Der tägliche Wahnsinn: Es ist kurz vor 8 Uhr. Vor der Schule herrscht Ausnahmezustand. Die Autos stehen kreuz und quer. Auf der Bushaltestelle, in zweiter Spur – einfach überall. Ständiges Gehupe. Kleine Kinder hüpfen aus dem Auto und taumeln mit ihren viel zu schweren Schultaschen Richtung Schule. Größere rollen mit ihrem Mini-Scooter an.
"Die Parkplatzsituation vor den Schulen ist natürlich ein großes Problem", weiß Volksschuldirektorin Beatrix Hengstberger. "Bei uns in Geras gibt es genügend Parkplätze – jedoch nicht direkt vor dem Schultor." Leider nehmen nur wenige Eltern einen zusätzlichen kurzen Fußweg in Kauf. "Es wird sogar der markierte Weg von der Bushaltestelle zur Schule zugeparkt, sodass die Kinder auf die Fahrbahn ausweichen müssen."
Der tägliche Schulweg zu Fuß ist für Kinder wichtig – für ihre körperliche Fitness und für ihre Selbstständigkeit.
Auch Gerhard Binder, Gymnasiallehrer in Wien, erzählt von der fehlenden Vorbildwirkung der Eltern: "Was erlaubt ist und was nicht, ist ihnen egal. Sie stellen ihr Auto im Parkverbot ab und gehen sogar in die Schule hinein, um ihr Kind direkt aus der Nachmittagsbetreuung abzuholen."
Gibt es eine Lösung für das Park-Dilemma? "Ich diskutiere mit meinen Kollegen verschiedenste Schulprojekte durch", so Hengstberger. "Ein oberösterreichisches Projekt zeigt zum Beispiel, dass es möglich ist, eine autofreie Zone im Umkreis von 500 Metern einzuführen. Dagegen erhebt sich aber auch der Widerstand einiger Lehrer."
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