Auf den Spuren der Konquistadoren
6.890 Kilometer im Mercedes 240, Baujahr 1972, quer durch Südamerika, von Peru bis nach Brasilien.
Südamerika war schon zur Zeit der Entdeckungsreisen eine der Regionen auf unseren Planeten, die durch eine spannende Geschichte und facettenreiche Kultur die Menschen faszinierte und in ihren Bann zog.
In vier Wochen fahren Hans Naglreiter und Walter Fischer von Lima in Peru über eine spektakuläre Route zur berühmten Copacabana in Rio de Janeiro. Die Highlights können Sie im Web-Blog miterleben.
Zu den Reiseeindrücken über die Tage in Brasiliens klicken sie hier.
Tag 20 (22. Mai): Puerto Iguazu – Foz do Iguacu, 28 km, Reisezeit: 1 Stunde
Auf dieser knapp 30 km langen Strecke können wir die Wasserfälle auf der argentinischen Seite ausgiebig bewundern. Das spektakuläre Naturschauspiel der über 200 Wasserfälle, die von subtropischer Vegetation umgeben sind, zählt zurzeit zu den sieben Naturweltwundern. Besonders der Anblick des Teufelsschlunds, des größten Wasserfalls, verschlägt einem den Atem. Im brasilianischen Teil des Nationalparks übernachten wir im einzigen Hotel des Parks, von dem aus wir die Wasserfälle zu Fuß erreichen können. Morgen steht der Hubschrauberflug und eine Bootsfahrt am Programm – und hoffentlich auch schönes Wetter.
Iguazú-Wasserfälle Argentinien
Tag 19 (21. Mai): Corrientes – Puerto Iguazu, 613 km, Reisezeit: 8 Stunden
Durch die endlose Weite Nordargentiniens, vorbei am Naturschutzgebiet Iberá, einem weitläufigen Sumpfgebiet geht’s nach Puerto Iguazu, die argentinische Ausgangsbasis für unseren Besuch der gleichnamigen Wasserfälle. Seit wir in Südamerika sind, regnet es zum ersten Mal.
Tag 18 (20. Mai): Salta – Corrientes, 828 km, Reisezeit: 10 Stunden
Wir lassen die Anden hinter uns und fahren in die argentinische Pampa, wo uns statt kurvenreicher Straßen die schnurgerade, schier endlose Ruta 16 erwartet. Wir sind fast alleine auf dieser Straße. Außer einigen Pausen und Tankstopps gibt es nicht viel neues. Gegen Abend sind wir in Corrientes, eine der wichtigsten Städte im Norden von Argentinien.
Tag 17 (19. Mai): Salta
Freier Tag. Wir genießen den heutigen Ruhetag und schauen uns die Stadt an. Auf Quechua, der Sprache der Inka, bedeutet Salta ”sehr schön“. Das ist sie aber nicht – eher schmutzig. Eine große Enttäuschung ist das Essen. Das halbe 500 Gramm Steak ist extrem fett. Ich schicke es zurück und bekomme nochmals das Gleiche. Es liegt mir im Magen. Ein Schluck österreichischer Schnaps hilft.
Das Auto hat dank der optimalen Vorbereitung von Hans die Berge gut überstanden. In der Höhe war die Leistung zwar etwas geringer und es hat mehr geraucht, aber wir sind problemlos über die Anden gekommen. Und es jetzt gibt es keine Berge mehr. Morgen geht’s über 800 km durch die Pampa.
Fotos von Salta gibt es nicht. Ich habe ohne SD-Karte fotografiert. Aber keine Sorge: Für die morgige Etappe sind die Kameras schon mit Speicherkarten ausgerüstet.
Tag 16 (18. Mai): San Pedro – Salta, 568 km, Reisezeit: 12 Stunden
Über den Grenzübergang am Paso de Jama, dem höchsten Andenpass in fast 4.400 Metern, fahren wir nach Salta in Argentinien. In relativ kurzer Zeit überwinden wir 2.000 Höhenmeter, um den Pass zu erreichen und dann einige Stunden 3.000 Höhenmeter bergab zum Ziel in Salta. Wir trinken viel Wasser, um keine Höhenprobleme zu bekommen.
