Indische Reise
Vom Goldenen Tempel in Amritsar über den Wohnsitz des Dalai Lama
in Dharamsala bis zum Taj Mahal in Agra.
Immer näher kommen wir dem Heiligtum, die Spannung steigt – und das Gedränge nimmt zu. Doch an den großen Eingangstoren zum Goldenen Tempel der Sikhs in Amritsar geht es entspannt und freundlich zu.
Anders als an vielen anderen Heiligtümern von Religionen rund um den Globus ist man hier auch als Ungläubiger willkommen. Doch auch wir müssen unsere Schuhe ausziehen, die Füße waschen und die Köpfe mit einem Tuch bedecken, dann können wir den großen Innenraum betreten, der von einem großen Wasserbecken beherrscht wird, in dessen Mitte sich der eigentliche Schrein befindet. Vor allem in den Abendstunden, wenn das "Guru Granth Sahib", das heilige Buch der Sikhs, in feierlicher Prozession aus dem Tempel zurück zum "Akai Takhat", dem "Thron des zeitlosen Einen", getragen wird und sich das Glitzern und Gleißen des Tempels im Wasserbecken spiegelt, erzeugt das zusammen mit den Gebeten und Lobpreisungen des Sikhs eine einzigartige Atmosphäre. Bewacht wird das ganze Geschehen von blau gekleideten Tempelwächtern, die zwar recht grimmig aussehen, aber in Wahrheit uns Fremden auch gerne Auskunft geben, was man hier tun darf und was genau eben nicht.
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Indiens Vielfalt
Der Goldene Tempel der Sikhs in Amritsar liegt nicht auf den touristischen Hauptrouten durch Indien. Der Subkontinent ist mit seinen mehr als 1,2 Milliarden Einwohnerinnen und Einwohnern, den Hunderten Sprachen und Dialekten, seiner verwirrenden Götterwelt, extremen Gegensätzen zwischen Armut und Reichtum und manchmal auch recht verstörenden Gebräuchen ohnehin ein Planet für sich.
Noch mehr als anderswo tut es hier gut ausgetretene Pfade zu verlassen. Statt uns von der 25-Millionen-Einwohner-Metropole Delhi sofort auf zu den berühmten Sehenswürdigkeiten im nahen Rajasthan zu machen, sind wir also dieses Mal mit dem durchaus bequemen Schnellzug in rasender Fahrt nach Nordwesten gereist, eben nach Amritsar im Staat Punjab. Gleich nebenan verläuft seit der Teilung Indiens 1947 die Grenze zu Pakistan. Hier, genau in Attari-Wagah, findet Abend für Abend eine skurrile Wachablöse ab, bei der Tausende Schaulustige beiderseits des Grenzzauns ihre martialisch paradierenden Soldaten anfeuern wie bei einem Fußballspiel. Die halbstündige Show, für die eigens jeweils pakistanische und indische Tribünen errichtet wurden, kann man auch als Tourist bestaunen – ein unvergessliches Erlebnis und Lehrbeispiel dafür, was Nationalstolz auslösen kann.
Besuch am Himalaja
Viel friedlicher geht es in Dharamsala an den Abhängen des Himalaja zu, das in einem halben Tag von Amritsar erreicht werden kann. Hier hat der 14. Dalai Lama, das geistliche Oberhaupt der Tibeter, sein Zuhause im Exil gefunden. Der ehemalige Luftkurort der Briten besticht durch sein Ambiente als „kleines Tibet“ mit entspannter Atmosphäre und angenehmem Klima. Der Tsuglagkhang-Tempel selbst ist nicht viel größer als, sagen wir einmal, die Basilika in Mariazell – erstaunlich, dass ein Riesenreich wie China so viel Angst vor seinen wenigen Bewohnern hat. Sehenswert ist das Museum, das die Geschichte Tibets und seiner Besetzung schildert.
Nach Agra und Delhi
Keine Indienreise ist vollständig ohne die phantastischen Städte Rajasthans. Und so kehren auch wir auf dieser Tour zurück in die staubigen, dicht besiedelten Ebenen. Das Taj Mahal in Agra gilt als schönstes Bauwerk der Welt, der Dichter Rabindranath Tagore nannte es eine "Träne auf der Wange der Ewigkeit". Wie dem auch sei, man muss sich hier auf zahlreiche weitere Neugierige einstellen. Erstaunlich ist freilich, dass neuerdings auch hier die einheimischen Touristen wieder deutlich die Mehrheit stellen: Eine stark wachsende Mittelschicht in Indien möchte mit dem wachsenden Einkommen das eigene Land erkunden.
Jaipurs größte Attraktion ist das Amber Fort, zu dem man sich gegen Bares von Elefanten hinauftragen lassen kann, die jetzt angeblich öfter Pause haben als früher. Sehenswert in der chaotischen Altstadt sind der "Palast der Winde“ und der "City Palace". Letzterer wird noch immer vom einstigen Herrscher der Stadt bewohnt.
Indiens Hauptstadt Delhi schließlich ist für viele Indienreisende erste und letzte Station im Land. Wer schon ein bisschen vertrauter mit dem Land ist, wird sich vielleicht auch alleine einen Spaziergang durch die umwerfende Altstadt zutrauen. Interessant ist vor allem der Unterschied zwischen dem hinduistischen und muslimischen Teil von "Alt-Delhi". Letzterer wird dominiert von der gigantischen Freitagsmoschee. Turbulent und ein bisschen chaotisch geht es auch hier überall zu: Aber ein bisschen Nervenkitzel darf auch auf Reisen immer durchaus sein – sich ausruhen bzw. entspannt umherspazieren kann man auch zu Hause.
Fünf Tipps für Indien-Reisen
1. Selfies! Ausländer sind in weiten Teilen des Subkontinents noch immer Exoten. Selfies mit ihnen sind beliebt. Man kann dabei gut Kontakte knüpfen.
2. Armut. Der Reisende ist in Indien mit schockierendem Elend konfrontiert, das für Einheimische Alltag ist und von ihnen einfach ausgeblendet wird.
3. Wasser-Check. Wer Trinkwasser kauft, sollte darauf achten, dass die Flasche auch tatsächlich neu ist, also nicht mit Leitungswasser abgefüllt wurde.
4. Keine Angst. Indien ist ein sicheres Reiseland. Ist man alleine unterwegs, kann es aber passieren, dass man abkassiert wird. Arme Inder sehen Ausländer als eine Art Bankomat mit Füßen.
5. Politik. Diskussionen, etwa über Hindu-Nationalismus, geht man besser aus dem Weg.
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