Da fühle ich mich wie Alexander der Große! Zum Nachtisch gerät der Herr am Nebentisch, von meinem Reisegefährten und Fotografen Heinz aufgrund seines preußischen Auftritts liebevoll nur „der General“ genannt, völlig aus dem Häuschen. Wir spähen aus dem Fenster des Speisewagens. Mit großem Getöse schlingert unser Sonderzug gerade über eine Stahlbrücke, unter der sich ein breiter, grauer Fluss durch eine scheinbar endlose Wüste wälzt. Das ist er also, der Amudarja, der Oxus der Antike, den vor über 2300 Jahren der große Feldherr Alexander auf seinem Eroberungszug durch die schreckliche Wüste Kysylkum nach Zentralasien so heldenhaft und mutig überwunden hat.
Wir haben es einfacher und bequemer, denke ich und bestelle beim freundlichen Ober noch Kaffee und russischen Wodka. Ich benötige Zeit und Muße, um meine Gehirnwindungen zu sortieren. Denn es ist schon so: Während einer gut zwei Wochen dauernden Tour durch völlig unbekannte Ländereien wie auf dieser Sonderzug-Fahrt mit dem "Registan-Express" durch Turkmenistan, Usbekistan und Kasachstan kann die Vielzahl der Eindrücke dem Reisenden ganz schön zu schaffen machen.
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