Spielend ins Ziel
Es tummeln sich etliche Video-Rennspiele auf dem Markt, die alle im Wettrennen miteinander stehen. Aber welche Games können wirklich was und welcher Racer ist für wen geeignet? Wir haben elf bekannte Rennspiele angetestet und liefern einen Überblick über den aktuellen Rennwahnsinn.
An die Controller, fertig, los! Video-Rennspiele gibt es zwar schon seit den 1970er-Jahren, dank neuer Technik und riesiger Auswahl ist der Spielspaß heutzutage aber größer denn je. Von realitätsnahen Simulationen, die Herzen von Auto- und Motorradbegeisterten höher schlagen lassen, bis zu familientauglichen Fun-Racern, bei denen sowohl Anfänger:in als auch Profis Chancen auf den Sieg haben, ist alles dabei.
Wir haben uns an die Controller gesetzt, elf Video-Rennspiele von Racing-Simulatoren bis zu fantasievollen Arcade-Spielen auf drei Konsolen getestet und uns ein Bild vom aktuellen Angebot gemacht.
Die Games:
Assetto Corsa Competizione
Gran Turismo 7
Forza Horizon 5
Forza Motorsport
Ride 5
F1 24
Need for Speed Unbound
Mario Kart 8 Deluxe
Monster Jam Showdown
Expeditions: A MudRunner Game
MotoGP 24
Spiel 1: Assetto Corsa Competizione
Assetto Corsa Competizione glänzt mit seinem realitätsnahen Fahrerlebnis. Die enthaltenen Strecken sind lasergescannt. So konnten die Entwickler jede Kurve und jedes noch so geringe Detail des Untergrundes perfekt abbilden. Gefahren wird nur mit GT3- und GT4-Autos, in Sachen Vielfalt ist der Simulator also nicht an der Spitze –das tut dem Spiel aber für Max Barcelli keinen Abbruch.
Blick ins Spiel
Echte Simulation
Die unterschiedlichen Tageszeiten, Regen und andere Wettereinflüsse sind besonders eindrucksvoll dargestellt. "Mir haben besonders Schmutz oder Tropfen auf den Windschutzscheiben gefallen, das sieht wirklich echt aus. Genial sind außerdem die Nachtrennen", schwärmt Redakteur Barcelli. Der Regen beeinflusst freilich nicht nur die Sicht, das Fahrgefühl verändert sich ebenfalls stark bei widrigen Wetterbedingungen.
Auch die akustische Komponente passt für Barcelli zum Aufbau des Spiels: "Der Sound ist top, alles klingt sehr realistisch und es gibt, im Gegensatz zu den anderen hier vorgestellten Spielen, keine störende Musik. Es ist eben eine richtige Simulation."
Barcelli hat mehrere Einstellungen und Hilfen ausprobiert: "Natürlich können die Fahrhilfen komplett deaktiviert, also das Spiel auf ganz scharf gestellt werden. Dann macht es weniger erfahrenen Spieler:innen aber sicher keinen Spaß mehr. Fährt man mit Ideallinie, Lenkassistenten und einer eher unempfindlichen direkten Lenkung, kann man auch als wenig affiner Rennsimulationsspieler die Kurven halten."
Fazit: Assetto Corsa Competizione
Das Spiel liefert eine der besten Simulationen, die man ohne professionelle Ausrüstung haben kann, und gehört zu den eher anspruchsvolleren Video-Rennspielen. Somit ist Assetto Corsa Competizione ein Simulator, der für wahre Könner geeignet ist, lässt aber auch Neulinge nicht völlig frustriert zurück. Dennoch: "Ich würde das Spiel niemandem empfehlen, den sonst die fantasievolleren Renn-Videospielserien wie Need for Speed oder Forza Horizon ansprechen."
Assetto Corsa Competizione ist für die PlayStation, Xbox und den PC um ca. 40 Euro erhältlich.
Spiel 2: Gran Turismo 7
Realistischer Rennspaß: Gran Turismo 7 bewegt sich schon fast im Bereich eines Fahrsimulators und punktet mit großartiger Optik. Es stehen über 400 Fahrzeuge zur Verfügung, mit denen an insgesamt 34 Schauplätzen überall auf der Welt gefahren werden kann. Testredakteur Christian Stich hat sich hier ans Steuer gesetzt: "Gran Turismo hat mich immer schon begeistert, die Grafik auf der PS5 ist grandios."
