Zuletzt wollte sich das Grinsen in meinem Gesicht ja gar nicht mehr verabschieden. Wie eingemeißelt spannte es sich von einem Ohr zum anderen. Und schuld daran war die Motorradindustrie, vorrangig die europäischen und japanischen Protagonisten.
Die stellten uns in den vergangenen Jahren nämlich derart viele, wirklich famose Eisen auf die blitzblanken und perfekt ausgeleuchteten Bühnen, dass so ein Rundgang durch die Mailänder Messehallen wie ein Aphrodisiakum auf uns wirkte. Und das Beste daran: Der Glückseligkeitsrausch war völlig Kater-frei.
Man musste allerdings kein Hellseher sein, um zu wissen, dass diese Neuheiten-Feuerwerke nicht ewig andauern werden können. Schon allein deshalb, weil Neuentwicklungen Geld kosten, richtig viel Geld. Doch auch wenn die meisten Hersteller das Baukasten-System mittlerweile beherrschen, also mit mehr oder minder gleichen Bauteilen unterschiedliche Motorradtypen auf die Räder stellen können – was bleibt, ist der enorme Aufwand, der sich irgendwann auch wieder rechnen muss.
Und um den Gedankenkreis nun zu schließen: Jedes neue Modell bekommt frühestens nach vier Jahren einen Nachfolger, dazwischen wird (meist) nur sehr sanft verbessert, da tut sich also wenig bis nichts.
Und da sind wir jetzt, mittendrin im "dazwischen".
Und was tun wir?
Lächeln. Immer noch. Beziehungsweise: schon wieder.
Denn wenn es in den vergangenen Jahren vor allem die Quantität an spannenden Neuheiten war, die uns begeistert hat, dann ist es heuer vor allem die Qualität der ausgestellten Zweiräder – Stichwort High Performance, Stichwort 400-Kubik-Eisen, Stichwort Elektroantriebe.
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