Eine Überraschung! Kreuzfahrt-Direktor Christian Leitner, ein Profi seines Faches, macht es ziemlich spannend: Danny Pinne, der umsichtige Kapitän der MS Thurgau Rhône, habe eine zusätzliche Attraktion für die Passagiere parat. Vor dem Abendessen, wenn wir Avignon weiter flussabwärts erreichen, solle es soweit sein.
Rätselraten unter den Passagieren, die es sich gerade im Salon bei Kaffee und Kuchen gemütlich gemacht haben. Ein besonderer Cocktail? Oder wird jemand an Bord gar seine Verlobung bekannt geben?
Es muss auf jeden Fall etwas Positives, Angenehmes sein, sonst hätte Chris – wie der fesche Kreuzfahrt-Direktor vor allem von den Damen gerne genannt wird – das Ereignis nicht mit einem zufriedenen Lächeln angekündigt: "Meine lieben Damen und Herren, nur soviel: Das Ereignis kann man auch fotografieren!"
Diejenigen, die schon einmal in der "Papststadt" Avignon waren, haben da schon eine kleine Vorahnung.
Kurz vor 19 Uhr macht unser immerhin 110 Meter langes Schiff einen gekonnten U-Turn und biegt in jenen Arm der Rhône ein, der an den steinernen Mauern Avignons entlang fließt. Wir fahren jetzt stromaufwärts nach Norden. Und als die Passagiere schon glauben, wir würden uns zu den anderen Schiffen gesellen, die hier in Sichtweite des Papstpalastes schon angelegt haben – da fährt unser Kapitän einfach weiter und ganz nah an die wohl berühmteste Attraktion der Stadt heran. Da ist sie, die Brücke!
Gemeinsam mit dem Papstpalast bildet der "Pont d' Avignon" in diesem besonderen Augenblick im milden Licht der Abendsonne ein phantastisches Ensemble. Die Kameras laufen heiß, und kaum ein Passagiere der nicht an das alte Kinderlied denkt: "Sur le pont d' Avignon on y danse tous en rond…"
Das steinerne Bauwerk, von dem nur vier Bögen übrig sind, trägt den Namen von St-Bénézet (Heiliger Benedikt), der – so die Legende – Herrschaft und Bürger Avignons von der Notwendigkeit des Baus einer Brücke überzeugte, indem er kurzerhand mit Wunderkräften einen gigantischen Felsbrocken in die Höhe stemmte.
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