Die Bilddokumentation unserer Reise wird immer größer: Bis heute habe ich 5.300 Bilder geschossen.
Tag 15 (17. Mai): San Pedro
Den heutigen Tag in San Pedro können wir frei nutzen. Die Oasenstadt liegt in einer der trockensten Landschaften der Erde. Sie ist aber ein Verkehrsknotenpunkt für den Transitverkehr, der in der Ost-West-Richtung Argentinien und Bolivien mit der Küstenregion am Pazifik verbindet. Wir genießen den freien Tag. Morgen haben wir 12 Stunden Autofahrt vor uns. Es geht nach Salta in Argentinien.
Tag 14 (16. Mai): Arica – San Pedro, 698 km, Reisezeit: 9 Stunden
Die Route durch die Atacama-Wüste – die trockenste Wüste der Welt– gehört ebenfalls zu den Highlights. Fantastische Aussichten und als Zugabe auch noch sehr gute Straßenqualität. Vorbei geht’s an der Chuquicamata-Mine, der größten Kupfermine der Welt. Wir übernachten in San Pedro de Atacama, einer kleinen Oase rund 2.000 Meter über dem Meeresspiegel.
Tag 13 (15. Mai): La Paz – Arica, 504 km, Reisezeit: 8 Stunden
In La Paz haben wir unsere Reservekanister aufgefüllt, denn auf der Fahrt nach Arica in Chile gibt es kaum Tankstellen. Unser holländischer Teilnehmer mit dem VW Touareg ist auch dabei. Der Katalysator wurde repariert. Wir fahren durch den wunderschönen chilenischen Lauca Nationalpark und in Arica haben wir noch Zeit für ein Bad im Pazifik – uns ist es aber zu kalt. Morgen geht es in die Atacama-Wüste nach San Pedro.
Tag 12 (14. Mai): La Paz
La Paz befindet sich auf einer Höhe von ca. 3.200 bis 4.100 Meter über dem Meeresspiegel und gehört damit zu den höchstgelegenen Städten der Welt. Die bolivianische Regierung hat ihren Sitz in La Paz, doch die Stadt ist nicht die Hauptstadt des Landes; das ist Sucre.
In La Paz wird man in die Vergangenheit zurück versetzt. Hinter jeder Ecke und in jeder Gasse gibt es etwas zu entdecken – traditionelle, koloniale und moderne Bauten, der Indiomarkt, der Hexenmarkt, ganz zu schweigen von den atemberaubenden Panoramen. Vor den Toren von La Paz befindet sich das Mondtal. Das Naturschutzgebiet ist für seine beeindruckenden Felsformationen bekannt, die den Eindruck vermitteln, als befände man sich inmitten einer Mondlandschaft. Die bizarren Gebilde entstehen durch starke Regenfälle und Temperaturschwankungen. Wir gehen zeitig schlafen. Morgen werden wir zehn Stunden unterwegs sein.
Tag 11 (13. Mai): Huatajata – La Paz, 87 km, Reisezeit: 3 Stunden
Aufgrund der chaotischen Verkehrsverhältnisse brauchen wir für nicht einmal 90 km über drei Stunden. Die steilen Straßen setzen unserem Mercedes zu, aber er fährt brav weiter. Der Volvo von Jochen macht wieder Probleme, eine Schraube des Achsschenkels ist gebrochen. Eine neue wird eingebaut. Der holländische VW Touraeg hat kurz vor La Paz den Geist aufgegeben Er wird abgeschleppt. Hoffentlich bekommt er morgen den Wagen. Am frühen Nachmittag kommen wir in La Paz an.
La Paz liegt auf 3.200 bis 4.100 Meter und ist die Stadt mit dem höchstgelegenen Regierungssitz der Erde. Die offizielle Hauptstadt von Bolivien ist Sucre.
