Sie sind bereit für Abwechslung vom gewohnten Strandurlaub und offen für etwas Neues? Dann könnten Ihnen diese zehn Reisetrends spannende Alternativen bieten und neue Horizonte eröffnen: von der Coolcation, die für Abkühlung sorgt, über das Eintauchen in lokale Kulturen bis hin zum Wiederentdecken der Natur beim Campen. Expert:innen und Reisende erzählen von ihren Erfahrungen und Vorlieben.

Wo geht's hin?
Genug von Strand und klassischen Städtetrips? Welche zehn Reisetrends dem gewohnten Badeurlaub dieses Jahr Konkurrenz machen. Reisende erzählen von ihren Vorlieben, Expert:innen geben Tipps.
1. Set Jetting
Dort stehen, wo Luke Skywalker war, einen Martini wie James Bond trinken oder die „Outlander“-Romantik in Schottland erleben. „Set Jetting“, also an Drehorte bekannter Filme und Serien zu reisen, erfreut sich großer Beliebtheit. Dabei besuchen Filmfans Originalschauplätze und können auf den Pfaden ihrer Idole wandeln.
Immer mehr Veranstalter bieten solche Themenreisen an. Darunter MSC-Kreuzfahrten, die Drehorte von „Fluch der Karibik“ oder „James Bond“ ansteuern. Von Scottish Tours etwa gibt es geführte „Outlander“-Touren. „Star Wars“-Fans werden bei TUI fündig. Sie können etwa in Tunesien die Wüstenstadt Tataouine entdecken oder nach Irland zur Insel Skellig Michael reisen. Letztere besuchte auch Fan Helmut Eckler: „Hier traf ,Star Wars‘-Heldin Rey auf Luke, aber besonders cool war es in Farren’s Bar, dort war nämlich Skywalker-Darsteller Mark Hamill auch oft während der Dreharbeiten.“
2. Ab in den kühlen Norden
Die Mehrheit sehnt sich nach Wärme im Urlaub. Einige Reisende, etwa die Steirerin Brigit Brunner, wollen sich die extreme Hitze im Sommer aber nicht mehr antun. Sie suchen Regionen, in denen ein gemäßigtes Klima herrscht und ziehen „Coolcation“ vor. „Ich habe eine helle Haut und hatte bereits als Kind einige schlimme Sonnenbrände“, erzählt Brunner. „Auch mein Mann und meine Kinder sind schnell genervt und unglücklich, wenn es so extrem heiß ist.“ Ihre letzten Urlaube führte die Familie an die Ostsee und nach Schweden. „Es war traumhaft. Es ist viel länger hell als daheim. Wir hatten 22 Grad, viel Sonne und die Kinder waren auch im Meer planschen.“ Bei diesen angenehmen Temperaturen machen auch Ausflüge mit dem Mietauto Spaß. Ihr Tipp: Immer ein Hotel oder ein Ferienhaus mit beheiztem Pool buchen, damit Kinder auf jeden Fall baden gehen können.
3. Den Urlaub ökologisch gestalten
„Dass nachhaltige Gesichtspunkte bei der Urlaubsplanung berücksichtigt werden, ist definitiv ein Trend“, sagt Katrin Erben, Expertin für Nachhaltigkeit bei der Österreich Werbung. Aus einer Umfrage, die in den wichtigsten Herkunftsmärkten für den heimischen Tourismus durchgeführt wurde, wisse sie, dass Nachhaltigkeit je nach Land für bis zu 66 % der Befragten bei der letzten Urlaubsreise eine Rolle gespielt hat. Für die 26-jährige Lehrerin Tabea Krammer spielt Nachhaltigkeit sogar die übergeordnete Rolle: Von ihren 33 größeren Reisen in den letzten zwölf Monaten nutzte sie bei 64 % den Zug, bei 27 % war es ein Bus oder das Auto. Flugreisen versucht sie zu vermeiden. Der wichtigste Tipp für nachhaltiges Reisen ist also eine CO2-arme An- und Abreise, etwa mit Zug oder Reisebus. Lässt sich ein Flug dennoch nicht vermeiden, bieten Fluglinien (nicht unumstrittene) CO2-Kompensationsmöglichkeiten. Genutzt werden diese laut einer Grundlagenstudie des deutschen Umweltbundesamtes aber lediglich bei 5 % aller Urlaubsreisen. Und während gut jede:r Zweite angab, sich ökologisch verträgliche Urlaubsreisen zu wünschen, lag der tatsächliche Anteil an nachhaltigen Buchungen 2023 bei 11 %. Tabea wundert das nicht: „Die Zugpreise sind oft sehr hoch und gemütlich ist nachhaltig zu reisen auch nicht immer.“

