Auf die Knie: Honda CBR 500R
Hier kommt die neue Honda CBR 500R. Bereit, um mit dem Nachwuchs die sportliche Gangart zu üben. Bereit, um das städtische Gewurl schmerzfrei zu überstehen. Führerscheinklasse A2-tauglich. Ehrlich, die ist erstaunlich vielseitig. Und sieht seit heuer auch noch gut aus.
Apropos Aussehen: Dass ich schön langsam in das Lager der Älteren wechsle, merke ich glücklicherweise noch nicht am einsetzenden Wachstum der Geheimratsecken oder einer höher werdenden Stirn. Aber wenn ich daran denke, welche Eisen ich seit der Führerschein-Aneignung fahren durfte, die damals noch relativ neu waren, dann erklärt das doch die eine oder andere Falte im Gesicht. (Und das eine oder andere "Sie" jüngerer Gesprächspartner).
Im krassen Gegensatz zu meinem Gesicht steht also die funkelnagelneue Honda CBR 500R: Glatt und makellos straff ist ihr Design, seit heuer sogar überraschend emotional und spannend – und in Details wirklich hübsch gemacht (das war nicht immer so). Offenbar hat es sich also bis zu den obersten Entscheidungsträgern des Honda-Imperiums herumgesprochen, dass Qualität und Gutmütigkeit alleine noch keine Führerschein-Neulinge auf eine kleine CBR bringen, sondern eher zur mutiger gezeichneten Konkurrenz. Dahin gehend: Gut gemacht, Honda.
Die Optik ist nebensächlich?
Gut, dann widmen wir uns nun dem Fahren. Die Hauptnachricht lautet: Sie bereitet auf der Straße und auf kleinen Rennstrecken viel Vergnügen. Tatsächlich ist sie in der Summe ihrer Eigenschaften vor allem ein wahrhaft gutmütiges Ding mit kommoder Sitzposition, weder ultrahandlich noch träge. Ihr Zweizylindermotor stellt 48 PS zur Verfügung, exakt einjustiert für die Führerscheinklasse A2.
Diesem Motor attestieren wir ordentliche Drehfreudigkeit, eine sehr gleichmäßige Kraftentfaltung, aber auch einige störende Vibrationen bei höheren Drehzahlen (spürbar in den Fußrasten und hörbar durch die zeitweise dröhnende Verkleidung). Während die Vibrationen eher der kaum eingefahrenen Testmaschine zuzuschreiben sind, sorgen die beiden anderen Merkmale auf passive Weise für mehr Sicherheit. Denn weil der Motor dich nicht überfordert (aber auch nicht lähmt), bleibt mehr Zeit und Konzentration für die richtige Linie und das Geschehen rund um dich. Gut so.
Was das Fahrwerk betrifft: Sofern der Fahrer in etwa dem europäischen Durchschnitt entspricht (also plus/minus 1,80 Meter groß und plus/minus 75 Kilogramm schwer ist), passt alles. Wie das restliche Motorrad auch – und das ist zu diesem Zeitpunkt vermutlich keine Überraschung mehr –, wirkt es sehr ausgewogen, ist also nicht zu straff und nicht zu weich abgestimmt.
Unser Fazit lautet daher so:
Und die technischen Daten lesen sich so: