Die Ausbildung von Jara besteht grundsätzlich aus zwei Teilen: Einerseits der sogenannten "Flächensuche" (etwa in Waldgebieten), wo sie frei stöbernd nach jeglichem Menschengeruch sucht. Und andererseits dem "mantrailing". Dabei wittert sie – Sie kennen das aus dem Fernsehen – den spezifischen Geruch eines bestimmten Menschen, nachdem man sie zuvor zum Beispiel an einem Kleidungsstück dieser Person schnuppern ließ.
Angesichts unserer menschlichen Nasen kaum vorstellbar: Jara kann das sogar im städtischen Bereich, wo Hunderte "Fremd-Düfte" herumschwirren.
Die schwierigsten Einsätze passieren allerdings stets im unwegsamen Gelände. Und weil es für Jaras Erfolg ganz essenziell ist, dass sie nach der Alarmierung ihres Teams so schnell wie möglich zum Ort des Geschehens kommt – je frischer die Spur, desto besser –, müssen sowohl sie als auch ihre menschlichen Kollegen gerüstet sein, um bereits bei der Anfahrt nicht unnötig Zeit zu verlieren. Im Notfall geht es nämlich tatsächlich (leider) oft nur um wenige Minuten.
Und genau aus diesem Grund muss sich das Rettungshunde-Niederösterreich-Team blind aufeinander verlassen können. Das gilt aber nicht nur für Jara und "ihre" Menschen, sondern auch für das eingesetzte Arbeitsgerät.
Der ehrenamtliche Verein – durch Spenden, Sponsoren und Landesförderungen finanziert – hat vor kurzem nun einen Jeep Renegade erstanden und für seine Zwecke adaptiert. Der Offroader füllt endlich die Lücke in jenen Situationen, in denen man in Sachen Fuhrpark bisher eingeengt war – etwa auf vereisten Forststraßen in winterlichen Wäldern.
Allerdings: Ein kompetenter Geländegänger wie der kleine Jeep (mehr dazu weiter unten) verlangt auch nach Können im Umgang mit ihm. Denn: Im Einsatzfall darf sich der Lenker gar nicht erst damit beschäftigen müssen, wie er fahrtechnisch zum Ort des Geschehens kommt. Steckenbleiben auf einem verschneiten Hügel? Darf nicht passieren, wenn es um Sekunden geht.
Und Jara? Auch die sollte bei ihrem Schnupper-Startpunkt nicht nervös oder verängstigt sein, obwohl sie zuvor vielleicht im Kofferraum heftig durchgerüttelt wurde.
Das ist auch der Grund, warum Jara und ihr Team ein SUV-Offroad-Training bei der ÖAMTC Fahrtechnik absolviert haben…
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