Tag 10 (12. Mai): Puno – Huatajata, 203 km, Reisezeit: 4 Stunden
Am Vormittag machen wir von Puno aus eine 20-minütige Bootsfahrt zu den schwimmenden Inseln der Urus auf dem Titicacasee. Aus Schilf bauen sie nicht nur die Inseln, sondern auch die Hütten und die Boote. Der Boden der Inseln setzt sich aus zwei Meter aufgeschichtetem Schilf zusammen. Alle zwei Jahre müssen die Inseln neu gebaut werden, da das Schilf von unten wegfault. Es ist ein eigenartiges Gefühl, auf dem schwankenden Schilfboden zu laufen. Aber ein Erlebnis, das wir nicht missen wollen. Am Ufer des Titicacasee entlang fahren wir Richtung Grenze. Wir haben einen fantastischen Blick auf den See. In Bolivien fahren wir direkt weiter nach Copacabana. Die Virgen de la Copacabana ist die Schutzheilige Boliviens. Auch wenn der Ort weitaus weniger bekannt ist als der berühmte gleichnamige Strand im brasilianischen Rio de Janeiro, ist davon auszugehen, dass er der Namensgeber ist.
Mit einer Fähre überqueren wir den Titicaca-See. Der See ist 26 Mal so groß wie der Neusiedler See und fast so groß wie Kärnten. Es ist ziemlich kalt – um die fünf Grad. Kein Wunder: wir befinden uns auf fast über 3.800 Meter Höhe – also höher als am Gipfel des Großglockners. Die Tagesetappe endet in Huatajata.
Wie befürchtet, auf der Route in Bolivien gibt es keine Internetverbindung. Sobald die beiden Weltenbummler aber wieder online sind, schicken sie uns ihre Bilder. <br />
Bleiben sie dran...
auto touring
Tag 9 (11. Mai): Sacred Valley – Puno, 434 km, Reisezeit: 7 Stunden
Die Fahrt nach Puno am Titicaca See ist angenehm mit leichten Steigungen bis auf eine Höhe von 4.500 Metern. Die Straße ist in excellentem Zustand und perfekt ausgeschildert. Entlang der Strecke nach Puno passieren wir immer wieder die peruanische Zugstrecke, viele kleine Dörfer und archäologische Fundstätten. Die Hauptkulturpflanze ist die Kartoffel, die wächst auch in 4.000 Metern Höhe. Wir übernachten in Puno, der Stadt des Silbers, direkt am Titcacasee. Der Titicacasee auf fast 4.000 Meter über dem Meeresspiegel ist das höchstgelegene schiffbare Gewässer der Erde. Einer Legende nach wurde der erste Inkakönig auf der Sonneninsel im bolivianischen Teil des Sees geboren.
Probleme gibt es mit dem Datentransfer. Rund 10 Minuten braucht ein Mail zum Abschicken. Für das Laden der Bilder brauchen wir fast zwei Stunden. In den nächsten zwei Tagen – in Bolivien – soll die Internetverbindung noch schlechter werden. Wir werden sehen.
Tag 8 (10. Mai): Machu Picchu
Ein Lebenstraum geht in Erfüllung. Wir besuchen die Inkastadt Machu Picchu. Wir fahren mit dem Zug zur legendären Inka-Stadt. Ein Erlebnis – nicht nur landschaftlich, sondern auch kulinarisch. Champagner, Forellenfilet und eine köstliche Nachspeise lassen die Stunden im Zug schnell vergehen. Dann Machu Picchu. Der Anblick ist atemraubend. Dieser Ort ist faszinierend, zauberhaft, gewaltig, magisch. Wie konnten Menschen so etwas bauen? Auf 2.430 Meter über den Meeresspiegel Terrassen mit glattgeschliffenen Steinen umringt von den Gipfel der Anden. Einzig das leicht schwüle Wetter macht etwas zu schaffen. Unser Führer klärt uns auf: “ Das ist typisch für den subtropischen Bergnebelwald am Abhang der Anden zum Amazonas.“ Als der amerikanische Forscher Hiram Bingham am 24. Juli 1911 das Gelände betrat, war der größte Teil der Ruinen von Urwald überwuchert – heute von Touristen. Bei unserem Besuch gibt es zum Glück wenige.
