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August 2023

Odyssee in Kroatien

Schauplatz Insel Pag, 39 Grad Celsius. Christoph Lego hatte Lust auf ein sommerliches Abenteuer. Die Traumreise im Lego Defender ging aber fast schief. Ein Foto-Drama.


Sollten Sie Christoph Lego noch nicht kennen: Er ist stattliche vier Zentimeter groß, leidet an chronischem Gelbfieber – und ist das Alter ego unseres Redakteurs ähnlichen Namens, der diese Zeilen verfasst hat.

Seine wichtigste Qualifikation lautet: Er übernimmt verlässlich Aufgaben, die seinem menschlichen Gegenpart entweder zu gefährlich oder schlicht zu mühsam sind (Anm.: eine kurze Aufzählung seiner bisherigen Erlebnisse finden Sie am Ende dieser Story).

Das aktuellste Beipiel aus Christoph Legos Stellvertreter-Tätigkeit für seinen Erfinder: Während der echte Redakteur aus Fleisch und Blut heuer im Juli nicht einmal daran zu denken gewagt hätte, ausgerechnet während einer Hitzewelle in den Süden zu fahren (sondern stattdessen im wunderbar kühlen England weilte), entschied sich seine gelbe Plastik-Kopie für einen Trip in die Hitze Kroatiens.

Christoph Legos Ziel: die karge Insel Pag in Nord-Dalmatien. Denn: "Dort soll es aussehen wie auf dem Mond!", wie er aufgeregt erklärte.

Und auch das Reisemittel war schnell gefunden: Die Wahl fiel auf einen alten Land Rover Defender, den der 12-jährige Sohn seines Chefs wenige Stunden vor der Abreise noch im Eilverfahren fertig gebaut hatte.

Nun ist es so, dass der Kult-Offroader ohnehin schon nie dafür bekannt war, die Speerspitze britischer Verarbeitungsqualität darzustellen. Wenn dann noch hastige Teenager-Finger für die Endfertigung verantwortlich sind, kann also nichts mehr schiefgehen, richtig?

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Ich muss mir eingestehen: Ja, diese Reise war vielleicht ein Fehler.

Christoph Lego, Redakteur

Christoph Lego berichtet (O-Ton)

Ok, von Wien bis runter an die Küste Dalmatiens ist eigentlich nichts Besonderes passiert. Der Defender hat mir auf der Autobahn bei Reisetempo 120 zwar wieder einmal die Wirbelsäule neu arrangiert und sich bei Korrekturen am Lenkrad wie ein ausgewachsener Flugzeugträger verhalten, aber das ist ok. Kenne ich ja von früheren Unternehmungen mit dem Offroad-Dinosaurier.

Warum ich den Defender gewählt habe? Einerseits war da die Idee, einen rustikalen Urlaub wie damals zu machen. Sprich: mit einem möglichst klassischen Fahrzeug diese sagenumwobene Stein-und-Schotter-Insel zu bereisen, die von Wien in gut sieben Stunden zu erreichen ist.

Also: Defender, Roadtrip, Süden – mein persönliches Triumvirat der Freude.

Malheur am Morgen

Neuer Tag, neues Pech: Die mediterrane Sonne brennt bereits vom Himmel, als ich gähnend aufstehe und Kaffee kochen möchte.

Doch dann der Schreck: Bei einem Rundgang ums Auto entdecke ich, dass der linke Vorderreifen platt ist. Ich muss wohl gestern über einen spitzen Felsbrocken gefahren sein und mir einen schleichenden Patschen eingefangen haben.

Glück im Unglück: Als Gelber Engel weiß ich mir natürlich zu helfen und beginne mit der Reparatur…

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1 Gar nicht so einfach: Wenn das Reserverad zwei Köpfe größer ist als man selbst, gestaltet sich der Wechsel doch etwas komplizierter als gedacht. © markuszahradnik.com

2 Geschafft: Nach ein paar Stunden schweißtreibender Arbeit ist das Rad dort, wo es hingehört. Mein Hund scheint sehr stolz auf mich zu sein. © markuszahradnik.com

3 Hoppala: Beim Runterlassen des Defender per Wagenheber unterschätze ich, dass ich nur 2,5 Gramm wiege. Die Folge: ein ungeplanter Höhenflug. © markuszahradnik.com

Zum Schluss: das Making-of

Der Bausatz des Lego Land Rover Defender zählt leider zu den etwas filigraneren Produkten des dänischen Spielzeug-Herstellers.

Viele der 2.336 Teile (etwa das Zubehör auf dem Dach) sind nicht fest mit dem Modell verbunden, was unseren Fotografen Markus Zahradnik während seiner Location-Suche auf der Insel Pag immer wieder zur Verzweiflung trieb…

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1 Ins rechte Licht gerückt: Damit das Modell auf den Fotos im Wortsinn gut dasteht, muss Markus es im richtigen Abstand zur Kamera platzieren – ein langwieriges Geduldsspiel. © markuszahradnik.com

2 With a little help from my friend: Damit Christoph Lego nicht hilflos ertrinkt oder gar ins Meer gespült wird, benötigt er menschliche Hilfe. Übrigens: Die auto touring-Logos auf dem Oberkörper der Figur wurden erst später per Photoshop platziert – auf diesem Foto ist Christoph Lego noch zu sehen, wie der dänische Plastik-Gott ihn schuf. © markuszahradnik.com

3 Teile-Chaos: Markus wandert bei seinen Suchen nach dem perfekten Foto-Platz oft kilometerweit durch unwegsames Gelände. Das im Sackerl mitgetragene Lego-Modell sieht danach mitunter so aus – und muss erst einmal wieder zusammengebaut werden. © markuszahradnik.com

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