Mein Ziel ist es, Flüge zu vermeiden. Das ist nicht immer gemütlich.
4. Voll in fremde Kulturen eintauchen
Wenn Yvette Polasek reist, dann ist sie meistens dort, wo die wenigsten Touristen sind. Die ÖAMTC-Reiseexpertin ist privat am liebsten „like a local“ unterwegs. „Weil es authentisch ist und man das Land ganz anders kennenlernt.“ Sehr interessant fand sie das Programm Pragulic in der tschechischen Hauptstadt: Dort führen Obdachlose Tourist:innen durch „ihr“ Prag. Die Veranstalter bieten auch familienfreundliche Touren an. Ihr Tipp für „travel like a local“? „An die besten Geheimtipps kommt man über persönliche Kontakte. Um diese zu knüpfen, sind Foren, soziale Netzwerke und Webseiten wie www.withlocals.com hilfreich.“
5. Beim Reisen lernen
Die Seele eines Landes kennenlernen, dessen Menschen treffen, Historie und Kultur einatmen: Diese Art von Reise wird Studienreise genannt. Dabei steht nicht die Erholung im Vordergrund, sondern das Erlangen von Wissen und Bildung. „Die Buchungszahlen bei solchen Rundreisen sind sehr stabil“, sagt Thomas Oppenheim, Chef von ÖAMTC Reisen. Für Oppenheim liegen die Vorteile auf der Hand: finanzielle Planungssicherheit, geringer Organisationsaufwand und ein Wegfall der Sprachbarriere durch kompetente Reiseleiter:innen. Reiseveranstalter wie Studiosus bieten sogar Reisen mit Universitätsprofessor:innen als Leitende an.
6. Ganz alleine unterwegs
„Ich liebe die Unabhängigkeit und finde es toll, neue Orte und Menschen kennenzulernen“, erzählt Victoria Kozich. Vor zehn Jahren hat die 34-Jährige die Liebe zum Surfen entdeckt. Seither ist sie so oft wie möglich und meist allein für ihr Hobby unterwegs. Gerade als Surferin sei das kein Problem: „Ich buche immer ein Surf Camp, dort hat man ein sicheres Umfeld, lernt viele Leute kennen und kann sich bei Einheimischen Tipps holen.“ Sicherheit, gute Planung und aufs Bauchgefühl zu hören sind ihr dabei wichtig: „Um allein zu reisen, muss man nicht mutig sein, nur gut vorbereitet.“ Ihre Tipps: Wichtige Daten analog mitnehmen, sich über das Land erkundigen und eine gute Reiseapotheke bereithalten.