Morgen geht es nach Puno am Titicaca See. Die Internetverbindungen sollen sehr schlecht sein. Hoffentlich können wir Bilder schicken.
Machu Picchu
Tag 7 (9. Mai): Cusco
Heute bummeln wir durch Cusco. Der Verkehr in der ehemals wichtigsten Stadt des Inkareiches ist chaotisch. Wir parken das Auto am Hauptplatz und erkunden zu Fuß die Stadt. Sie ist eine der schönsten Städte, die wir bisher gesehen haben – auf allen unseren Reisen. Cusco liegt in 3.400 m Höhe und hat rund 350.000 Einwohner. Der Überlieferung nach wurde Cusco um das Jahr 1200 von dem göttlichen Geschwisterpaar Manco Cápac und Mama Ocllo, den beiden Kindern des Sonnengottes Inki gegründet. Bis zur Eroberung und Plünderung der Stadt durch den spanischen Konquistador Francisco Pizarro im Jahr 1533 galt Cusco als Zentrum des Inkareiches. Trotz seiner bewegten wie kriegerischen Geschichte und den zahlreichen Zerstörungen, die Cusco auch immer wieder durch schwere Erdbeben erlitt, bietet die Hauptstadt der gleichnamigen peruanischen Provinz aber noch immer eine Vielzahl an Attraktionen und baulichen Sehenswürdigkeiten.
Die Besichtigungstour war sehr beschwerlich. 3.400 Meter Höhe machen sich bemerkbar. Die Fotoausrüstung wird immer schwerer. Aber das Mitschleppen lohnt sich. Um eine Stadt wie Cusco zu erleben, reicht es nicht die Sehenswürdigkeiten abzuklappern, wir lassen auch das einmalige Ambiente und die Leute auf uns einwirken – und das ist ein tolles Gefühl.
In Cusco
Tag 6 (8. Mai): Nasca – Sacred Valley, 671 km, Reisezeit: 12 Stunden
Gleich nach Nasca geht es zur peruanische Hochebene steil bergauf, die Straße befindet sich jedoch in einem sehr guten Zustand. Die Strecke ist auch für uns und unserem Mercedes eine Herausforderung. Die Einhaltung der Tipps unserer Reiseorganisatoren für Höhenfahrten über 4.000 Meter machen sich bezahlt. Wir haben kaum gesundheitliche Probleme. Auch unser Mercedes hat die Gewalttour gut ausgehalten. Wir quartieren uns im Heiligen Tal der Inkas für drei Tage in einem Hotel ein.
Nasca – Sacred Valley
Tag 5 (7. Mai): Paracas – Nasca, 220 km, Reisezeit: 3,5 Stunden
Die Fahrt nach Nasca ist äußerst mühsam. Die Straßen sind oft im schlechten Zustand. Polizei ist unterwegs. Ein holländischer Teilnehmer muss wegen Fahrens ohne Licht Strafe zahlen. Am frühen Nachmittag kommen wir in Nasca an.
Lamas, Affen, Menschen, Bäume und Blumen: Entgegen der Behauptung, man könne die Nasca-Linien – riesige, bis zu 20 Kilometer lange, von Menschen (oder Außerirdischen?) geschaffene Linien und Bilder – nur vom Flugzeug aus wahrnehmen, entdecken wir viele dieser Abbilder auch schon von den umliegenden Hügeln aus, und von einem Aussichtsturm bei der Stadteinfahrt.
Auf der Fahrt nach Nasca
Tag 4 (6. Mai): Lima – Paracas, 255 km, Reisezeit: 4 Stunden
Auf der Panamericana Sur geht es durch kleinere Dörfer und Kleinstädte Richtung Süden. Die Wüstenlandschaften werden manchmal von grünen Flussbetten unterbrochen. Zu Mittag treffen wird in Paracas ein. Am Nachmittag geht’s in den Nationalpark. Am Abend im Hotel stelle ich fest, dass eine Festplatte eingegangen ist. Zu Glück wurden die Fotos doppelt gesichert.
