Zur U-Bahn in Wien hatte ich schon vor der Inbetriebnahme der ersten Linie eine Art Naheverhältnis: In meiner Schulzeit waren Karlsplatz, Stephansplatz und Schwedenplatz riesige, für uns Kinder unendlich tiefe Baustellen, die uns zu langen Umwegen zwangen.
In Erinnerung geblieben ist mir 1973 ein Beitrag der "Zeit im Bild": Der erste der ganz neuen Triebwagen wurde mittels eines Krans in die große Grube am Karlsplatz hinuntergelassen. Ein eindrucksvolles Fahrzeug, das mich auf Anhieb begeisterte: modern gestylt, in spacigem Silber statt fadem Rot-Weiß wie die Bim oder dunklem Rot wie die dahinzuckelnde Stadtbahn – und viel breiter sowieso. Spontan nannte man ihn Silberpfeil.
Damals dachte ich mir: Sowas will ich einmal fahren. Zuerst auf meiner Modelleisenbahn – der Wunsch erfüllte sich mangels eines fahrfähigen Kleinbahn-Modells nicht – und irgendwann einmal in echt. Dieser Wunschtraum wurde erfüllt, 45 Jahre später. Jetzt.
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