Blick ins Spiel
Fast Simulation
Gran Turismo versucht die Fahrzeuge stark an ihre realen Vorbilder anzupassen – und das gelingt. "Zwischen den Autos ist ein starker Unterschied zu spüren. Sie fahren sich tatsächlich so, wie man es aus eigener Erfahrung kennt. Der Mustang, den ich im Spiel getestet habe, reagiert weich und neigt wie das echte Auto zum Übersteuern, während der Porsche direkter reagiert und schneller eingelenkt hat", erzählt der erfahrene Autotester.
Im Spiel können viele Fahrhilfen aktiviert und Einstellungen am Auto geändert werden, um es den Spieler:innen zu erleichtern, fehlerfrei über die Rennstrecke zu kommen. "Die Ideallinie sowie andere Fahrhilfen unterstützen schon sehr, trotzdem fühlt es sich, soweit mit dem Controller möglich, noch sehr realistisch an", beschreibt Christian Stich.
Fazit: Gran Turismo 7
Super realistisch, schön anzusehen und für alle Bedürfnisse einstellbar. Sowohl Hobby-Gamer als auch Simulationsbegeisterte können dank der vielen Einstellungsmöglichkeiten Spaß an dem Spiel finden.
Gran Turismo 7 ist für die PlayStation um ca. 40 Euro erhältlich.
Spiel 3: Forza Horizon 5
Mehr als nur ein Rennspiel. Forza Horizon 5 braucht keine realitätsnahen Fahrzeuge, um zu beeindrucken. Das Highlight des Spiels: die Open World, die im fiktiven Mexiko angesiedelt ist. Spieler:innen befahren hier mit über 600 Fahrzeugen, die auch umfangreich angepasst werden können, etwa den aktiven Caldera-Vulkan, Dschungel, Wüsten, Täler und Strände sowie Städte wie Guanajuato.
Testredakteur Günter Rauecker hat sich in diese 107 Quadratkilometer große Spielewelt hineingewagt: "Die Grafik ist wunderschön, man könnte stundenlang herumfahren und sich nur im unglaublich detaillierten Mexiko umsehen. Das Konzept der Open World muss man aber mögen, für mich persönlich wird selbst bei so einer Spielwelt das ewige Herumfahren und Schauen nach einiger Zeit langweilig."
Blick ins Spiel
Weniger realitätsnah
Forza Horizon ist ein Spiel, das nicht nur Autotalente anspricht. Bei den Rennen ist der Schwierigkeitsgrad einstellbar, man kann sogar zurückspulen und so etwaige Patzer wieder gutmachen. Aktiviert man das Schadensmodell, bleibt die wilde Dschungelfahrt aber nicht mehr ganz ungestraft: Das Auto hatte plötzlich einen starken Linksdrall, das Fahrgefühl litt spürbar.
Forza ist aber mehr als nur ein Rennspiel. Es gibt Extra-Aktivitäten und Minispiele, etwa Blitzer-Herausforderungen, Driftzonen und den Infected-Modus, die ganz ohne Rennsieg auskommen und auch die weniger Racing-Begeisterten locken.
Fazit: Forza Horizon 5
Optisch großartig, aber zu wenig Realismus für Günter Rauecker: "Das Fahrgefühl war nichts Besonderes, sehr eckig und simpel. Man muss auch öfter stundenlang spielen, um wirklich in die Welt reinzukommen, und die Zeit hat nicht jeder."
Trotzdem: Forza Horizon 5 bringt auch ohne Rennen und Missionen zum Staunen und lässt, während man Mexiko in all seiner Pracht an sich vorbeirauschen sieht, ein gewisses Urlaubsfeeling zurück, das keines der anderen Spiele auf diese Weise einfangen konnte.
Forza Horizon 5 ist für die Xbox und den PC um ca. 35 Euro erhältlich.
Spiel 4: Forza Motorsport
Turn 10 hat nach sechs Jahren mit Forza Motorsport endlich einen neuen Teil der bekannten Serie herausgebracht. Das Game wurde von mir als Gaming-Begeisterte zwar schon durchgetestet (Forza Motorsport ganzer Test), aber Redakteur Christoph Löger bringt mit seiner Erfahrung bei Auto-Tests und mit seiner Motorsport-Affinität noch wertvolle Expertise mit.
