Irgendwo hinter diesem Berg muss es sein. Seit Stunden fahren wir durch menschenleere Gegenden, sehen nur kahle Hügel, überwuchert von violettem Heidekraut, und überall Schafe – unendlich viele Schafe. "Lecht" heißt der bizarr-morbide Flecken oben auf der Passhöhe, so steht's zumindest in der Karte: drei Hütten, ein Schilift, ein Ratrac, Nebelschwaden, kalter Wind aus Nordost – und eine steile Straße hinunter ins Tal. Nach einer Kurvenorgie sind wir endlich in Bellabeg, Upper Donside – und da sind sie schon: in Massen, gut gelaunt und friedlich, quetschen seltsame Töne aus Fellsäcken. Nackte Wadeln überall, jeder trägt Karo – ja, es sind Schotten, definitiv.
Natürlich hatten wir sie schon gesehen, sind wir doch schon seit Tagen im Land, waren in Glasgower Pubs, hielten nach Nessie Ausschau, machten Power-shopping in "Ednbraa" (Edinburgh), verkosteten das native Lebenselixier, den rostbraunen Whisky, und lästerten lauthals über das grauenhaft schale, warme Bier.
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