Es war immer mein Traum, bei einem Vulkan zu wohnen", erzählt Guðný Eggertsson. Für manche ist der Vulkan das Tor zur Hölle, für die Bäuerin ein Paradies. Sie lebt auch noch heute mit ihrer Familie direkt beim unaussprechlichen Eyjafjallajökull. "Ich hatte immer eine kleine Tasche mit ein paar wichtigen Sachen zusammengepackt, falls der Berg uns einmal zwingen sollte, schnell unser Haus zu verlassen." Vor knapp sieben Jahren hat es die Familie von allen Isländern am schlimmsten getroffen. "Während wir evakuiert wurden, sind schaulustige Touristen zum aktiven Vulkan hinaufgestiegen", schildert Ehemann Olafur. Sein ganzer Hof samt den Feldern war eingehüllt in eine hohe, undurchdringliche Ascheschicht.
Jetzt schlummert der Eyjafjallajökull, dessen Asche 2010 Europas Flugverkehr lahmgelegt hatte und weltweit zehn Millionen Flugpassagiere stranden ließ. Und auch die Landwirte können wieder gut schlafen. "Vorerst hat meine Familie samt den Enkelkindern Ruhe, denn der Vulkan bricht im Schnitt alle 200 Jahre aus", ist Olafur erleichtert. Im Visitor Center, einen Steinwurf von dem Bauernhof entfernt, können sich Interessierte über Islands Vulkan-Geschichte informieren und sich auch ein 20-minütiges Video über den letzten Ausbruch und die Aufräumarbeiten der Landwirtsfamilie ansehen.
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