Blick ins Spiel
Stark anpassbar
Besonders herausgehoben hat er die leichte Zugänglichkeit. "Es gibt relativ wenig Spielfrust beim Einstieg, sofern alle Fahrhilfen aktiviert sind." Die ersten Runden ist der Redakteur sehr entspannt um die Kurven gekommen, auch wenn er mit Controller anstatt wie gewohnt mit Lenkrad spielte.
Mit allen Hilfen zu spielen war dem erfahrenen Autotester und auch Hobbyzocker dann aber doch zu wenig ereignisreich. Nächster Schritt: Fahrhilfen anpassen, Ideallinie nur noch in den Kurven. Jetzt ruckelte das Ganze schon mehr, auch wenn es dem Autofan immer noch solide gelang, auf der Linie zu bleiben.
Angetan haben es Christoph Löger die detaillierte Ausführung der Autos und der Strecken. "In Spa steht neben der Strecke ein Bauernhaus, das habe ich in real gesehen. Das stand auch hier an der virtuellen Rennstrecke."
Fazit: Forza Motorsport
Nach ein paar Runden fiel ein ähnliches Fazit wie in unserem ausführlicheren Test. "Der spürbare Unterschied zwischen den Antriebsarten – Heck, Front und Allrad – ist gut gelöst. Der gefürchtete Gegenpendler etwa passiert jeweils fast wie in der Realität. Forza Motorsport ist aber irgendwie weder Fisch noch Fleisch. Es ist keine ultra-realistische Simulation für Race-Profis, aber auch zu schwierig für reine Arcade-Spieler:innen."
Forza Motorsport kann um ca. 40 Euro für den PC und die Xbox gekauft werden.
Spiel 5: Ride 5
Für Fans von Rennen auf zwei Rädern: Ride 5 bietet neben den hier vorgestellten Auto-Videospielen eine virtuelle Welt für Biker. Hier spielt sich alles wieder auf fixen Rennstrecken ab, die gemeinsam mit dem Motorrad ausgewählt werden können. "Ride 5 ist der 'Place to be' für alle, die mit älteren und aktuellen Bikes Rennen auf bekannten Rennstrecken fahren wollen", schwärmt Alexander Fischer.
Blick ins Spiel
Nicht so einfach
So geschickt der Redakteur im echten Leben auf Motorrädern ist, mit dem Controller war das dann doch nicht so einfach. Die ersten Versuche, sich an den Grenzbereich heranzutasten, waren mit vielen Stürzen verbunden, ein vibrierender Controller gibt eben eine andere Art Feedback als ein echtes Motorrad.
Und mit der leistungsschwächeren Maschine blieb der Versuch des Motorradfans, die fehlerhafte Wahl der Ideallinie mithilfe eines beherzten Drehs am virtuellen Gasgriff zu retten, vergeblich – es ging geradewegs von der Strecke und auf den Boden.
Mehrspielermodus
Ride 5 bietet endlich wieder einen lokalen Mehrspielermodus. Hier haben sich Alex und Christoph im Splitscreen ein hartes Rennen geliefert.
Fazit: Ride 5
Das Fahrverhalten schätzt unser Zweiradprofi als sehr realistisch ein: "Das Aufstellmoment in Kurven, wenn gebremst wird, der Gripverlust in Schräglage, wenn zu viel am virtuellen Gasgriff gedreht wird – das passt alles schon sehr gut." Nur bei so manchen Bewegungsabläufen wirkt das Spiel für den Redakteur noch ein wenig steif.
Ride 5 kann um 20–30 Euro für den PC, die PlayStation und die Xbox gekauft werden.
Spiel 6: F1 24
Fahren wie die Profis: F1 24 ist nicht nur ein spaßiges Video-Rennspiel, sondern kann fast schon als Homeoffice-Möglichkeit für Formel-1-Fahrer bezeichnet werden.
Unser auto touring-Testredakteur Christian Stich ist zwar kein Formel-1-Fahrer, hat sich aber trotzdem voll Selbstvertrauen auf den virtuellen Red Bull Ring getraut. "Ich bin zwar noch nie in einem Formel-1-Auto gesessen, aber das Fahrverhalten stelle ich mir genauso vor, wie es in F1 24 dargestellt wird. Es fühlt sich auch sehr realistisch an, die extrem direkte Lenkung und die absurde Beschleunigung entsprechen genau dem, was man sich als Fahrgefühl in einem Grand Prix vorstellt", schwärmt Stich.
