Es ist 5 Uhr morgens an diesem saukalten Jännertag, und wir befinden uns auf dem Weg ins Death Valley. Wortlos sitzen Fotograf und Schreibkraft nebeneinander im Auto und stellen fest, dass ihnen seit einer Viertelstunde zunehmend mulmiger in der Bauchgegend wird. Kaum einen Kilometer nach der Abfahrt vom Motel war zuerst der Handyempfang weg, dann jegliche Spur von menschgemachten Lichtquellen, schlussendlich haben wir bemerkt, dass uns bis jetzt auch noch kein einziges Auto entgegen gekommen ist. Keine Frage, ein simpler Reifenschaden wäre in diesem Moment und in dieser Gegend augenblicklich ein unlösbares Problem.
Als die Sonne aufgeht, parken wir neben der Straße und wandern ein paar hundert Meter in die Wüste. Der Sand ist an manchen Stellen knietief, jeder Schritt ist mühsam, ein Skorpion flüchtet vor uns ins karge Unterholz. Vor wenigen Augenblicken zeigte der Thermometer im Auto noch minus 10 Grad Celsius, jetzt, wo die Morgenröte über der Bergkette hinter uns hervorleuchtet, legen wir schon die oberste Jackenschicht ab. Und bleiben stehen. Genau auf jenen Sanddünen, die 1977 Schauplatz des ersten "Star Wars"-Films waren. Besser hätte George Lucas den Drehort damals nicht wählen können, denn ohne jemals dort gewesen zu sein, spürt man hier: So und nicht anders schaut es auf Lichtjahre entfernten Planeten aus.
Willkommen im Death Valley, einem der bizarrsten Orte auf unserer Erde.
(fakultativer Soundtrack für die folgenden Zeilen - öffnet als Pop-up-Fenster)
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