Sparen im Urlaub

Von der Buchung im Reisebüro über die Vorteilspartner des Clubs
bis zur Vermeidung unnötiger Ausgaben unterwegs – eine Orientierungshilfe.
 

Doch wieder kein "normales" Reise­jahr! Nach der überstandenen Coronavirus-Pandemie müssen sich die urlaubenden Östereicherinnen und Österreicher heuer mit Preissteigerungen und Inflation auseinandersetzen. Das Reisemonitoring des ÖAMTC, eine aktuelle Umfrage unter 1.000 Personen von 16 bis 69 Jahren, zeigt allerdings, dass Reiselust und Vorfreude dennoch beachtlich sind: Vier von fünf Personen planen für diesen Sommer eine mehr oder ­weniger große Urlaubsreise, wobei dafür im Schnitt ein Budget von 1.070 Euro pro Person zur Verfügung steht.

Gleichzeitig gibt deutlich mehr als die Hälfte der Befragten an, die Kostensteigerungen durch die Inflation stark zu spüren, nur 16 Prozent sehen darin keine oder nur eine geringe Belastung. Und das wirkt sich direkt aufs Urlaubsbudget aus.

Hier zeigt sich – wie in vielen anderen Bereichen der Gesellschaft auch – eine Spaltung. Tatsächlich verfügt etwa ein Viertel der Befragten heuer über ein höheres Urlaubsbudget als früher, genauso groß ist jedoch die Gruppe jener, die heuer bei Urlaub und Reisen den Gürtel enger schnallen müssen. Rund die Hälfte der Befragten gibt an, im Börsel oder am Konto sei dafür ungefähr gleich viel Geld wie in den vergangenen Jahren.

Sparen beim Buchen

Thomas Oppenheim, Geschäftsführer von ÖAMTC Reisen, kennt dieses Umfeld genau: "Es gibt ohne Frage eine Gruppe von Reisenden, die auch heuer bereit ist, für eine tolle Urlaubsreise viel Geld auszugeben", berichtet er. Gleichzeitig ortet er einen Trend, zu preiswerten Pauschalreise-Angeboten zu greifen, bei denen man die Kosten im Griff hat.

Nicht so gut sind heuer die Nachrichten für jene, die sich noch spontan entscheiden wollen, also auf günstige Angebote in letzter Minute warten. "Da wird man Glück brauchen und auf Zufälle hoffen müssen", sagt Oppenheim. Wobei es aufgrund der politischen Lage und einer gewissen Zurückhaltung der Reisenden nicht ausgeschlossen sei, dass zum Beispiel für Badeferien in der Türkei noch preiswerte Angebote auf den Markt kommen werden.

Badeferien am Strand sollten grundsätzlich pauschal gebucht werden, da die Hotels dort jene Zimmer, auf denen sie eventuell sitzen bleiben könnten, nicht auf Buchungsplattformen stellen, sondern an Reiseveranstalter zur Vermarktung weitergeben. Auch läuft man im Gegensatz zu einer Einzelbuchung nicht Gefahr, zu viel für Flüge zu bezahlen, da es dann bei der Pauschalreise kein Tracking der Computer-Adresse und des Geräts gibt, mit dem man im Netz Flüge sucht.

Immer wieder kommen auch preiswerte Angebote für Kreuzfahrten im Mittelmeer auf den Markt. Doch Vorsicht: Der "Ab-Preis" bezieht sich oft auf eine Innenkabine ohne Fenster. Und die Reedereien verdienen ihr Geld nicht bei der Buchung, sondern mit den zahlreichen "Extras" an Bord – vom Internet-Zugang bis zum Cocktail an der Bar.

Auch alle, die keine Lust auf eine Pauschalreise haben, können die Vorteile bei ÖAMTC Reisen nützen, rät Oppenheim:

— Ferien-Mietwagen können weltweit mit Clubvorteil und inklusive Vollkasko-Versicherung billig gebucht werden. So vermeidet man unnötige Zusatzkosten am Urlaubsort.

— Der ÖAMTC bietet vergünstigte Parkmöglichkeiten an den Flughäfen Wien, Salzburg, Linz und München.

Wo ist es noch billig?

Laut einer aktuellen Studie der European Travel Commission der EU wollen heuer 72 Prozent der Europäer:innen noch bis September verreisen, wobei der Trend eindeutig zu Kurzurlauben geht. Dass das mit den Preisen zu tun haben könnte, lässt sich aus einer Studie des Anbieters Holidaycheck schließen, der zwölf beliebte Destinationen miteinander verglichen hat: von der Türkischen Ägäis bis Tune­sien und von der Costa del Sol bis Mallor­ca. Der durchschnittliche Preis für zwei Erwachsene und zwei Kinder im Alter von sieben und elf Jahren mit Flügen, Hotels und Transfers für eine Woche lag dabei (für deutsche Kunden) zwischen 2.793 und 3.708 Euro, ein Ergebnis, das in der Größenordnung ohne weiters auf Österreich übertragbar ist. Am billigsten sind laut dieser Studie Sommerferien in Ägypten, Bulgarien und Tune­sien, eher teuer wird es an der türkischen Ägäis, an der Costa del Sol und auf Lanzarote.

Und der Klimawandel hat sogar Auswirkungen auf die Urlaubspreise. Denn genau in Destinationen in der Nähe der großen Wüsten der Erde wie die Emirate am Golf oder Ägypten, muss man im Hochsommer mittlerweile mit Temperaturen bis zu 45 Grad rechnen, was Ferienstimmung und Hotelpreise gleichermaßen sinken lässt.

