Auf ein Neues!

Das europäische Projekt Battery2Life beschäftigt sich mit dem "zweiten Leben" von E-Fahrzeug-Akkus – unter anderem mit österreichischer Beteiligung. 

Wenn es um Elektromobilität geht, lautet eine oft gestellte Frage: Was passiert denn nun eigentlich mit den Akkus der Fahrzeuge, wenn diese nicht mehr gebraucht werden? Kaputt im engsten Wortsinn sind die Stromspeicher am Ende eines Autolebens in der Regel schließlich noch ­lange nicht. Im Gegenteil: Sie können anderswo mit hohem Nutzwert weiterverwendet werden. Das EU-Projekt namens Battery2Life beschäftigt sich deshalb seit einiger Zeit intensiv mit dieser Thematik.

Was ist die Idee?

Die Elektrofahrzeug-Industrie steht zunehmend vor der Herausforderung, mit gebrauchten Akkus umzugehen, die zwar vielleicht nicht mehr gut genug für die Verwendung in Fahrzeugen sind, aber trotzdem noch immer viel Energie speichern. Sie können dann weiterhin genutzt werden, um umweltfreundliche Energiequellen zu unterstützen – etwa als Speicheranwendung in heimischen Haushalten.

Das kann in der Folge den Übergang zur Energiewende erleichtern und den Anteil erneuerbarer Energien in den Stromnetzen fördern. Um dieser Problematik zu begegnen, wurde das Projekt Battery2Life, unterstützt vom Austrian Institute of Technology (AIT), ins Leben gerufen. Es hat sich zum Ziel gesetzt, den Weg von Elektrofahrzeug-Batterien in deren zweite Lebensphase zu erleichtern.

Wie funktioniert’s?

Battery2Life arbeitet an zwei neuen Batterie-Designs, die den kommenden Marktbedürfnissen gerecht werden sollen: Eines passt bestehende Formate an, das zweite soll gänzlich neue Designprinzipien für die verschiedenen Nutzungsperioden der Batterien darstellen.

Diese innovativen Konstruktionen werden derzeit in zwei nachhaltigen Anwendungsszenarien getestet und bewertet: einerseits als Hausenergie-Speicher in Österreich und andererseits als netzweite Speicheranwendungen in Griechenland. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen dazu dienen, die Auswirkungen des Projekts auf Umwelt und Wirtschaft zu analysieren, um in der Folge Empfehlungen für diverse technische Normungsausschüsse vorzubereiten.

Das österreichische AIT konzentriert sich im Rahmen des Projekts darauf, ein Batteriemanagement-System zu ent­wickeln, das die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft nutzt, um die Anforderungen der Batterien in beiden Phasen ihrer Nutzung zu erfüllen. Dieses System nutzt drahtlose Kommunikation, um den Ab- und Wiederaufbau der Batterien für ihr "zweites Leben" zu vereinfachen. Außerdem werden spezielle Sensoren integriert, um die Sicherheit während der Nach-Nutzung zu erhöhen.

Was bringt’s?

Elisabeth Dörr, AIT-Projektverantwortliche von Battery2Life, sagt: "Die Ergebnisse werden dazu beitragen, den Übergang zu grüner Energie zu unterstützen und die europäische Wirtschaft sowie die Umwelt positiv zu beeinflussen. Es ist ein wichtiger Schritt in Richtung nachhaltiger Nutzung von Elektrofahrzeugbatterien und trägt zur Förderung einer zirkulären Wirtschaft bei."

Info

Forschung, Entwicklung, Optimierung: Wissenschaft und Industrie erarbeiten laufend neue Methoden und Techniken. In dieser Rubrik berichten wir regelmäßig über Innovationen, die sich positiv auf Effizienz und CO2-Ausstoß auswirken.