Wer heute in die Google-Suche Begriffe wie "Stephansdom" oder "Riesenrad" eingibt, erhält als Ergebnisse unzählige Bilder. Es scheint geradezu das Wesen des Tourismus zu sein, möglichst zahlreiche Fotos zu "schießen" und das Sehenswerte effizient abzuhaken.
Wenn man sich selbst zusammen mit der Sehenswürdigkeit abbildet, also ein sogenanntes Selfie macht, erzeugt das einen positiven Imagetransfer von dem berühmten Gebäude, Gemälde oder auch der exotischen Umgebung auf die eigene Person.
Der Preis dafür ist jedoch hoch. An den berühmten Plätzen und Orten, zu denen wir mit viel Einsatz streben, müssen wir erkennen, dass wir zu spät sind. Denn andere waren vor uns da. "Die Fotografie hat sich unserer Erinnerung bemächtigt, lange bevor wir die Reise überhaupt angetreten haben. Und wir müssen uns eingestehen, dass uns damit die Fähigkeit des Staunens genommen wurde", schreibt Freddy Langer, einer der Autoren, im Vorwort zu dem Bildband "Die Entdeckung der Welt – Frühe Reisefotografie von 1850 bis 1914", der im Prestel-Verlag erschienen ist.
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