Ist nun der Weg das Ziel (eine abgedroschene Phrase!) oder ist es doch nur das Ziel selbst? Eine Kreuzfahrt verbindet beides – und bietet noch dazu viele Zwischenziele. Bei dieser Reise war allerdings klar, dass es sich um keine Kreuzfahrt handelt. Es ist eine Reise in der Tradition der Fernreisen jener Zeit, in der Flugzeuge noch keine Ozeane überqueren konnten. Als der Atlantik als "die" Rennstrecke der Ocean Liner galt, auf der Linienschiffe mit zahlenden Passagieren von Auswanderern über Geschäfts- bis hin zu Vergnügungsreisenden an Bord noch um das Blaue Band kämpften, das jenes Schiff erhielt, dass die Transatlantik-Passage am raschesten bewältigte.
Heute machen Flugzeuge den Himmel zwischen Europa und New York zur Rennstrecke, auf Seehöhe null verkehren fast nur noch Frachtschiffe. Bis auf wenige Ausnahmen. Eine davon ist die Queen Mary 2 der Reederei Cunard. Das Ticket für die Atlantik-Überquerung bekam ich schon Wochen vor der Abreise zugeschickt.
Tag 1, Freitag 27. 7. 2018:
Um 13:10 Uhr Western European Time bin ich in Southampton am Pier, am Ocean Transfer Terminal. Und da liegt auch schon die Queen Mary 2. Überwältigend, wie ein überdimensioniertes Hochhaus. Wikipedia am Smartphone sagt: 345 Meter lang, 72 Meter hoch (ein 380er-Airbus ist gerade einmal 80 Meter lang und 24 Meter hoch). Ich hieve die Koffer aufs Förderband (die Badges mit meiner Kabinennummer habe ich ja schon erhalten), betrete mit dem Handgepäck das Terminal – und warte erst einmal.
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