Um alleine zu reisen, muss man nicht mutig sein. Mir gibt gute Planung Sicherheit.
7. Mit dem Schiff neue Orte entdecken
Die Beliebtheit von Kreuzfahrten hält weiterhin an. „Es gibt für jeden Anspruch und jede Geldbörse das richtige Schiff“, erklärt Thomas Oppenheim, Chef von ÖAMTC Reisen. Und jedes Jahr laufen viele neue Schiffe vom Stapel. „Einmal ablegen und zahlreiche Ziele in oft unterschiedlichen Ländern entdecken – das fasziniert die Reisenden“, erzählt er. „Auch innerhalb der Familie gibt es oft unterschiedliche Interessen. Ein Schiff deckt diese meistens ab. Das kann man sich so vorstellen wie in einem großen Club, aber trotzdem muss es kein Cluburlaub werden“, betont Oppenheim. Und wer viel sehen will, der muss trotzdem nicht täglich Koffer packen und ein- und auschecken.
8. Heilung für Körper, Geist und Seele
Im Urlaub richtig entspannen und seinem Körper etwas Gutes tun, das können Reisende in einem Wellnesshotel, auf einem Yoga-Retreat oder einer Meditationsreise. Letztere werden auch in einigen Klöstern angeboten. „So richtig abschalten vom Alltag konnte ich auf einem Yoga-Retreat“, erzählt Carola Berger. „Das Programm ist meist vielfältig und kombiniert Yoga, Tanz und Ernährung.“ Die 35-Jährige fühlte sich nach dem verlängerten Wochenende wie neugeboren.
9. Familiengerecht buchen
Entlastung im Urlaub – das wünschen sich vor allem die Mamas, so das Ergebnis der aktuellen Studie „Die Welt der Mütter“. „Für den großen Teil der Befragten ist der Anspruch, daheim – und im Job – immer alles perfekt machen zu müssen, eine große Belastung. Im Urlaub soll das nicht so sein“, betont Ursula Weixlbaumer-Norz von kids & fun consulting. Für 90 % der befragten Mütter im deutschsprachigen Raum – davon ca. 1.500 in Österreich – sind Erlebnisse mit der Familie das wichtigste Urlaubskriterium. Angebote, die eine Familie zusammen erleben und die sie als Einheit stärken, können dazu beitragen. Aktivitäten wie organisierte Ausflüge, die etwa von Tourismusverbänden angeboten werden, bieten Müttern eine Möglichkeit, wertvolle Zeit mit ihren Kindern zu verbringen, ohne selbst alles perfekt planen zu müssen. Lösungen wie All-in-Pakete in Familienhotels helfen den Urlaub stressfrei zu gestalten.
10. Mit dem Camper auf und davon
Trotz Starkregen im September oder teils ganzjährigen Straßensperren gilt 2024 als stärkstes Campingjahr bisher, das zeigen die Zahlen der Statistik Austria. Die heimischen Camping- und Stellplätze verbuchten rund 8,5 Millionen Übernachtungen. „Wir waren früher gerne in Mobilheimen auf Campingplätzen“, erzählt Martina Schuster. „Dann haben wir aber festgestellt, dass die besten Plätze direkt am Meer ja die Stellplätze für die Camper sind.“ Mittlerweile verreist die Familie nicht nur mit Hund, sondern auch im eigenen Wohnwagen. „Zu Hause verstaue ich Kleidung und Lebensmittel bereits im Camper. Wir reisen ohne Koffer.“
Jeder dieser zehn Trends hat seine eigene Anziehungskraft. Fakt ist: Reisenden stehen immer mehr Möglichkeiten je nach Interesse zur Verfügung. Wo es hingeht, entscheidet der Gusto.

Im Wohnwagen bleibt auch auf wechselnden Routen jedes Ding an seinem Platz.
Gut vorbereitet auf der nächsten Reise
Wohnwagen und Auto mieten: www.oeamtc-mietwagen.at, www.oeamtc-camper.at
ÖAMTC Reisebüro: www.oeamtc.at/reisen
Verbilligt parken am Flughafen: www.oeamtc.at/flughafenparken
Fähren rechtzeitig buchen: www.oeamtc.at/auto-an-bord
Urlaubs-Check am Stützpunkt: www.oeamtc.at/urlaubscheck
ÖAMTC Schutzbrief: www.oeamtc.at/schutzbrief
ÖAMTC Versicherungs-Service: www.oeamtc.at/weltreise-krankenschutz, www.oeamtc.at/stornoschutz, www.oeamtc.at/reiseversicherung
Österreichischer Campingclub: www.campingclub.at
ÖAMTC Reise-Infoset
Das Infoset bietet Faltkarten von Europas schönsten Destinationen sowie zahlreiche Übersichts- und Regionalkarten. Inklusive Verkehrs- und Mautbestimmungen über Umweltzonen bis zu Praxistipps. Kostenlos am Stützpunkt erhältlich. oeamtc.at/reiseservice

Mit einem Arzt sprechen
Im Ausland erkrankt? Die ÖAMTC-Schutzbrief-Nothilfe (Tel. +43 1 25 120 20) organisiert ein Online-Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt für Sie. Voraussetzung: Sie haben einen Schutzbrief und sind auf einer Reise in der EU (ausgenommen Österreich). www.oeamtc.at/telemedizin
ÖAMTC-App „Meine Reise“
Eine perfekte digitale Ergänzung stellt die ÖAMTC-Reise-App „Meine Reise“ dar: Sie ist eine Alleskönnerin, die bei der Planung des Trips unterstützt und alles griffbereit im Smartphone bereithält. User:innen geben die Destination ein und erhalten alle reiserelevanten Infos auf einen Blick. Zusätzlich hilft die App beim Packen, Ausgaben im Blick zu behalten und kennt zudem die schönsten Plätze, die man gesehen haben muss. So bleibt genug Zeit fürs Wesentliche – nämlich fürs Reisen. Die App wird im Laufe der nächsten Wochen auch um den Routenplaner ergänzt und ist dann, wie die Faltkarten, exklusiv und kostenlos für Mitglieder.

Kommentare