Reif für die Inseln

Entschleunigung gesucht? Der späte Sommer und der frühe Herbst eignen sich perfekt, um Kroatiens Inselwelt zu entdecken – und sie ohne Hektik zu genießen. Eine Route von Rijeka über Krk, Rab und Pag nach Zadar.

Was für ein Unterschied! Im Hochsommer prägen ziemlich viele Urlaubende, Staus und Hitze die Kvarner-Bucht und Dalmatien – doch jetzt kehrt wieder Ruhe ein. Das Schöne: Der Sommer geht hier in die Verlängerung, September und Oktober sind definitiv die besten Monate für ein gemächlich-genießerisches Inselhüpfen.

Von der pulsierenden mediterranen Metropole Rijeka führt unsere Fahrt über Brücken und Fähren zu den Inseln Krk, Rab und Pag und weiter bis ins zauber­hafte Zadar und zum smaragdgrünen Vraner See, einem Vogel­paradies mit Meerblick. Täglich wechseln wir so zwischen ­grünen Ufern, kahlen Felsen, weißen Kieselbuchten und karstigen Felsen, stets das blauen Band der Adria vor ­Augen. Und natürlich viel Kultur, denn schließlich fahren wir ja auch auf den Spuren der alten Illyrer, Römer und Venezianer.

Begleiten Sie uns doch ab Rijeka auf 270 entspannten Küsten- und Inselkilometern. Wir raten Ihnen, vor Antritt dieser Route die Adria-Hafenstadt (Foto unten) anzusteuern, sie zu Fuß zu entdecken und in einem Hotel zu übernachten, um am Tag darauf die Tour ausgeruht anzugehen.

Die mit knapp 130.000 Einwohnern drittgrößte Stadt Kroatiens wird durch ihren Hafen geprägt. In der k&k-Monarchie war er Ungarns Tor zur Welt – ja, Rijeka gehörte damals zur ungarischen Reichshälfte. Wir haben Rijeka und die Insel Krk kurz vor der Pandemie schon einmal besucht, deshalb wollen wir an dieser Stelle auf unsere vom selben Fotografen (nämlich Heinz Henninger) reich bebilderte damalige Reportage "Von Rijeka nach Krk" verweisen.

Tag 1: Insel Krk

Wenn Sie unsere Route wirklich nachfahren, dann sei eines vorangestellt: Selbstverständlich bleibt es Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser, überlassen, den Zeitplan zu bestimmen.

Nach dem gestrigen Prolog in Rijeka starten wir also heute unseren ersten Reisetag. Nach dem Frühstück fahren wir (ja, auf vier Rädern!) auf unsere erste Insel – über eine Brücke. Die ist vom Zentrum Rijekas aus in 25 Autominuten erreicht.

Wir haben Krk – weil wir die Insel ja schon einmal genauer unter die Lupe genommen haben (siehe Link weiter oben) – den ersten Tag unserer Reise gewidmet. Wenn auch Sie Krk kennen und nur rasch nach Rab kommen möchten, können Sie, wenn Sie die Insel von der Brücke bis zur Fähre in Valbiska (Fahrplan hier) auch in einer halben Stunde "durchfahren". Aber da versäumen Sie halt einiges.

Info-Tipp: Tourismusverband Krk.

Tag 2: Insel Rab

Nach dem filmreifen Sonnenuntergang, den wir von der Fähre aus erlebten, fahren wir auf Rab schnurstracks in unser Hotel, das Valamar Padova. Gerade noch rechtzeitig, bevor das Abendbuffet abgeräumt wird.

Beim Öffnen der Vorhänge am nächsten Morgen ist dann gleich Rab – der gleichnamige Hauptort der Insel – formatfüllend vom Balkon zu sehen. Und gleich nach dem Frühstück wird uns Luka Perčinić vom Tourismusverband abholen, um uns den ganzen Tag lang die Ferieninsel zu zeigen, auf der die meisten Urlauber:innen eine Woche verbringen. Rab im Zeitraffer also.

Info-Tipp: Tourismusverband Rab.

Tag 3: Insel Pag

Nach einer ruhigen Nacht starten wir gleich nach dem Frühstück. Wir wollen zur dritten Insel auf unserer Route, nach Pag. Pag liegt zwar in Sichtweite, ist aber in Ermangelung einer Fährverbindung nicht direkt von Rab zu erreichen. Deshalb geht es zunächst zum Fährhafen von Misnjak im Südosten der Insel, den wir in einer Viertelstunde erreichen. Die Fähre ist schon da, wir schaffen es noch als letztes Auto hinauf. Der Fahrplan findet sich hier. Eine Viertelstunde später sind wir am Festland – aber nicht lange: In einer weiteren Viertelstunde ist in Prizna schon die Fähre nach Pag (Fahrplan hier) in Sicht. Die Überfahrt dauert – erraten – wiederum eine Viertelstunde.

Auch unser Kollege Christoph Lego war diesen Sommer auf Pag. Versäumen Sie nicht, seinen außergewöhnlichen Bericht rund um sein ganz spezielles Reiseauto hier zu lesen.

Pag steht heute für Tourismus und ausgelassene Hip-Hop-Festivals und Maturareisen am Strand Zrće, traditionell aber für diese drei Begriffe: Schafe, Salz und Spitzen. Mehr über letztere in unserer nächsten Bildergalerie.

Info-Tipp: Tourismusverband Pag.

Tag 4: Zadar

Zadar also. Man nennt die 75.000-Einwohner-Stadt mit ihrer Lage genau in der Mitte der östlichen Adria auch "Tor nach Dalmatien". Schon in der Bronzezeit gab es hier eine Siedlung, von der aus man Handel betrieb, lesen wir beim Frühstück im Reiseführer. Die Römer waren da, die Byzantiner, die Venezianer – und die Österreicher mit dem zur Monarchie gehörenden Königreich Dalmatien von 1813 bis 1918. Und alle haben hier ihre Spuren hinterlassen. Zeit für einen Rundgang. Begleiten Sie uns doch dabei! Von unserem Hotel ist es nicht weit zum Stadttor von Zadar.

Info-Tipps:
Tourismusverband Zadar.
Vlatka Pehar, unser perfekt Deutsch sprechender Guide durch Zadar:

Tag 5: Vraner See

Nach nur 40 Minuten Fahrt Richtung Süden im Bereich der Küste sind wir schon am Vraner See (Vransko Jezero), einem 13 Kilometer langen, aber nur 2 Kilometer schmalen Binnensee, der nur einen Kilometer von der dalmatinischen Küste entfernt ist.

Wir werden schon im Besucherzentrum (heißt tatsächlich so, ist aber eher eine kleine Holzhütte) des Naturparks erwartet. Das Thema hier am zum Teil sumpfigen Nordufer: Vogelbeobachtung. Ornithologen aus aller Herren Ländern ist der See ein Begriff.

Info-Tipp: Naturpark Vraner See.

Der Vraner See ist die letzte Station unserer diesjährigen Kroatien-Route. Allen, die noch ein paar weitere Tage Zeit haben, dem empfehlen wir, etwa 160 Kilometer weiter in Richtung Süden zu fahren und Trogir (die Altstadt ist UNESCO-Weltkulturerbe) und Split, die zweitgrößte Stadt Kroatiens, anzusteuern. Wir aber fahren über die nahe gelegene Autobahn wieder heim. Vier Stunden Fahrt trennen uns vom Grenzübergang Spielfeld.

Info-Tipps:
Kroatien Tourismus.
ÖAMTC Länderinfo Kroatien.