Es gibt sie zahlreich. Die vermeintlichen Geisterstädte im Wilden Westen. Wer etwa schon einmal in Los Angeles gelandet ist und – aus welch frivolen Gründen auch immer – den Sündenpfuhl Las Vegas als erstes Ziel ins Auge gefasst hat (sowohl "Einander ehelichen" als auch "Außereheliches Beieinander" stehen dort ja seit jeher hoch im Kurs), wird vielleicht noch beim Reiseführer-Schmökern im Flugzeug auf Calico Ghost Town gestoßen sein, wenn's darum ging, was man sich unterwegs anschauen könnte.
Nun, Calico ist grundsätzlich bestimmt eine sehr hübsch hergerichtete Cowboy-Siedlung mit schaumgebremstem Disneyland-Flair, US-typischem "Family Fun"-Versprechen und, na sowas, ganz simpler Erreichbarkeit dank nur zwei Kilometern Umweg von der Touristen-Highway-Abfahrt.
In Calico wird geboten: die "Authentizität von damals" – inklusive Goldrausch, rauchenden Colts, Totengräber-Schauspielern und dem einen oder anderen extra zu bezahlenden Fahrgeschäft für Groß und Klein.
Nur: Eine "echte" Geisterstadt ist das touristisch gar ein wenig zu erschlossene Calico eigentlich nicht. Wir werden es deshalb auch nicht besuchen. Was uns für die folgende Geschichte viel mehr interessiert: die wirklichen Überbleibsel jener Ära, in der Tausende Menschen ihr bisheriges Leben aufgaben, um tief unten im Wüstenboden nach etwas zu graben, das für viele von ihnen im Verderben endete: Gold.
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