Fahrt nach Paracas
Paracas ist eine Halbinsel mit vielen archäologischen Funden und ein Naturschutzgebiet für zahlreiche Vogelarten wie Flamingos, Albatrosse und Humboldt Pinguine.
Das Nationalreservat Paracas wurde 1975 gegründet und umfasst eine Gesamtfläche von 335.000 Hektar. Die Eindrücke sind gewaltig. Und ein gefundenes Fressen für alle, die gerne Tiere fotografieren.
Im Naturschutzgebiet Paracas
Tage 1 bis 3: Lima (3.-5. Mai)
Am Dienstag um 23 Uhr Ortszeit (Zeitverschiebung: –5 Stunden) kommen wir am Flughafen Lima an. Ein Koffer hat den Flug nicht unbeschädigt überstanden. Ein Rad fehlt. Wir werden ins Hotel gebracht. Nach der 23-stündigen Anreise sind wir geschafft.
Gleich Mittwoch früh wollen wir unser Fahrzeug vom Hafen holen. Leider gibt’s Probleme mit den Behörden. Wir bekommen unser Auto nicht. Die Beamten vertrösten uns auf morgen. Die Stadtbesichtigung von Lima beginnt früher als geplant. Das Wetter ist etwas nebelig. Die peruanische Hauptstadt ist eine der größten Städte Südamerikas, der Verkehr dort spielt verrückt. Die koloniale Altstadt Limas ist heute Weltkulturerbe der UNESCO. Auf unserer Besichtigungsliste stehen die prächtige Kirche San Francisco, die Plaza de Armas und die Kathedrale, der Park Miraflores. Lima ist ein kulinarischer Hotspot. An jeder Ecke gibt es exzellente Restaurants. Im Gourmettempel Lima stärken wir uns mit Thunfisch und Red Snapper für die bevorstehende Tour über die Anden.
Am Donnerstag bekommen wir von der Hafenbehörde endlich unser Auto. Eine “kleine Aufmerksamkeit“ für den Beamten hat die Abwicklung der Formalitäten beschleunigt. Der Mercedes 240 D, Baujahr 1972 hat die Überfahrt gut überstanden.
Unsere Eindrücke
Die Vorgeschichte
Auch die beiden Weltenbummler Walter Fischer (72) und Hans Naglreiter (66) waren magisch angezogen, als sie vor einem Jahr von der Möglichkeit erfuhren, auf den Spuren der Konquistatoren mit dem Auto den Kontinent zu überqueren.
Nach ihrer ereignisreichen Fahrt von Berlin nach Peking (siehe Bericht Ausgabe 15. März “Im Oldie von Berlin nach Peking“), wo rückwirkend gesehen alles perfekt funktioniert hatte, fiel die Entscheidung für die Teilnahme rasch – und vor allem leicht. Noch im Herbst des Vorjahrs wurde die Reise beim niederländischen Reiseveranstalter Sapa Pana Travel gebucht:
Im Mai, in 25 Tagen, mit dem eigenen Auto – einem Mercedes 240 D Baujahr 1972 – von Lima an der Pazifik-Küste über 6.890 km nach Rio de Janeiro an der Atlantikküste. Mit dabei sind auch drei Teams aus den Niederlanden und zwei Autos aus Deutschland.
Mit dem digitalen auto touring sind auch Sie dabei: Der Reise-Blog mit Einträgen und Fotos der Tour wird von 6. bis 30. Mai jeweils von Montag bis Freitag aktualisiert. Öfter Reinschauen lohnt sich!
Am 3. Mai landen Walter Fischer und Hans Naglreiter nach 15 Stunden im Flugzeug (Wien – Amsterdam – Lima) in der peruanischen Hauptstadt. Nach zwei Tagen Sightseeing geht es am 6. Mai auf die große Tour.
