Der neue Öko-Diesel
Mit dem Kraftstoff HVO100 passiert ein weiterer Schritt, um die CO2-Emissionen von Fahrzeugen zu senken. Was sind seine Vor- und Nachteile?
Seit Kurzem wird an einigen heimischen Tankstellen (momentan knapp einhundert, Tendenz steigend) der neue klimafreundliche Diesel-Kraftstoff HVO100 angeboten.
Das Kürzel steht für "100 % Hydrotreated Vegetable Oil" (also "hydriertes Pflanzenöl"), das im Vergleich zum herkömmlichen Diesel bis zu 90 Prozent weniger CO2-Emissionen, 33 Prozent weniger Feinstaub und 24 Prozent weniger Kohlenmonoxid verursachen soll.
HVO-Diesel kann aus Pflanzenölen, pflanzlichen und tierischen Fetten oder daraus bestehenden Abfallstoffen hergestellt werden. Palmöl darf dabei nicht verwendet werden. Rohstoffe für die Lebens- und Futtermittelproduktion sind auf sieben Prozent limitiert.
Der neue Kraftstoff ist ein wichtiges Puzzleteil auf dem Weg zur Klimaneutralität.
Katharina Brezina, Leiterin Pannenhilfe ÖAMTC
Klimaneutralität und Kosten
Bei der Verbrennung wird ähnlich viel CO2 freigesetzt wie bei herkömmlichem Diesel. Da das CO2 aber aus nachwachsenden Rohstoffen stammt, ist die Bilanz nahezu klimaneutral. Es kommen nur die Emissionen zum Tragen, die bei der Herstellung angefallen sind.
Damit kann HVO100 einen großen Teil dazu beitragen, den aktuellen Bestand an Dieselfahrzeugen sauberer zu machen.
Wegen der besseren Klimabilanz wird auf HVO-Diesel zwar keine CO2-Steuer fällig, weil die Herstellung aber mehr kostet als bei konventionellem Diesel, wird die Öko-Alternative trotzdem einstweilen teurer bleiben: Der Preisunterschied an der Zapfsäule liegt bei rund 15 bis 20 Cent pro Liter.
Wichtig für Autofahrer:innen: Der neue Kraftstoff ist grundsätzlich in jedem Diesel-Pkw problemlos verwendbar, sollte (aus Garantiegründen) aber nur getankt werden, wenn das Fahrzeug vom Hersteller dafür freigegeben ist – zu erkennen an einem Aufkleber mit "XTL"-Symbol im Tankdeckel. Fehlt diese Kennzeichnung, hilft ein Blick in die Bedienungsanleitung oder die Rückfrage beim Händler.
HVO100 im ÖAMTC-Pannenauto
Derzeit wird HVO-Diesel in Österreich vor allem von großen Lkw-Betreibern eingesetzt, etwa von Post oder Spar.
Aber auch der ÖAMTC verwendet den neuen Kraftstoff bereits – etwa am Club-Stützpunkt in Scheibbs (NÖ), wo das Pannenauto der Gelben Engel direkt an der benachbarten Tankstelle damit betankt werden kann.
Grund: Der Einsatz alternativer Kraftstoffe oder deren Beimischung ist neben dem Umstieg auf E-Autos einer der Hebel, um im Kampf gegen die Erderwärmung von fossilen Energieträgern wegzukommen.
Tankbonus für ÖAMTC-Mitglieder
Auch der ÖAMTC-Vorteilspartner Eni hat den neuen Diesel-Kraftstoff an ausgewählten Standorten schon im Programm – an der Zapfsäule ist dieser als "HVOlution" erkennbar.
Clubmitglieder profitieren momentan mit der Eni-Sommeraktion von einem doppelten Tankbonus und erhalten bei 249 teilnehmenden Eni-Tankstellen 3 Cent pro Liter (Benzin oder Diesel) als Sofort-Rabatt. Die Aktion ist noch bis 31. August 2024 gültig, danach beträgt die Ersparnis wieder wie bisher 1,5 Cent pro Liter.
Und so funktioniert’s: Einfach die gültige Clubkarte an der Kassa vorweisen, durch den Scan des Strichcodes auf der Rückseite wird der Vorteil in Abzug gebracht (die Aktion ist nicht mit anderen Aktionen und Rabatten kombinierbar).
Alle Detail-Infos dazu finden Sie online unter oeamtc.at/tankbonus.