Blick ins Spiel
Sehr individuell
Sowohl der Schwierigkeitsgrad als auch die Fahrhilfen sind so vielfältig einstellbar, dass F1 24 für Anfänger sowie Profis die ideale Plattform bietet. "Die Einstellungen bestimmen die Schwierigkeit, haben aber auch eine Auswirkung auf die Performance. Ich fahre gerne mit mehr Abtrieb, wodurch das Auto besser in den Kurven liegt. Das hat mich auf den Geraden viel Zeit gekostet", beschreibt Stich sein Testerlebnis.
Für das perfekte Rennen hätte er sich aber dann doch eine Ausrüstung über den Controller hinaus gewünscht. "Der Controller eignet sich nicht wirklich für die direkte Lenkung, mit einem Lenkrad wäre das Fahrgefühl dann doch angenehmer und näher an der Realität gewesen."
F1 24 bieten neben den Rennen auch einen Karrieremodus: Hier kann eine ganze Formel-1-Karriere gespielt werden, um sich wirklich wie ein echter Fahrer hochzukämpfen.
Fazit: F1 24
Das Spiel begeistert Christian Stich jedes Jahr wieder: "Sowohl das Fahrgefühl als auch das Verhalten der Gegner fühlt sich unglaublich echt an. Der Karrieremodus macht das Ganze noch spannender und attraktiver, weil man so richtig in das Spiel eintauchen kann."
Die Zielgruppe schätzt er als sehr breit gefächert ein – Profis bis Einsteiger, die sich mal in einem F1-Boliden probieren wollen.
F1 24 gibt es für die PlayStation, den PC und die Xbox für ca. 40 Euro.
Spiel 7: Need for Speed Unbound
Mit Need for Speed Unbound erschien nach drei Jahren ein neuer Teil der beliebten Rennserie. Im Gegensatz zu vielen anderen Video-Rennspielen liegt der Fokus hier nicht auf realistischem Fahrgefühl, sondern will eine ganz konkrete Stimmung einfangen: die der Tuning-Szene. Oder genauer gesagt, die der Road-Runner-Szene.
Wie auch bei den anderen Spielen fällt Chefredakteur Stephan Höckner sofort die beeindruckende Optik des fiktiven Chicago "Lakeshore City" auf: "Es sieht unglaublich realistisch aus, die Reflexionen durch die Nässe etwa, Lichteffekte und nicht zuletzt die Autos selbst", betonte Stephan.
Blick ins Spiel
Herausforderndes Arcade-Game
In Need for Speed Unbound ist klassischerweise ein Tuner unser Protagonist und die Polizei regelmäßig an unseren Fersen. Wir starteten direkt mit niedriger Fahndungsstufe ins Rennen. Es dauerte nicht allzu lang, bis Stephan in ein Polizeiauto donnerte und die Verfolgungsjagd begann.
Eines ist nach wenigen Minuten Spielzeit klar: Nur weil jemand gut Auto fährt, knallt er nicht weniger im virtuellen Raum mit einem superstarken, hochgetunten Ferrari gegen die Wand. "Besonders bei sehr starken Fahrzeugen bricht das Heck schnell aus, fährt man dann über eine nasse Stelle oder kommt gar ganz von der Straße ab, gibt es keine Kontrolle mehr." Bei Nacht ist es außerdem nicht leicht, die Orientierung zu behalten, und besonders nicht, wenn es schnell gehen muss und mehrere Polizeiwagen am Auto dranhängen.
Fazit: Need for Speed Unbound
Need for Speed Unbound lebt von der schummrigen Szene, in die es eingebettet ist, und den unendlich vielen Möglichkeiten, die eigenen Fahrzeuge zu tunen. Es mag simpel im Fahrgefühl und durch die doch sehr eigene Welt gewöhnungsbedürftig sein, findet man jedoch einmal in die Story hinein, ist es ein sehr kurzweiliger Spielspaß.
Klar ist: Die Zielgruppe von Need for Speed sind Arcade-Liebhaber, die keine Simulation brauchen, um sich im virtuellen Auto wohlzufühlen.
Need for Speed Unbound kann um ca. 30 Euro für den PC, die PlayStation und die Xbox gekauft werden.