Keine guten Karten haben auch all jene, die auf günstige Flugpreise "in letzter ­Minute" setzen. Das Flugangebot hat noch nicht das Vor-Corona-Niveau erreicht. Und während die Geschäftskunden noch zögern, gibt es bei Urlaubsflügen offenbar einen großen Nachholbedarf, weshalb die Airlines höhere Preise am Markt durchsetzen können. Will man beim Reisen sparen, sollte man also eher schon jetzt an die Fernreise für den Winter denken und sehen, wie man zu preiswerten Arrangements kommt.

Eher das Gegenteil zu einer Flug-Fernreise ist der immer beliebter werdende Campingurlaub, der oftmals als preiswerte Alternative angepriesen wird. "Eine Camping-Nacht für zwei Personen samt Wohnmobil kostet allerdings in Öster­reich auch schon zwischen 25 und 70 Euro, in der Hochsaison und im Ausland manchmal auch deutlich mehr", sagt Sabine Fuss vom ÖCC, dem Österreichischen Campingclub. Wer kein Zeltcamper ist, muss auch für ein 25 Jahre altes gepflegtes Wohnmobil bereits bis zu 25.000 Euro hinblättern, ein neues kostet ab 70.000 Euro, ein gemietetes 120 bis 180 Euro – pro Tag!

Der ÖCC bietet Mitgliedern über tausend Ermäßigungen im In- und Ausland: Fuss empfiehlt auch die Anbieter "Bauernleben" und "Schau aufs Land": Dabei kann man auf Privatgrundstücken sehr preiswert übernachten, wenn man sich mit Verpflegung eindeckt.

Sparen beim Tanken

Noch immer sind in Slowenien und in Kroatien die Preise für Benzin und Diesel staatlich reguliert. Das muss aber nicht unbedingt heißen, dass diese Kraftstoffe dort billiger sind als in Österreich, da Preissenkungen aufgrund fallender Marktpreise hierzulande schneller erfolgen könnten als eine Fixierung neuer Preise durch den Staat in diesen Ländern. Generell ist das Preisniveau in Slowenien niedriger als in Österreich, in Kroatien liegt es dazwischen. Deutlich teurer als bei uns sind Kraftstoffe in Deutschland und in Italien, einen Überblick gibt es hier.

Im Netz finden sich auch Apps und Seiten mit europaweiten Spritpreisen an Tankstellen, allerdings ist selten klar, wie aktuell die Daten sind. Niedrigere Preise finden sich überall meist abseits der Autobahnen und Hauptrouten, eine Streckenplanung mit dem ÖAMTC-Routenplaner kann von Vorteil sein.

Deutlich teurer geworden ist im Vergleich zum Vorjahr das Aufladen eines E-Autos im Ausland. Der in vielen Ländern agierende Anbieter EnBW verlang etwa jetzt 61 Cent für die Kilowattstunde, früher waren es 49 Cent. Es bringt wenig, sich für einen Zwei-Wochen-Urlaub eine eigene Ladekarte fürs Urlaubsland zu organisieren. Fast überall sei auch "Direct Pay" per Kreditkarte möglich.

Noch immer muss man seine Route mit dem E-Auto im Ausland gut planen, die beste Möglichkeit ist es, im oder in der Nähe des Urlaubshotels aufzuladen, was vielerorts möglich ist. Praktische Infos, auch zu Urlaubs­ländern, findet man hier.

Sparen mit Vorteilspartnern

Zahlreiche Mitglieder nützen schon lange Zeit die vielen Vorteilspartner des Clubs, die auch hier in der Übersicht zu finden sind. Hier seien nur ­einige davon hervorgehoben, die helfen, im Urlaub zu sparen.

— Bis zu 20 Prozent Ermäßigung auf die Hotelpreise von Best Western in Europa.

— 15 Prozent auf die Übernachtung in Arcotels in Österreich und in Deutschland.

— Zahlreiche Mitglieder-Vorteile gibt es auch bei der Buchung von Fährverbindungen für Häfen ganz Europa.

— Zehn Prozent Ermäßigung auf die Jahresmietgebühr von Mautboxen für Italien, Frankreich, Spanien und Portugal.

— Zehn Prozent Ermäßigung europaweit auf die Tickets von Flixbus.

— 50 Euro Ermäßigung auf Tickets in der Economyclass bei Emirates Airlines.

Sparen mit Schutzbrief

Wer sich vorher über Gesetze und Regeln im Urlaubsland informiert, kann nicht nur im Einzelfall viel Geld für Strafzahlungen, sondern auch Ärger sparen. Es lohnt daher ein Blick auf die ÖAMTC-Länderinformationen, wo für alle Reiseländer alle wichtigen Vorschriften zu Vignetten, Strecken-Maut, City-Maut, Fahrverboten, Umweltzonen, Mitführpflichten im Auto und mehr übersichtlich aufgelistet sind. Hilfreich ist auch die Reise-Check­liste des Clubs, denn viele Utensilien für den Badeurlaub, z.B. Sonnencreme, sind am Urlaubsort oft deutlich teurer als zu Hause. Städte entdeckt man preiswert mit City-Cards, doch welche Leistungen da wirklich enthalten sind, ist oft nicht gleich klar, auch das weiß der ÖAMTC.

Ein wichtiger Reisebegleiter, der Kosten erspart und Nothilfe bietet, ist schließlich auch der Schutzbrief des ÖAMTC. Er hilft und schützt die ganze Familie im In- und Ausland auch dann, wenn die Familienmitglieder getrennt und nicht mit dem Auto unterwegs sind.