Trotz der morgendlichen Rush Hour dröhnt die Stimme des Mannes beeindruckend laut durch die imposante Ankunftshalle. Nicht nur Touristen bleiben stehen und wundern sich, wer da in aller Herrgottsfrüh so herumschreit. Der Mann heißt Danny Brucker, und mit Hollywood-Schauspieler Danny de Vito verbindet ihn nicht nur der Vorname, sondern ein wenig auch Optik, Gestik und Mimik. Gerade ist Brucker dabei, uns wortgewaltig und dramatisch gestikulierend die Geheimnisse seines „Babys“ näher zu bringen. Sein Baby, das ist der Grand Central Terminal, New Yorks größter Bahnhof. Vor 30 Jahren begann Danny hier zu arbeiten, heute ist er offiziell Sprecher der Metro-North-Bahnlinie und inoffiziell der akribischste Historiker des riesigen Gebäudekomplexes. Wie an jedem Arbeitstag ist er auch heute seit halb vier Uhr Früh auf den Beinen, denn die Bahnfahrt von seinem Wohnort drüben in New Jersey hierher dauert inklusive Umsteigen drei Stunden – pro Strecke. Was ihn aber nicht stört, denn einer wie er fährt natürlich schon von Berufs wegen gerne mit der Bahn. Nur eins macht er noch lieber: Besuchern von jedem verborgenen Detail seines geliebten Grand Central Terminals zu erzählen – und deren gibt es viele …
Mythos Grand Central
750.000 New Yorker strömen täglich durch die endlosen Gänge des Grand Central Bahnhofs – und nur die wenigsten wissen von den verborgenen Geheimnissen, die hoch über oder tief unter ihnen lauern. Wir haben uns auf die Suche begeben.
Vorweg: Eigentlich ist es ja ein Wunder, dass dieses architektonische Wunderwerk inmitten der Wolkenkratzer-Skyline Manhattans heute überhaupt noch existiert.
Dieser Palast wurde für die Könige des Alltags gebaut: die Reisenden.
Was Sie bisher sahen, kann jeder Besucher von Grand Central noch problemlos auf eigene Faust entdecken. Aber wir wollen noch weiter hinunter – in die streng geheimen Katakomben tief unter dem Gebäude. Was sich dort befinden soll, darüber haben wir bisher nur Kryptisches gelesen: etwa der tiefste Keller der Stadt, in dem ein eigenes Kraftwerk stehen soll, das im Zweiten Weltkrieg notfalls ganz New York versorgen hätte können – und wo Soldaten instruiert wurden, auf ungebetene Besucher ungefragt zu schießen („shot on the spot“), sollten sie es schaffen, tatsächlich dorthin vorzudringen. Oder ein geheimes U-Bahn-Gleis, wo noch heute jedesmal, wenn der US-Präsident in der Stadt ist, ein Flucht-Zug bereit steht, sollten Straßen und Flughäfen aus irgendwelchen Gründen nicht mehr passierbar sein.
Ungebetene Gäste wurden hier unten damals ungefragt erschossen!
Info: Flüge nach New York finden Sie auf dem ÖAMTC Online-Reiseportal www.oeamtc.at/fluege. Und das passende Hotel dazu gibt’s unter www.oeamtc.at/hotels.
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