Spiel 8: Mario Kart 8 Deluxe
Mario Kart 8 Deluxe ist das Arcade-Rennspiel, das die Welt erobert hat. Mit den berühmten Nintendo-Figuren wie Super Mario, Prinzessin Peach oder Zelda rast man hier in fiktiven Autos über fiktive Strecken. Realität? Gleich null. Aber das braucht es auch nicht, um ein wahrer Party-Renner zu sein.
Die Mitstreitenden verschaffen sich einen Vorteil, indem sie Schildkrötenpanzer oder auch Feuerbälle aufeinander werfen. Das mag vielleicht kindisch sein – trotzdem wurde in unserer sehr erwachsenen Redaktion nach kurzer Zurückhaltung gnadenlos ausgeteilt.
Außerdem haben wir den neuen Booster-Streckenpass ausgetestet und sind über brandneue sowie schon dagewesene, wiederaufbereitete Strecken gedüst.
Blick ins Spiel
Null Realität
Redakteur Maximilian Barcelli hat während der spaßigen Raserei ein kritisches Auge auf das Spiel geworfen: "Mario Kart hat natürlich nichts mit Realitätsnähe zu tun, will es ja auch gar nicht. Es soll vor allem in großer Runde Spaß machen – und das tut es wie kaum ein anderes Rennspiel. Aber so viel Freude es mit Freunden bereitet, so witzlos ist es, alleine zu spielen." Mario Kart bietet zwar einen Single Player Mode, der stellt allerdings nur bei der höchsten Geschwindigkeitsstufe eine echte Herausforderung dar.
Der Unterschied des Fahrgefühls bei den austauschbaren Fahrzeugen, Gleitern und Reifen hält sich in Grenzen. Einzig Größe und Gewicht sind deutlich spürbar, das Auto wird weniger wendig, kann dafür aber die Gegner:innen leicht von der Strecke drängen. Dafür machen die vielen Flitzer und Figuren optisch was her und die 48 Strecken halten lange auf Trab.
Fazit: Mario Kart 8 Deluxe
Es fehlt an Realität und Solo-Spielspaß, aber unser Redakteur findet die wahre Stärke des Spiels: "Mario Kart ist Kult – und Video- sowie Gesellschaftsspiel zugleich. Mario Kart kann wirklich jede und jeder spielen, dafür muss man keine Autos mögen oder zocken können."
Mario Kart 8 Deluxe ist auf der Nintendo Switch je nach Anbieter um 20 bis 50 Euro zu kaufen.
Spiel 9: Monster Jam Showdown
Wieder im Arcade-Bereich ist das Spiel Monster Jam Showdown. Hier sind Monster Trucks im Vordergrund inklusive Stunts und wilder Rennen durch Sand oder Matsch. "Das Spiel ist ein super Spaß für Zwischendurch. Viele Stunden könnte ich darin nicht verbringen, aber es unterhält", beschreibt Max Barcelli seinen ersten Eindruck.
Blick ins Spiel
Pure Vibes
Klar ist: Hier geht’s nicht um Realität. Trotzdem ist das Spiel immersiv. "Das Fahrgefühl wird durch das Feedback am Controller stark verbessert, das macht richtig Spaß. Trotzdem ist es natürlich weit weg von einem High-Class-Simulator wie etwa Assetto Corsa."
Arcade-typisch ist Monster Jam Showdown für Anfänger:innen geeignet. Je nach Schwierigkeitsgrad rutscht man easy auf den ersten Platz oder muss sich stark durch den Dreck kämpfen, um überhaupt irgendwie durchzukommen. Story gibt es keine, die Level werden nach und nach freigeschalten und so auch neue Trucks erspielt. Für wilde Stunts, etwa Saltos oder Sprünge, gibt es extra Punkte.
Fazit: Monster Jam Showdown
Kurzweilig, aber kein Spiel, das wirklich süchtig macht. "Ich mag Spiele mehr, wenn sie realitätsnah sind oder eine Story haben. Aber Monster Jam Showdown ist einfach einen Vibe, das ganze Zusammenspiel zwischen der Musik, der Optik und auch dem Feedback vom Controller funktioniert wunderbar und ist sehr harmonisch", betont Barcelli.
Monster Jam Showdown ist für den PC, die PlayStation, die Xbox und die Nintendo Switch für ca. 50 Euro erhältlich.
Spiel 10: Expeditions: A MudRunner Game
Zugegeben, Expeditions: A MudRunner Game ist kein Rennspiel, trotzdem bewegt sich hier alles auf vier Rädern. Strategie und Geduld sind die wichtigsten Faktoren, während Spielende sich in Lkw und Scouts durch die Wildnis wühlen, um Teile einzusammeln oder die Gegend zu erkunden.
