Neuigkeiten aus Brüssel. Die versprochenen Adaptierungen stoßen in der europäischen Automobilindustrie auf viel Gegenliebe, schließlich wird hier schon lange gefordert, die weltweit einzigartig strengen Regeln neu zu denken. Stellantis gibt etwa zu Protokoll: "Die heutige Diskussion stellt einen wichtigen Meilenstein dar. In den kommenden Wochen und Monaten freuen wir uns darauf, den konstruktiven Dialog fortzusetzen." Die Atempause sollte allerdings nicht mit einem Freifahrtschein verwechselt werden. Denn von der Leyen betont: "Wir werden uns darauf vorbereiten, die Arbeit an der Überprüfung der Ziele für 2035 zu beschleunigen, wobei der Grundsatz der vollständigen Technologieneutralität gilt." Die Botschaft ist klar: Die momentane Entlastung ist als Investition zu verstehen, damit in Zukunft noch zielgerichteter in Richtung Innovation und CO2-Reduktion gearbeitet werden kann.