Reisezeiten Lima – Rio de Janeiro
Zu Fuß: 1.104 Stunden (Google Maps)
Flugzeug: 5 Stunden 45 Minuten
Bus: (Seit Feruar 2016 mit 6.200 Kilometern die längste Busstrecke der Welt) 102 Stunden
Auto: (Google Maps, 4.818 km) 65 Stunden
Fischer/Naglreiter: (Mercedes 240 D, 6.890 km) 25 Tage
Lange Reisevorbereitungen
So schnell die Entscheidung für die Reise gefallen ist, umso länger dauerte die Vorbereitung. Neben den üblichen Reisedokumenten und Impfungen galt es auch spezielle Eigenheiten Südamerikas zu berücksichtigen. Und einiges zu besorgen und zu tun:
Medikamente für Höhenkrankheiten – Fahrten über 4.500 Höhenmeter sind keine Seltenheit.
Persönliche Medikamente ins englische und spanische übersetzen und vom heimischen Arzt bestätigen lassen. Sonst kann man bei Polizeikontrollen in Teufels Küche kommen. Nicht alle Medikamente sind in Südamerika erlaub, einige bei uns übliche fallen ins Betäubungsmittelgesetz – wie etwa Voltaren.
Bargeld in kleinen Scheinen in der jeweiligen Landeswährung für Polizeistrafen besorgen.
Die wichtigsten Ersatzteile für das Auto in den Kofferraum. Zur Standard-Ausrüstung gehören auch zwei Warndreiecken und ein Feuerlöscher.
Die wichtigsten Reisedokumente digitalisieren und im Handy oder Laptop speichern. Bei den häufigen Polizei- und Militärkontrollen kann es leicht passieren, dass nicht alles zurückgegeben wird.
Ganz genaue Straßenkarten besorgen – auf das Navi ist kein hundertprozentiger Verlass.
Drei Fotoapparate und eine Videokamera gehören ebenso zur Ausrüstung wie ein Laptop zur Bildübertragung und zweimal jeweils drei Terabyte Festplatten sowie alle Kabel, SD-Karten, Cardreader und USB Hub in doppelter Ausführung.
Anfang April wurde bereits das Auto in Rotterdam eingeschifft. Falls nicht etwas Gravierendes passiert, sollte es am 3. Mai, bei der Ankunft der Österreicher, bereits im Hafen von Lima sein.
Die Tour
Nach zwei Tagen in der peruanischen Hauptstadt Lima beginnt am 4. Mai die Reise in der wüstenähnlichen Küstenregion von Peru. Nach einem Besuch der Nazca-Linien geht es auf über 4.500 Höhenmeter in die Anden in Richtung Sacred Valley (Heiliges Tal) mit Besuchen der berühmten Inka-Stadt Machu Picchu und der Kolonialstadt Cuzco.
Über den Titicaca-See, dem höchsten schiffbaren See der Welt, und La Paz, der Hauptstadt von Bolivien, führt die Strecke weiter zur Atacama-Wüste nach Chile, den trockensten Platz auf der Erde. Der Grenzübergang Paso di Jama auf 4.600 Metern Höhe führt von Chile und Argentinien. Einen ganzen Tag brauchen die Autos, um durch die schier endlosen Pampas die argentinische Seite der Iguazu-Fälle zu erreichen, wo – nur wenige Schritte von den imposanten Wasserfällen entfernt – übernachtet wird.
Der letzte Teil der Reise führt über Sao Paulo, das Wirtschaftszentrum Südamerikas, und das pittoreske Dorf Paraty an die Copacabana in Rio de Janeiro, wo die Teilnehmer am 27. Mai erwartet werden.
Die Hauptziele
Der Blog
auto touring-digital-Leser können die schönsten Momente der Reise nahezu live miterleben. Jeden Abend wird uns Walter Fischer die schönsten und bewegendsten Motive und – wenn möglich – auch Videos der Südamerika-Tour schicken. Am nächsten Morgen (Mo–Fr) wird hier der Reisebericht samt Bilder veröffentlicht.