Spannend, knifflig, aber nicht für jeden. Redakteur Jakob Stantejsky war beim dritten Anlauf einen Lkw aus dem Sumpf zu ziehen kurz davor, den Controller von sich zu werfen.
Blick ins Spiel
Mit Geduld machbar
"Die Fahrzeuge wirken relativ realistisch. Es geht nichts super leicht und es ist sicher auch ein riesiger Vorteil, wenn man ein Gefühl für Autos hat", erzählt der Redakteur, der selbst regelmäßig testend in unterschiedlichen Autos unterwegs ist.
Das Herausfordernde im Spiel ist die klobigen Fahrzeuge halbwegs unversehrt von A nach B zu bringen. Da kann es schon mal passieren, dass Spielende minutenlang nur versuchen, sich aus einem besonders hartnäckigen Schlammloch rauszuwinden oder eine halbe Stunde im Wald herumgefahren wird, um die Gegend zu erkunden. "Es ist definitiv kein Spiel, wo man sich mal fünf Minuten hinsetzt und schnell mal eine Mission abschließt", betont Stantejsky.
Fazit: Expeditions: A MudRunner Game
Expeditions: A MudRunner Game ist was für Autointeressierte, aber nichts für Fans von eher hektischen Rennspielen. "Es ist gut, dass das Spiel grafisch so viel hergibt, da man viel rumsteht und langsam unterwegs ist. Es ist spannend, aber nicht unbedingt meins. Dafür ist es mir einfach zu langsam", beschreibt der Redakteur seinen Eindruck.
Expeditions: A MudRunner Game ist für den PC, die PlayStation, die Xbox und die Nintendo Switch für ca. 20 Euro erhältlich.
Unser ganze Test von Expeditions: A MudRunner Game.
Spiel 11: MotoGP 24
Unser zweites Zweirad-Spiel im Rennen ist MotoGP 24. Für unseren Tester Alexander Fischer das bis jetzt beste Spiel in diesem Bereich, auch aufgrund der Zugänglichkeit für Anfänger:innen: "Man kann hier, denke ich, auch mit wenig Erfahrung am echten Motorrad oder bei Videospielen sehr schnell Anschluss finden und Erfolg haben."
Blick ins Spiel
Harmonisch und machbar
Was in anderen Spielen noch verfeinert gehört, hat MotoGP schon geschafft. "MotoGP 24 hat mir tatsächlich besser gefallen als die Konkurrenten, die ich bis jetzt getestet habe. Besonders die Bewegungsabläufe sind harmonischer. Die Darstellung von einem Motorrad ist sehr schwierig und das hat das Spiel, soweit mit Controller möglich, sehr gut nachgeahmt", erzählt der Zweirad-Experte.
Trotz Eignung für Anfänger:innen bleibt das Spiel für Motorraderfahrene einfacher. Auch Fischer hatte den Eindruck, dass sein Gefühl für die echte Maschine den Umgang mit der virtuellen Variante stark erleichtert hat.
Optisch gibt das Spiel ebenfalls viel her, nur die Gesichter der Fahrer sind, wie so oft, nicht ganz so nah an den Vorbildern.
Fazit: MotoGP 24
Die Zielgruppe ist hier recht spezifisch: Motorradfahrer:innen oder Fans der Sportart selbst. Für Alexander Fischer auf jeden Fall ein Hit: "Ich könnte sicher stundenlang spielen, einfach weil die Schwierigkeitsgrade so viel ermöglichen und man sich immer weiter steigern kann. Außerdem begeistert mich, dass die Motorräder so realitätsnah reagieren."
MotoGP 24 ist für die PlayStation, die Xbox und die Nintendo Switch für 30–40 Euro erhältlich.
Für jeden etwas dabei
Die von uns getesteten Video-Rennspiele haben eindeutig alle ein anderes Ziel, welche Art Rennerlebnis sie geben wollen. Doch eine Sache hat jedes einzelne von ihnen geboten: kurzweiligen Spielspaß. Ob das Herz bei Simulationen mit realen Autos und Strecken liegt oder bei Arcade-Spielen, bei denen mit Freunden um den ersten Platz gekämpft wird – es gibt für jeden Geschmack eine Möglichkeit, am Bildschirm einmal richtig Gas zu geben.