Mobiler Alltag: Im Einsatz für sichere Zugstrecken

Er liebt seinen abwechslungsreichen Job, pendelt aus Passion und trägt dazu bei, dass Zugpassagiere sicher fahren können: Der mobile Alltag von Profi Markus Schuch.

Einfach in den Zug einsteigen und losfahren. Damit das problemlos funktioniert, sind viele Abläufe im Hintergrund notwendig. Einer, der sich um die Streckensicherheit kümmert, ist Markus Schuch. Dass sein Job in der ÖBB Infrastruktur, Abteilung Geotechnik und Naturgefahrenmanagement, nicht nur im Büro stattfindet, ist klar: Auch Sicherungsarbeiten nach Hangrutschungen oder Planungen von Stützbauwerken und Schutzbauten gegen Naturgefahren zählen zu seinen Aufgaben. Der mobile Alltag von Markus hat es in sich. 3.30 Uhr, Zeit aufzustehen. Um 4.00 Uhr fährt der 44-Jährige mit dem Auto von seiner Heimat­gemeinde Gschaidt zum Bahnhof in Wr. Neustadt, danach geht es mit dem Zug nach Wien in die ÖBB-Zentrale. Fahrzeit: zwei Stunden. "Von Wr. Neustadt zu pendeln ermöglicht mir mehr Flexibilität", erklärt der Fachreferent für Geotechnik, Spezialtiefbau und Naturgefahrentechnik bei Neubauprojekten und Instandhaltungsmaßnahmen. Früher fuhr er mit dem Bus nach Grimmenstein und dann per Zug nach Wien.

Die Fahrtzeit optimal nutzen

"Damals habe ich mein Auto verkauft. Ich wollte meinen Kindern ein Vorbild sein und dachte, ein Auto reicht für die Familie", so Markus. Das tat es zunächst, doch Gschaidt liegt doch eher abgeschieden: "Irgendwann litt die Lebensqualität und ich wollte mehr Zeit für die Kinder haben." Seit heuer hat er wieder ein Auto, einen Golf 4Motion: "In unserer hügeligen Gegend ist ein Allrad von Vorteil“, erklärt er. Ans Pendeln hat er sich gewöhnt:"Ich nutze die Zeit, schlafe, höre mir etwas an oder lese. Ich suche das Positive heraus, raunzen bringt nichts."

Zwei bis drei Mal pro Woche ist Markus im Büro, ansonsten arbeitet er im Homeoffice. Sehr oft ist er entlang von Bahnstrecken unterwegs, etwa in Dorfgastein oder Mürzzuschlag, wo es unlängst eine Hangrutschung gab. Dann muss er ins steile, unwegsame Gelände, wofür er speziell ausgebildet wurde. Mittlerweile nutzt er zur Gefahreneinschätzung auch Drohnen: "Das ist ein Gewinn. Bevor man sich in Gefahr bringt, wird die Drohne eingesetzt."

Zudem hält er ca. 30 Vorträge pro Jahr am ÖBB Bildungscampus St. Pölten. Wie er dorthin kommt? "Ich pendle mit dem Zug, was sonst", grinst er.

Strecken und Kosten


Strecken: mind. 2–3x/Woche von Gschaidt (NÖ) nach Wien. Davon ca. 60 km mit dem Auto bis Wr. Neustadt, dann weiter mit dem Zug. Dauer ca. 2 Stunden in eine Fahrtrichtung. Zudem zu Baustellen in ganz Österreich und Vorträgen nach St. Pölten.
Auto/Kosten: Golf 4Motion, ca. € 200,–/Monat (Versicherung + Benzin)
km/Woche gesamt: rund 700 km.