Plötzlich ist er da: Falk Bleckert, die höchste Autorität auf der Aida Diva, ein sichtbarer, greifbarer Kapitän, mehr als nur eine Lautsprecherstimme. Schwarzhaarig, groß, entwaffnendes Lächeln. Ich treffe ihn an der Bord-Bar zum Interview. Seine Stimme ruhig, aber bestimmt: "Stilles Wasser!“ Okay, dann ich halt auch.
Falk Bleckerts Liebe zur Seefahrt entsteht schon früh im Kindesalter. Der Vater ist Vorbild, arbeitet damals schon für Aida. Mit 14 Jahren ist es nicht mehr zu unterdrücken: Der Bub will unbedingt zur See fahren, will Kapitän werden. Geplagt von Fernweh, der unstillbaren Sehnsucht all derer, die auch in Träumen reisen. 2002 beginnt der junge Falk eine Schiffsmechaniker-Lehre. Studiert drei Jahre später Nautik und Schiffsverkehr. Den Umweg über die Frachtschifffahrt erspart er sich, fährt 2008 als 3. Offizier seine erste Kreuzfahrt. Erhält 2015 das Kapitäns-Patent und schon bald darauf führt er die Aida Stella durch das östliche Mittelmeer. Und heuer die Karibik! Er lächelt schelmisch: "Das war immer schon mein Kindheitstraum.“
Segle südwärts, bis die Butter schmilzt. Dann hart steuerbord und lass dich vom Passat westwärts zu den Inseln tragen.
Alte Segler-Weisheit,
Die Gewässer der kleinen Antillen empfindet er als besonders, weil die Abstände zwischen den Inseln so gering sind. Die durch den Nord-Ost-Passat erzeugte Dünung wäre durch schnelleres Fahren weniger spürbar. Dosieren ist somit wichtig: „In Windgebieten schnell fahren und im Inselschutz die Knoten stark reduzieren. Distanzen im Tagesgang so angenehm wie möglich versegeln.“ Versegeln, Tagesgang, Knoten … knorrige Seemannssprache.
Falk Bleckert weiß, was Kreuzfahrts-Kapitäne brauchen: einen Draht zu den Passagieren, Entertainer-Qualitäten und eine gesunde Portion Mutterwitz für pointierte Durchsagen.
Ob er lieber seinen 3er-BMW oder ein Kreuzfahrtschiff einparkt? "Es macht definitiv mehr Spaß mit dem Schiff, weil Anlege-Manöver nur im Team, nur von der Brücke aus gelöst werden können.“ Besonders spannend ist für Kapitän Bleckert die Einfahrt nach Willemstad auf Curaçao, wo wegen der Strömung des einmündenden Flusses die 250 Meter lange Aida Diva den Liegeplatz schräg andriften muss.
Und wo macht ein weltreisender Kapitän Urlaub? "Daheim“, sagt er, "in Rostock-Warnemünde.“ Obwohl er zugibt, dass das Ankommen zu Hause nach monatelanger Fahrt oft nicht einfach ist. Speziell die erste Zeit, wenn sich die Freundin schon mal beklagt. Und jetzt wieder dieses Lächeln: "Wahrscheinlich bin ich da noch zuviel Kapitän.“
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