Ich fühle mich klein, ganz klein. An der steil abfallenden Kante des Bryce Canyon schweift mein Blick über ein weites Rund. Das sogenannte Amphitheater ist gefüllt mit unzähligen Felsnadeln, die in der Morgensonne rostrot leuchten.
"Canyon" stimmt eigentlich gar nicht. Hier haben Wind- und Wasser-/Eis-Erosion die bizarren Sandsteingebilde erschaffen. In einem Canyon waren ein Bach oder ein Fluss für die zerklüfteten Täler verantwortlich.
Egal, wer das über Millionen von Jahren geschaffen hat. Die Aussicht am Bryce Point ist phänomenal und außer unserer kleinen Reisegruppe sind nur ein paar Fotografen da, um die einzigartige Sonnenaufgang-Stimmung einzufangen. Kein Wunder, es ist Anfang November auf dem Colorado-Plateau, der Hochebene Utahs, die über 2.000 Meter hoch liegt. Da sind die Nachttemperaturen oft schon unter null Grad Celsius.
Wir erleben sogar schon den ersten Schnee und die roten Felsnadeln, Hoodoos genannt, tragen Schneemützen. Eine ganz spezielle Stimmung, die wir da auf dem Rim Trail einfangen. Dieser fast flache Wanderweg führt oben an der Kante entlang und gibt immer wieder neue spektakuläre Perspektiven frei.
Kommentare